Hinter den Kulissen: Anastasia Kazakova

Die Adobe Stock-Kontributorin Anastasia Kazakova ist in Russland geboren und begann ihre Fotografie-Karriere mit ihrem Umzug nach Spanien.
Ohne Freunde und mit nur geringen Spanischkenntnissen eröffnete sich mit der Fotografie für Anastasia ein Weg, sich selbst auszudrücken und ein ordentliches Einkommen zu erzielen. Anastasia schildert hier einige der Herausforderungen, die sie gemeistert, und die Erfahrungen, die sie als Stockfotografin gemacht hat.

Adobe Stock: Erzähl uns doch bitte ein wenig über dich und deinen persönlichen Hintergrund.

Anastasia Kazakova: Ich bin in Russland geboren und hatte eine langjährige berufliche Karriere in der Werbung in Moskau, bevor ich mich vor vier Jahren zum Umzug nach Barcelona entschied. Damit begann meine Geschichte in der Archivfotografie. Fotografin zu sein, war mir vorher nie in den Sinn gekommen. Durch einen glücklichen Zufall bekam ich eine Profi-Kamera in die Hand und war begeistert davon, wie unterschiedliche Objekte durch sie betrachtet aussahen. Eine Woche später kaufte ich mir meine eigene Kamera und fing an zu lernen, mit dieser magischen Box umzugehen. Ich ließ mich von Zeitschriften inspirieren und lernte durch das Studium klassischer Malereien, wie ich das Licht einrichten musste. Heute finde ich Inspiration durch Schönheit und in der Mode.


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Adobe Stock: Wie gelang dir der Wechsel vom Werbegeschäft zur Archivfotografie?

Anastasia Kazakova: In gewisser Hinsicht war das eine Notwendigkeit. Ich zog in eine Stadt, in der ich niemanden kannte, sprach keinerlei Spanisch und hatte dennoch ein riesiges Verlangen, an diesem Ort zu leben. Archivfotografie bot mir die Möglichkeit, meinen Traum zu verwirklichen. Anfangs übernahm ich einige Retuschierarbeiten für Agenturen, aber damit habe ich dann aufgehört, um mich auf die Archivfotografie zu konzentrieren. Das ist der beste Job, den ich je hatte – es gibt keinen Stress, keinen Boss und somit nichts, was mich von meiner Arbeit und Kreativität ablenken kann.

Adobe Stock: War der Übergang schwierig? Kannst du uns einige Erfahrungen weitergeben, die du bei dem Wechsel gemacht hast?

Anastasia Kazakova: Es war ganz allgemein eine schwierige Zeit, denn er fiel ja zusammen mit meinem Umzug in ein neues Land. Er verlangte eine Menge Disziplin, aber letztlich half es mir dabei, als Archivfotografin besser zu werden. Ich fing damit an, einen Wochenplan für die Aufnahmen zu erstellen. So wurden meine Sessions produktiver und methodischer. Ohne Planung und Organisation verlierst du wertvolle Zeit und Ressourcen. Mit methodischem Arbeiten sehe ich Fotografie als einen Beruf an und nicht nur als einen Ausdruck meiner Kreativität.


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Adobe Stock: Inwiefern hilft dir dein Werdegang in der Werbung bei der Arbeit als Fotografin?

Anastasia Kazakova: Durch meine Vorgeschichte habe ich ein Verständnis dafür, wie der Käufer ein Endprodukt sehen möchte. Meine Fotos müssen kommerziell sein. Käufer suchen nach einer bestimmten Charakteristik. Das ist eine Mischung aus Qualität und Trends, aber auch die Idee dahinter muss überzeugend sein. Die populärsten Bilder haben generell ein Grundkonzept, das für eine Vielzahl unterschiedlicher Zwecke verwendet werden kann. Ein hübsches Porträt einer lächelnden Frau kann beispielsweise in vielen verschiedenen Kampagnen genutzt werden, um eine Reihe unterschiedlicher Produkte zu verkaufen. Daher ist meine Fähigkeit, mir – dank meiner Erfahrungen aus der Werbung – diese Art von Bildern vorzustellen, eine große Hilfe in der Archivfotografie.


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Adobe Stock: Was gefällt dir am meisten daran, Archivfotografin zu sein?

Anastasia Kazakova: Die Freiheit. Ich kann mir meinen Tag nach meinen Wünschen einteilen. Ich kann arbeiten, wenn ich eine Inspiration habe, oder auch nicht arbeiten, wenn ich es nicht möchte. Und in meinem Fall ist diese kreative Freiheit ein wichtiger Bestandteil des Erfolgs meiner Archivbilder.

Adobe Stock: Und was ist das Schwierigste bei der Archivfotografie?

Anastasia Kazakova: Es ist ein dynamisches Gewerbe, und wenn du Erfolg haben willst, musst du beständig Inhalte generieren. Es kann schon manchmal schwierig sein, Motivation zu finden oder etwas, das mich inspiriert.

Adobe Stock: Wie hat sich deine Karriere als Archivfotografin und dein Portfolio seit unserem letzten Gespräch in 2014 entwickelt?

Anastasia Kazakova: Heute konzentriere ich mich aufs Filmen. Ich empfand Video als sehr interessant und als einen komplizierten Prozess, also lerne ich heute, diesen Prozess zu beherrschen.

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Adobe Stock: Kannst du uns sagen, wie du Schönheit definierst und wie du deine Version von Schönheit mit der Kamera zu porträtieren versuchst?

Anastasia Kazakova: Ich liebe menschliche Unvollkommenheit, und ich versuche, diese nicht zu sehr durch Make-up oder Nachbearbeitung zu verändern. Es ist ein großer Unterschied, ob ein Model jemand anderen zu imitieren versucht, beispielsweise ein anderes Model oder eine Prominente, oder ob ein Model natürlich und sie selbst ist.

Wir lieben berühmte Models und Schauspielerinnen, weil sie einzigartig aussehen. Sie haben etwas, das man bei anderen Personen nicht finden kann – sei es ihre Art des Posierens, ihr Aussehen oder die Art und Weise, wie sie sprechen. Für das Model ist dies die schwierigste Aufgabe – herauszufinden, was sie einzigartig macht. Wenn sie es aber herausgefunden hat, dann beginnt sie wahrhaft zu strahlen.


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Adobe Stock: Findest du, dass sich die Schönheitsnormen in der Werbung/der Archivfoto-Branche über die letzten Jahre verändert haben?

Anastasia Kazakova: Ja, und es gefällt mir jetzt viel besser. Ich freue mich, in der Werbung Model-Gesichter zu sehen, die noch vor einigen Jahren als „unüblich“ angesehen wurden. Schönheit definiert sich nicht über ideale Proportionen, perfektes Haar oder Make-up. Ich hoffe, die Modeindustrie sieht das am Ende auch ein und setzt künftig mehr Models mit einer starken Identität ein.

Mehr von Anastasias Bildern seht ihr auf Adobe Stock.

Titelbild von Anastasia Kazakova.

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