Mobile Kundenerlebnisse: Wenn weniger mehr ist
Immer mehr mobile Anwendungen finden ihren Weg in die App Stores, der Mobil-Traffic hat die Website-Zugriffe vom Desktop längst überholt und im Gegensatz zu aktuellen Trends im Ausland blieben die deutschen Nutzer ihren heruntergeladenen Apps (noch) treu. Doch wer auf dem hart umkämpften App-Markt bestehen möchte, braucht nicht nur ein gutes Entwickler-Team und eine vielversprechende Idee. Vor allem sollte man die Erwartungshaltung der mobilen Nutzer genau kennen. Doch wie sieht die aus?
Apps sollen vor allem das Leben erleichtern
Umfragen und Studienergebnisse deuten darauf hin, dass das Augenmerk vor allem auf einem liegt: neben der einfachen und intuitiven Bedienung soll eine mobile App das Leben erleichtern. Nutzer zögern deshalb meist nicht lange, um auf schlechte Erlebnisse mit einer raschen Deinstallation zu reagieren und die gelöschte App durch eine andere zu ersetzen, die ihren Bedürfnissen besser entspricht. Denn auf dem Markt gibt es viele Alternativen und die (begrenzte) Speicherkapazität der Smartphones und Tablets sorgt für eine „natürliche Auslese“.
Für Marketingverantwortliche bedeutet dies also, dass ihr App-Angebot relevante und personalisierte mobile Kundenerlebnisse bieten muss. So werden Nutzer begeistert, der ROI gesteigert und die Konkurrenz ausgebootet. Ein einzigartiges Kundenerlebnis kann ohne Verständnis für den Kunden jedoch nicht funktionieren. Nur mit dem Wissen über Kundenwünsche und der richtigen Umsetzung können die Nutzer einer App zu jeder Zeit am richtigen Ort auf die richtige Art und Weise angesprochen werden.
Wichtig ist neben der technisch lupenreinen Umsetzung also auch, die Customer Journey ganzheitlich zu verstehen – das heißt Im Klartext, auch auf mobiler Ebene. Als plastisches Beispiel für eine mobile Integration gilt etwa die Fluggesellschaft American Airlines, die ihre Reisenden mittels Push-Benachrichtigung etwa über einen Gate-Wechsel am Flughafen informiert. Auch möglich sind solche Push-Benachrichtigungen durch Apps im öffentlichen Nahverkehr, die Käufer von Handytickets auf mögliche Verspätungen ihrer geplanten Verbindung hinweist.
Neue Technologien verbessern mobile Kundenerlebnisse
Darüber hinaus sollten Unternehmen bei der Optimierung ihrer mobilen Kundenerlebnisse darüber nachdenken, inwieweit ihnen neue Technologien dabei helfen können, Schwachstellen zu korrigieren und auf ganz individuelle Kundenbedürfnisse einzugehen. Geeignet dafür sind zum Beispiel das Internet of Things (IoT), virtuelle Assistenten, künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML).
Denn was im Hintergrund passiert, ist den meisten App-Nutzern egal. Unnötig kompliziert sollte vor allem die Bedienung aufgrund des Einsatzes von Hilfsmitteln keinesfalls werden – die Funktionalität steht bei den Nutzern ganz klar im Vordergrund. Um von der dynamischeren Konkurrenz nicht abgehängt zu werden, sollten Marken ihre bisher eingesetzte Mobil-Strategie ab und zu überdenken.
Maß der Dinge ist heutzutage ein proaktiver und personalisierter Ansatz in großem Stil. Dies kann bedeuten, dass Daten aus mehreren Quellen (CRM-System, Ladengeschäft, Mobil, Soziale Netzwerke usw.) integriert werden und Predictive Analytics (vorausschauende Analysen) sowie der Einsatz Künstlicher Intelligenz erforderlich wird. Diese helfen automatisierten Plattformen bei der Bestimmung von Zielkunden, Inhalten, dem richtigen Kanal und dem Timing von Kampagnen.
Trotz aller auf dem Markt verfügbaren Technologien hinken viele Unternehmen der Konkurrenz hinterher – weil ihre mobilen Strategien von früher den aktuellen Entwicklungen nicht mehr entsprechen. Erinnern Sie sich noch an Ihr Handy von 2012? Zu oft werden auch in der heutigen Zeit noch mobile Apps und Websites entwickelt, die davon ausgehen, dass sich die Kunden die Zeit nehmen, sich in eine komplizierte Bedienung einzuarbeiten oder gespannt dem Ladebalken zu folgen.
Ob ein Verbraucher nun mit seinem Smartphone oder Tablet ein Hotel buchen, einen Film oder ein Paar Schuhe kaufen möchte, es gibt eine Vielzahl von mobilen Angeboten und der Weg zur Konkurrenz ist nicht besonders weit. Mobile Apps, die mit Intuition und Einfachheit punkten, bekommen den Zuschlag. Alle anderen haben das Nachsehen.