5 Tipps für effizientes Voice Marketing
Siri in der Hosentasche und Alexa im Wohnzimmer: Sprachassistenten verändern längerfristig das Verhalten der Kundinnen und Kunden. Schätzungen zu Folge soll ihre Verwendung allein in diesem Jahr um 130 Prozent zulegen. Schaut man sich die aktuelle Marketinglandschaft an, geht es also längst nicht mehr nur um Klicks und Swipes.
Sondern auch um die Erkenntnis, wie sich die Online- und Offline-Verhaltensweisen von Nutzern überschneiden und welche Rolle dabei die Stimme spielt. Denn nur mit einem solchen Verständnis für die praktische Verwendung der neuen Sprachassistenten lässt sich ein optimales Kundenerlebnis schaffen.
Click-To-Call-Gespräche besser verstehen
Für Unternehmen und Marken kann das Voice Marketing enorme Chancen bieten. Denn potenzielle Kunden suchen in der Regel nach einer Online-Vorabrecherche den Kontakt zum Verkaufspersonal und möchten letzte Fragen zu einem Produkt klären, bevor sie dieses dann kaufen. Damit haben sie sich (fast) als Käufer qualifiziert. Diese so genannten „Click-To-Call“ Gespräche generieren allein in den USA mehr als eine Billion US-Dollar an Umsatz.
Für Unternehmen ist es von daher entscheidend, zu verstehen, was diese wertvollen Gespräche hervorruft und antreibt, wie man mehr davon generiert und wie die Kundenerwartungen an diesem entscheidenden Verkaufsknotenpunkt am besten erfüllt werden. Adobe hat dazu über 1.000 Personen in den USA befragt.
Das Hauptinteresse der Umfrage lag hierbei darin herauszufinden, wie Nutzerinnen und Nutzer mit Sprachtechnologien interagieren. Auf diesen Ergebnissen basieren die folgenden fünf Handlungsempfehlungen für das Voice Marketing. Eine Reihe weiterer Tipps finden sich in der untenstehenden Infografik.
1. Digitales Marketing und Voice Marketing gehören zusammen
49 Prozent der Generation Y (jene zwischen 1980 und 2000 geborene Nutzer) geben an, dass sie seit dem Einsatz eines Sprachassistenten weniger auf ihre mobilen Geräte schauen.
Üblicherweise werden Kampagnen für Digital Marketing und Voice Marketing getrennt geplant und umgesetzt. Das Thema Sprache wird oftmals in E‑Commerce‑, Direktvertrieb- oder Customer-Experience-Abteilungen angesiedelt, ohne sich Gedanken über die Rolle des zugrundeliegenden Marketing-Ansatzes zu machen. Aber jetzt, wo immer mehr Marken auf Voice Marketing setzen, sollten die Ergebnisse von Unterhaltungen mit Sprachassistenten mit dem Digital Marketing kombiniert werden.
Mit Instrumenten wie Invoca lassen sich auch Offline-Unterhaltungen ganz einfach mit digitalen Marketingmaßnahmen verbinden. Anrufe und Gesprächsdaten können ebenso analysiert werden, wie Klicks und Website-Zugriffe. Durch die Verbindung von digitalen Maßnahmen und der Sprache kann ein ganzheitliches Kundenerlebnis geschaffen und dadurch mehr Umsatz generiert werden.
2. Gespräche ermöglichen ein neues Kundenverständnis
71 Prozent der befragten Personen fühlen sich bei der Weitergabe von Informationen über das Telefon „sicher oder sehr sicher“.
Marketingteams können anhand der Auswertung seines Klick- und Suchverlaufs viel über einen Kunden lernen – aber während einer persönlichen Unterhaltung lässt sich noch viel mehr erfahren. Gespräche liefern eine Vielzahl an interessanten Daten, die mittels Künstlicher Intelligenz (KI) ganz automatisiert aussagekräftige Kundeninformationen zu Tage fördern können.
Telefonate lassen sich mittlerweile in Echtzeit analysieren und Sprachmuster identifizieren, die (höchstwahrscheinlich) mit bestimmten Absichten und Ergebnissen verbunden sind. Aussagen wie „Angebot anfordern“ oder „Buchung eines Termins“ können problemlos erkannt und für Sprachassistenten optimiert werden. Marketingverantwortliche sollten diese Erkenntnisse auch dazu nutzen, die Offline-Conversions zu verbessern, die Effizienz von Anzeigen zu verbessern und den Umsatz zu steigern.
3. Voice Marketing wird zum Teil der Customer Journey
52 Prozent der Kommunikation mit Unternehmen wird in den nächsten zwei Jahren über Sprache erfolgen.
Kunden streben nach mehr personalisierten Erlebnissen. Unabhängig davon, ob Anfragen vom Sprachassistenten beantwortet werden oder das Gespräch mit einem Kundendienstmitarbeiter erfolgt – Kunden möchten vor allem gehört werden. Und sie erwarten, dass ihr Verhalten das angebotene Kundenerlebnis nachhaltig verbessert. Voice Marketing gilt hierbei als großartige Möglichkeit, Kundenbeziehungen zu pflegen und während der Customer Journey Vertrauen aufzubauen.
So können etwa lokale Reisedaten und verbundene Sprachanfragen dazu beitragen, direkt mit dem richtigen Ansprechpartner verbunden zu werden. Vor allem ein nahtloser Übergang vom Sprachassistenten zu einem Telefonat mit einem Vertriebsmitarbeiter ist sehr beliebt. Es geht darum, ein Kundenerlebnis zu schaffen, das dem einzelnen Kunden und seinen Bedürfnissen entspricht.
4. Sprachsuche verlangt Umdenken bei SEO
Bis zum Jahr 2020 werden voraussichtlich 50 Prozent der Suchanfragen per Sprachsuche erfolgen.
Es ist für die meisten Unternehmen an der Zeit, ihre Suchmaschinen-Strategie für Mobilgeräte zu überdenken. Mobile sorgt inzwischen für die meisten Web-Aufrufe – doch gibt es einen großen Unterschied zwischen geschriebenen und gesprochenen Suchanfragen. Bei der Sprachsuche sind die Suchbegriffe länger und entsprechen eher dem tatsächlichen Gesprächsverhalten. Oft werden Anfragen per Sprache auch in Form einer Frage gestellt.
Um Ihre Suchmaschinenstrategie sprachfreundlich zu gestalten, sollten deshalb auf der Website auch Fragen zu Unternehmen, Produkt oder Dienstleistung gestellt und beantwortet werden – natürlich in mehreren Alternativen. Absicht und Kontext stehen nach wie vor an erster Stelle, aber der Sprachstil ändert sich. Voice Marketing wird entsprechend nicht nur die Suchmaschinenoptimierung, sondern auch das Suchmaschinenmarketing verändern.
5. Neue Zielgruppen entstehen
24 Prozent der Personen geben an, dass sie seit der Nutzung eines Sprachassistenten mehr Anrufe mit Unternehmen tätigen.
Interessenten, die Unternehmen zu einem Produkt anrufen, schließen viel wahrscheinlicher einen Kauf ab als diejenigen, die auf einen persönlichen Anruf verzichten. In den meisten Fällen haben Anrufer bereits Nachforschungen angestellt – und wenn sie anrufen, haben Sie in der Regel ein hohes Interesse an einem Kauf. Durch Gespräche ermittelte Daten können an Marketingverantwortliche – konkret etwa dem Facebook-Anzeigenmanager – weitergeleitet werden und hier beim Ausrichten auf neue Zielgruppen helfen.
Durch die zunehmende Bedeutung von Voice Marketing wird sich mittelfristig das Kundenerlebnis stark verändern. Vor einem Jahrzehnt mussten Marketingverantwortliche den Umstieg auf Smartphones schaffen. Die heutige Generation von Experten steht nun vor der Sprach-Herausforderung. Es ist an der Zeit, die entsprechenden Marketingmaßnahmen clever zu kombinieren, um ein ganzheitliches, maßgeschneidertes und lückenloses Kundenerlebnis zu schaffen. Mehr dazu in dieser Infografik:
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