Great Place to Work – IT bekommt eine neue Schlüsselrolle
Nach Adobes Top-Platzierung als einer der besten Arbeitgeber Deutschlands, wurden wir nun als Sieger in der Kategorie „Beste Arbeitgeber in der ITK“ in Unternehmen mit 501 bis 1.000 Mitarbeitern im Rahmen des Great Place to Work Wettbewerbs ausgezeichnet. In diesem Beitrag erkläre ich, warum der zielgerichtete Einsatz von Technologie eine entscheidende Komponente für das Experience Business ist und welche besondere Rolle der Growth-Mindset-Kultur in Unternehmen zukommt.
Customer Experience erfordert eine am Kunden ausgerichtete Unternehmensstruktur
Wenn wir über die Digitalisierung reden, dann geht es oftmals um den Einsatz von Technologien oder um digitalisierte Produkte und Angebote. Das ist auch richtig, denn das sind natürlich wichtige Bausteine für die digitale Transformation. Aber wir dürfen auch die Menschen nicht vergessen, denn: Digitalisierung bedeutet sowohl eine nach innen als auch eine nach außen gerichtete Strategie, in der der Kunde im Mittelpunkt aller Aktivitäten steht. Das kann aber nur gelingen, wenn eine kundenzentrierte Organisationsstruktur aufgebaut wird, die eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit im gesamten Unternehmen ermöglicht. Nur so können am Ende positive Kundenerlebnisse entstehen.
Eine besondere Rolle spielen hierfür die IT und der CIO. Der sinnvolle Einsatz von Technologien sorgt dafür, dass intern keine künstlichen Wände entstehen, die einzelne Organisationsbereiche von anderen trennen. Informationen und Wissen müssen zirkulieren können und dürfen nicht länger in Silos gehortet werden. Um diese entscheidende Rolle nachhaltig spielen zu können, hat die IT eine Metamorphose durchlaufen. Die einstige Back-Office-Funktion wird abgelöst durch eine für den Unternehmenserfolg bedeutsame Position, die auf die Bedürfnisse und Anforderungen des Unternehmens reagiert und dazu beiträgt, die Customer Journey des Kunden zu verbessern, die Produktentwicklung zu beeinflussen und die Personalisierung über Dateneinblicke zu ermöglichen. IT & CIO sind so nah am Kunden wie nie zuvor. Die IT-Organisation erstreckt sich über alle Funktionen und Geschäftseinheiten, so dass eine ganzheitliche Sicht auf das Geschäft entsteht. Das versetzt CIOs & CTOs in die Lage, Strategien zur Weiterentwicklung von Systemen, aber auch Kunden- und Mitarbeitererlebnisse voranzutreiben.
Aber: Technologie schafft nur positive Kundenerlebnisse, wenn sie gezielt eingesetzt wird!
Growth-Mindset-Kultur als Basis für kontinuierlichen Lernprozess
Technologie erzeugt heute riesige Datenmengen, die wiederum von Technologie ausgewertet werden. Unternehmen investieren daher massiv in Systeme und Prozesse, um das gesamte Daten-Analyse-Ökosystem zum Laufen zu bringen. Sie müssen aber ebenso in die Teams und deren Fähigkeiten investieren, damit Technologien sinnvoll eingesetzt werden. Mitarbeiter müssen lernen, Kundendaten zielgerichtet zu nutzen und diese mit den richtigen Technologien zu verknüpfen. Das stellt nicht nur die einzelnen Mitarbeiter vor Herausforderungen, sondern das ganze Unternehmen. Es reicht heute nicht mehr aus, Mitarbeiter mit den aktuell benötigten Fähigkeiten einzustellen, denn die Digitalisierung hat die Entwicklung von Technologien derartig beschleunigt, dass die neu entstehenden Anforderungen nur über kontinuierliche Lernprozesse erfüllt werden können.
Unternehmen müssen bei ihrer digitalen Ausrichtung also nicht nur auf Technologien setzen, sondern auch die Mitarbeiter mitnehmen. Ein guter Weg ist der Aufbau oder die Stärkung einer Growth-Mindset-Kultur. Darunter verstehen wir eine Unternehmenskultur, in der die Weiterbildung der Mitarbeiter eine zentrale Bedeutung erhält. Wenn es neue Herausforderungen gibt, brauchen die Mitarbeiter neue Fähigkeiten. Wir müssen die Digitalisierung als kontinuierlicher Lernprozess begreifen, in dem Mitarbeiter nicht nur die Möglichkeit auf Weiterbildung erhalten, sondern das Gelernte auch in der laufenden Kundeninteraktion umsetzen können. Auf diese Weise lernen sie immer besser zu werden und Herausforderungen als Chancen zu begreifen.
Zusammenarbeit von CMOs und CIOs als Schlüssel für den Erfolg
Gleichzeitig muss Zusammenarbeit und ein gemeinsames Verständnis unter den Unternehmensabteilungen gefördert werden. Statt in Abteilungszielen zu denken, erfolgt die Ausrichtung der jeweiligen Verantwortlichkeiten an den holistischen Unternehmenszielen. Marketing und IT überschneiden sich dabei auf höchster Ebene. Marketer gehören zu den anspruchsvollen Nutzern von Analysen und Daten, beispielsweise zur Messung von Kampagneninitiativen. Die IT kann das durch ihr Wissen im Bereich Big Data unterstützen. In kooperativer Zusammenarbeit lassen sich somit große Datenmengen und analytische Trends für das Tagesgeschäft nutzen.
CMOs und CIOs müssen daher bestrebt darin sein, die Probleme des anderen zu verstehen, die Interessen des anderen im Auge zu behalten und eine gemeinsame Sprache und Transparenz zu erreichen. Nur dann können sie ein gemeinsames Verständnis von Kundenzentrierung gewinnen, um darauf aufbauend das Experience Business erfolgreich treiben zu können.
Für Führungskräfte wie für Mitarbeiter bedeuten kundenzentrierte Prozesse daher gleichermaßen das Verlassen der Komfortzone, das Erlernen neuer Fähigkeiten und die Übernahme neuer Aufgaben. Technologie wird in der gesamten Organisation eingesetzt – Offenheit, Transparenz und eine positive Lernkultur sind daher entscheidende Eckpfeiler für Erfolg im Experience Business und letztendlich für Mitarbeiterzufriedenheit. Das zeigt auch Great Place to Work.
Fazit:
Als Schlusswort möchte ich Ihnen noch drei Tipps für die praktische Umsetzung mit auf den Weg geben:
- Arbeiten Sie zusammen, um sicherzustellen, dass Sie die richtigen Daten gewinnen.
- Behalten Sie die Bedürfnisse des gesamten Unternehmens im Blick
- Tauchen Sie als Führungskräfte in die Welt der „anderen Seite“ ein
Wenn Sie diese Aspekte immer im Blick haben und intensiv an deren Umsetzung arbeiten, werden Ihre Mitarbeiter und Ihre Kunden es Ihnen danken.