Startet das Experience Business nun durch?
In deutschen Unternehmen wollen die Verantwortlichen in den nächsten Jahren deutlich mehr in das Thema Kundenerlebnis investieren. Das hat kürzlich das Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder in seiner aktuellen Studie „Der Markt für integrierte Digital Customer Experience Services in Deutschland“ festgestellt. Dafür wurden CxOs aus 121 Großunternehmen und Konzernen befragt.
Im Durchschnitt wollen sie bereits 2018 den Anteil ihrer Ausgaben für Digital Customer Experience um 46 % erhöhen und dafür rund 4,1 Prozent ihres Umsatzes in Projekte zur Modernisierung der Kundenschnittstelle und Entwicklung eines digitalen Kundenerlebnisses ausgeben. Im Vorjahr lag dieser Wert lediglich bei 2,8 %. Wie sich der Weg ins Erlebnis-Zeitalter konkret gestaltet und dabei Technologie-Trends wie künstliche Intelligenz (KI) und verbesserte Personalisierungsfunktionen zukünftige Marketing-Technologien und deren Kundenerlebnisse bestimmen werden, haben wir gerade in einem kostenlosen Whitepaper untersucht.
Kundenerlebnis-Markt in Deutschland erst am Anfang
Trotz vieler konkreter Praxisbeispiele sowohl in Konzernen wie auch im Mittelstand, die auch diesem Whitepaper vorgestellt werden, steht das Marksegment für „Integrierte Digital Customer Experience Services“ (DCX) nach Lünendonk-Einschätzung hierzulande erst am Anfang seiner Entwicklung. Aber schon in den nächsten Jahren erwarten die Marktforscher – getrieben durch den enormen Bedarf der Unternehmen nach einer Digitalisierung ihrer Kundenschnittstellen – ein rasantes Wachstum.
Damit folgen die Firmen laut Studie der Erkenntnis, dass kundenzentrische Strategien nur dann erfolgreich sein können, wenn der Kunde entlang der gesamten Prozesskette der Geschäftsbeziehung, also seiner Customer Journey, eine hohe digitale Customer Experience erfährt. „Für Unternehmen, die sich mit der Entwicklung und Einführung von digitalen Geschäftsmodellen beschäftigen, sind der Aufbau einer guten Digital Customer Experience sowie digitales Marketing zur Kundenansprache über alle relevanten Touchpoints enorm wichtige Ziele“, weiß Studienautor Mario Zillmann.
B2B-Unternehmen haben den größten Nachholbedarf
Hierbei komme es sehr stark auf die Analyse der neuen Customer Journeys an, die sich z.B. aus der datengestützten Betrachtung des Kundenverhaltens und seiner Interaktionen ergeben. Auf dieser Grundlage könnten dann neue Geschäftsmodelle, Apps und Frontends entwickelt oder angepasst werden. Im Gegensatz zu vielen B‑to-C-Unternehmen, für die Digital Customer Experience bereits erfolgreich gelebte Praxis ist, haben die B‑to-B-Unternehmen – so die Studie – noch erheblichen Aufholbedarf bei der Umsetzung von Digitalisierungsstrategien und der Vermarktung digitaler Geschäftsmodelle.
Während jedes zweite untersuchte B‑to-C-Unternehmen (52 %) nach eigenem Bekunden eine ganzheitliche Sicht auf den Kunden hat, sind es im B‑to-B-Sektor gerade einmal 24 Prozent der Betriebe, die sich hier „gut“ bis „sehr gut“ aufgestellt sehen. Auch bei der kundenzentrischen Ausrichtung sind die B‑to-C-Unternehmen weiter. Während 42 Prozent von ihnen angeben, über moderne Kundenschnittstellen zu verfügen, sind es bei den B‑to-B-Unternehmen ebenfalls nur 24 Prozent.
Adobe-Partner sind die stärksten Anbieter am Markt
Laut der Lünendonk-Studie gibt es derzeit (noch) ein überschaubares Anbieterfeld von etwa 20 Dienstleistern Providern, die Beratungs- und IT-Leistungen mit signifikanten Kreativ- und Designkompetenzen kombinieren. Sechzehn dieser „hybriden“ Anbieter hat Lünendonk für die Studie befragt, um eine 360-Grad-Analyse auf das Marktsegment DCX zu liefern, welches die Berater auf rund 3,8 Milliarden Euro Umsatzvolumen schätzen.
Für 2018 rechnen die befragten Beratungs- und IT-Dienstleister aufgrund der steigenden Kundennachfrage mit einem eigenen Umsatzwachstum von 17,8 Prozent, für das Marktwachstum liegt die Prognose sogar bei 20,5 Prozent. Als stärkste Wettbewerber werden dabei von den Anbietern sowohl national als auch international laut Lünendonk Accenture Interactive, Deloitte und SapientRazorfish wahrgenommen, allesamt Adobe-Partner mit vielen spannenden Projekten bei bekannten Marken.
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