Hinter den Kulissen: Grafikanimationsdesigner Pierre Le Cann

Pierre Le Cann ist ein erfahrener Grafikanimationskünstler, dessen Arbeiten im Web, auf Musikfestivals und Konzerten zu sehen sind. In diesem Jahr gab es für Pierre eine vollkommen neue Herausforderung – die erstmalige Erstellung einer Vorlage für Grafikanimationen. Wir gaben Pierre den Auftrag zur Erstellung einer speziellen Vorlage passend zu unserem aktuellen Visual Trend “Das flüssige Selbst”.

Außerdem haben wir ihn zum Interview gebeten und mehr über seinen kreativen Werdegangen erfahren.

Adobe Stock: Erzähl uns doch bitte ein wenig über dich und deinen persönlichen Hintergrund.

Pierre Le Cann: Seit etwa sieben Jahren arbeite ich als Grafikanimationsdesigner. Zeichnen hat mir schon immer Spaß gemacht. Als Teenager fing ich an, mich mit Computern und Programmierung zu beschäftigen, und war überrascht von den Möglichkeiten, große Code-basierte virtuelle Universen zu erschaffen. Also studierte ich Informatik und Softwareprogrammierung, aber selbst nach meinem Abschluss hatte ich das Gefühl, ich könnte mich nicht wirklich selbst ausdrücken. Deshalb absolvierte ich ein weiteres fünfjähriges Studium an einer Schule für bildende Künste und arbeitete da an interaktiven Ton- und Videoinstallationen.

Adobe Stock: Wie kamst du zur Animation und zu animierten Grafiken?

Pierre Le Cann: Ich habe schon Musik gemacht, seit dem ich fünf Jahre alt war. Auf dem College habe ich dann eine Band gegründet – und noch eine, und noch eine … Und immer hatte ich das Gefühl, dass man die Live-Shows noch verbessern könnte. Also begann ich, über Bühnengestaltung nachzudenken. Den Anfang machten einige vertikale Neonleuchten auf der Bühne, und dann kamen Videoprojektionen auf einem Großbildschirm hinter uns dazu. Um live Visuals zu erschaffen, musste ich mich mit Programmen wie After Effects und Cinema 4D beschäftigen. Das hat mir richtig Spaß gemacht. Und was als ein Hobby anfing, wurde zu meinem Vollzeitjob. Heute mache ich mehr und mehr Bühnendesigns und Live-Inhalte für Konzerte und Shows.

Adobe Stock: Erkläre uns doch bitte, wie dein kreativer Prozess abläuft.

Pierre Le Cann: Meistens ist das Erste, wenn ich einen neuen Auftrag erhalte, dass ich jegliche Bildschirme beiseite lasse. Ich nehme mir einen Stift und ein Skizzenbuch, damit ich mit dem Zeichnen von Ideen oder dem Aufschreiben von Stichwörtern beginnen kann. Wenn das Konzept in meinem Kopf klar wird, gehe ich ins Internet und schaue mich nach Trends oder Inspirationen um, die zu dem Auftrag passen und mit denen ich mein Angebot anreichern kann.

Geht es bei dem Auftrag um das Bühnendesign für Live-Shows, dann hole ich mir meine Inspiration oft von Ausstellungen, Kunstinstallationen und Performances. Je nach Art des Projekts kann ich ein Storyboard, Standbilder oder 3D-Simulationen erstellen. Anschließend verfeinere ich die Ideen zusammen mit dem Kunden, um das endgültige Angebot so exakt wie möglich abzuliefern. Das ist der schwierigste Teil, weil du darauf achten musst, dem, was der Kunde braucht, so nahe wie möglich zu kommen, ohne deinen Stil oder deine Vision aufzugeben. Das ist sowas wie ein Armdrücken, bei dem keiner gewinnt, aber auch keiner verliert. Knifflig, oder?

Adobe Stock: Wie hast du das Thema “Das flüssige Selbst” interpretiert?

Pierre Le Cann: Das ist ein großes Thema in unseren heutigen Gesellschaften. Am Ende wird uns bewusst, dass jeder der sein kann, der er sein möchte. Nichts im Leben ist für immer festgelegt. An dieser Frage der Identität haben viele große Künstler gearbeitet. Für mich ist David Bowie derjenige, der das Thema am besten zum Ausdruck gebracht hat. Das muss man nicht erklären – seine Arbeit spricht für sich selbst.

Die Vorlage zu “Das flüssige Selbst” gratis auf Adobe Stock downloaden

Adobe Stock: War es schwierig, deine Vorlagen zu erstellen?

Pierre Le Cann: Die größte Herausforderung bestand darin zu verstehen, was ein „mogrt“ ist! Bei meinen Projekten in After Effects erstelle ich für gewöhnlich eine Menge an Ausdruck-basierten Steuerelementen, um meinen Produktionsprozess zu beschleunigen; ich war also nicht völlig verloren.

Adobe Stock: Kannst du jemandem, der seine erste Grafikanimationsvorlage erstellen möchte, einen Rat geben?

Pierre Le Cann: Konzentriere dich nicht auf die Tatsache, dass du eine Vorlage erstellst. Arbeite vielmehr so, als ob das ein persönliches Projekt wäre – danach kannst du es dann anpassbar machen. Ganz wichtig ist: Tue etwas, was du gerne machst. Wahrscheinlich gefällt es dann auch anderen!

Schau dir weitere Arbeiten von Pierre auf seiner Website an und lade seine Grafikanimationsvorlagen gratis auf Adobe Stock herunter.

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