5 Gründe, sich nicht in einem “Walled Garden” einsperren zu lassen
In der heutigen Zeit kann man als Marketer natürlich sehr froh sein, mit dem Dienst eines einzigen Anbieters weite Teile seiner Zielgruppe zu erreichen. Man denke hier an einschlägige Social Networks oder andere Daten-Plattformen. Das aber sollten Sie sich sehr gut überlegen.
Sie können das mit einem Vergnügungspark vergleichen. Der ist auf der einen Seite ein tolles Erlebnis für die ganze Familie, denn Sie finden alles an einem Fleck. Wenn es dann aber ums Essen und Trinken geht, sind Sie im Zweifel ebenso auf das angewiesen, was Sie dort vorfinden – auch wenn Ihnen das vielleicht zu teuer ist oder einfach nicht gefällt. Mit anderen Worten: Für Spaß und Bequemlichkeit nehmen Sie sehr wahrscheinlich andere Dinge in Kauf.
Ähnlich verhält es sich, wenn Sie auf eine große Plattform setzen, um Ihre Kundschaft zu erreichen. Warum Sie das tun, ist klar: Die Aufmerksamkeit der Konsumenten ist so fragmentiert wie nie zuvor. Aber im Gegenzug verlieren Sie einen großen Teil Ihrer Kontrolle über die User Experience und über Ihren Content.
Werden wir einmal konkreter. Folgend fünf Gründe, warum es schlecht sein kann, auf einen solchen „Walled Garden“ zu setzen.
1. Marken-Sicherheit
Bei einer solchen Plattform bestimmt allein der Anbieter, was ein Werbetreibender für sein Geld bekommt. Die aber hält in der Regel Drittunternehmen draußen, wodurch Marketer zum Beispiel nur beschränkte Einblicke in ihre Kennzahlen haben. Es ist somit schwerer, die Effektivität der Kampagnen zu verfolgen. Stattdessen müssen sie sich auf die Daten der Plattform selbst verlassen.
2. Unterbrochene Markenbotschaften
Programmatic Advertising ist deshalb ein so großes Thema, weil einem einzelnen Benutzer immer besser passende Werbemittel angezeigt werden können. Das kann als Sequenz über einen bestimmten Zeitraum geschehen oder die Botschaft wird über verschiedene Partner hinweg verstärkt. Ein solches Vorgehen ist aber in einem Walled Garden nur stark eingeschränkt möglich.
Nehmen wir einmal an, Sie möchten Kinderfahrräder bewerben. Dann haben Sie vielleicht ein erstes Werbemittel, das ganz generell darauf aufmerksam macht. Zwei Wochen vor einem Verkaufsevent ergänzen Sie das um eine Anzeige mit weiteren Informationen und einem Call-to-Action. Das funktioniert am besten, wenn Sie bei Anzeige Nr. 2 bereits wissen, wer eigentlich Anzeige Nr. 1 gesehen hat. Aber bei einer geschlossenen Plattform ist das nicht oder nur eingeschränkt verfügbar.
3. Ineffektives Targeting und Reporting
Darüber hinaus können Sie bei einem Walled Garden die Daten über die Nutzer, die Inhalte oder das Engagement nicht abgleichen. Das macht es unmöglich, Werbebotschaften über verschiedene Kanäle und Partner hinweg zu verbreiten. Stattdessen muss sich das werbende Unternehmen allein auf die Informationen verlassen, die es von der Plattform bekommt. Parallel dazu auch andernorts aktiv zu sein, schmälert dann logischerweise das Budget und macht die gesamte Kampagne weniger effizient.
Wenn es beispielsweise um Brand Awareness geht, möchte ein Unternehmen vielleicht unterschiedliche Zielgruppen auf unterschiedlichen Plattformen erreichen. Für Millenials liegt der Fokus dann eventuell auf Mobile und Social und für die älteren Nutzer auf dem Desktop. Diese Art des Targetings über Plattformen hinweg lässt sich aber mit Walled Gardens nicht so einfach realisieren.
4. Datensicherheit
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Wenn Sie auf einer geschlossenen Plattform Ihre eigenen Daten für Kampagnen nutzen möchten, müssen Sie diese Informationen dem Anbieter anvertrauen. Sie bekommen in der Regel aber keine Bestätigung dafür, dass die Daten tatsächlich sicher sind. Außerdem werden Sie keine Mittel haben, um dies zu überwachen.
Nehmen wir einen Abo-Service als Beispiel. Durch die Nutzer-Registrierung können Sie passende User sehr gezielt mit Retargeting ansprechen. Wenn Sie für diesen Service aber einen Walled Garden nutzen, müssen sie der Plattform vertrauen, dass diese Daten nicht zugleich an Ihre Wettbewerber weitergegeben werden.
5. Vertrauen und Glaubwürdigkeit
Geschlossene Plattformen stehen regelmäßig im Rampenlicht rund um Sicherheitslücken wie Datenlecks, Hackerangriffe und ähnliches mehr. Wären diese Anbieter offener und würden sich von dritter Seite überwachen lassen, würden solche Probleme schneller entdeckt und behoben.
Es sollte klar sein, dass der Einkauf von Werbereichweite ohne solche Transparenz ein Risiko für Marken darstellt.
Schlusswort
Walled Gardens vollständig zu vermeiden ist schwer. Bestehen Sie daher mindestens auf Transparenz und Verantwortlichkeit Ihrer Anbieter und arbeiten Sie mit Partnern zusammen, die Ihre Markensicherheit unterstützen. Beispielsweise bietet Adobe seinen Kunden Betrugsprävention an und beteiligt sich aktiv an einer Transparenzinitiative der Branche.
Bedenken Sie: Ihr Markenwert hängt von Ihrer Fähigkeit ab, über mehrere Kanäle hinweg mit zuverlässigen und aktuellen Daten zu kommunizieren. Die hohe Intelligenz von Adobe in diesem Gebiet beruht auf den Milliarden von Datentransaktionen, die wir über alle Touch Points einer Marke hinweg verarbeiten.
Kurz gesagt: Lassen Sie sich mit Ihren leistungsstärksten Werkzeugen nicht in einem Walled Garden einsperren.