Das nehmen wir vom Adobe Summit EMEA 2018 mit
In den letzten paar Wochen haben Sie von mir Blogbeiträge über die Vergangenheit zu lesen bekommen. Über die Zeit, in der der Begriff „Experience Business“ entstanden ist. Aber es gab auch Beiträge von mir über die Gegenwart, dem Zeitalter des Experience Business. Und nun wollen in die Zukunft schauen. Denn nachdem der beste Adobe Summit, der jemals in Europa stattgefunden hat, zu Ende gegangen ist und ein paar Tage vergangen sind, macht ein Fazit und ein Ausblick Sinn.
Am ersten Tag verkündete unser CEO Shantanu, dass er die Teilnehmer am Ende des Gipfeltreffens mit einem „besseren Verständnis dafür, was es heißt, ein Experience Marketer zu sein“ nach Hause entlassen wolle. Und dafür bei jedem einzelnen Schritt Hilfestellungen zu bieten.
So gestalten andere die Erlebnisse für ihre Kunden
Aus dem Dialog mit Unternehmen wie Sky und Virgin Atlantic haben wir viel gelernt, ebenso aus den weisen Worten von Mode- und Sportgrößen wie Victoria Beckham und Anthony Joshua. Zum Beispiel darüber, wie andere Erlebnisse gestalten und sie so für ihre Kunden umsetzen, dass damit eine Markenunterstützung, Verehrung und Loyalität aufgebaut wird – heute und auch in der Zukunft.
Es ist zwar schön, eine solche erfolgreiche Veranstaltung zusammenzufassen. Aber was Sie als Leserinnen und Leser aber wissen wollen, ist vermutlich „Und nun?“ Wie lässt sich das neu Gelernte jetzt umsetzen? Um diese Frage beantworten zu können, sollten wir uns einmal 20 Jahre in die Zukunft „beamen“ und uns die Marken anschauen, die bis dahin wahrscheinlich überleben und immer noch erfolgreich sein werden.
Forrester-Studie: Experience Business zahlt sich aus
Laut einer Studie von Forrester, der diesen Monat veröffentlicht wird, sorgt die Transformation zu einem „Experience Business“ – im Vergleich zu Unternehmen mit einem „normalen“ Kundenerlebnis – für eine 1,4 Mal höhere Brand-Awareness. Auch die Mitarbeiterzufriedenheit ist 1,8 Mal stärker, die Kundenbindung verbessert sich um den Faktor 1,8 und das Umsatzwachstum ist um 35 Prozent schneller als bei anderen Marken. Weitere Kennzahlen, die sich verbessern: Das Auftragsvolumen ist 1,5 Mal größer und der Return On Ad Spend (ROAS) 1,3 Mal höher.
Unternehmen können zu einem Experience Business werden, indem sie mit dem Verbraucher und der Customer Journey starten – und auch enden – wenn sie genau planen, was sie tun und wie sie ihre Umgestaltung vornehmen wollen. Ein wichtiger Schlüssel hierzu ist das Niederreißen vorhandener Silos zwischen unterschiedlichen Abteilungen. Denn die Kunden sind heute eben überall und müssen an jedem Touchpoint angesprochen werden.
Während seiner Eröffnungsrede auf dem Summit erläuterte Shantanu Narayen die drei Säulen eines „Experience Systems of Record“. Meines Erachtens ist das ein wunderbarer Einstieg, lassen Sie uns deshalb dieses Thema etwas genauer betrachten.
Wie wandelt sich ein Unternehmen in ein Experience Business um?
Erste Säule:
Die erste Säule der Transformation in ein Experience Business ist ein Blick auf Ihre vernetzten Daten: Wie sieht Ihre Datenpipeline aus? Damit sind alle Teile eines Unternehmens gemeint, die tagtäglich Kundendaten produzieren. Vielleicht besitzen Sie verschiedene CRM-Systeme und mehrere Ad-Server. Der erste Schritt ist es also, diese unterschiedlichen Datenquellen schnell zu verbinden, damit Sie Ihre Kunden besser kennen und gleichzeitig auf den Datenschutz achten. Denn dieser Aspekt gewinnt nach dem Inkrafttreten der DSGVO in wenigen Tagen besonders an Bedeutung.
Zweite Säule:
Die zweite Säule verwandelt diese Kundendaten aus unterschiedlichen Quellen in etwas Verwertbares. Wir nennen diesen Schritt „Semantics and Control“. Für denselben Kunden werden über ihr gesamtes System hinweg vielleicht verschiedenen Arten von Profilen erstellt. Vielleicht ist dieser Kunde ein Mitglied im Treuebonussystem, erhält Werbe-E-Mails und besucht Ihre Website. Obwohl es sich nur um einen einzigen Kunden handelt, erscheint er durch die getrennten Silos in Ihrem System als drei verschiedene Menschen. Das muss geändert dringend werden.
Die DSGVO sorgt auch hier für neue Herausforderungen. Sie bietet Marketingverantwortlichen aber auch eine gute Möglichkeit, die Kundenorientierung noch besser in den Fokus zu nehmen und den Datenschutz aus dem Blickwinkel des Kunden zu betrachten. Denken und entwickeln Sie alles mit den neuen Datenschutzregelungen im Hinterkopf, während Sie alle Silos einreißen, die bisher eine bessere Profilerstellung und die Personalisierung behindern.
„Semantics and Control“ zu realisieren, ist mit den vorhandenen Systemen meist nicht gerade einfach, denn hierüber wird ein Großteil der täglichen Kundeninitiativen abgewickelt. Betrachten Sie die notwendigen Veränderungen deshalb als Maßnahme, die nicht einfach über Nacht geschehen kann. Sie müssen sich dafür Zeit nehmen und brauchen Geduld und konstantes Testen und Lernen, um das richtige Gleichgewicht zu bekommen.
Dritte Säule:
Die dritte und letzte Säule ist die mit der meisten „Magie“, Künstliche Intelligenz und Machine Learning. Fragen Sie Ihre Data-Scientists, wie sie ihre Arbeitszeit verbringen. Veranlassen Sie diese Mitarbeiter, sich auf einheitliche Profile zu konzentrieren, die das komplette Kundenerlebnis mit Ihrem Unternehmen erfassen. Diese basieren auf den Verhaltensweisen und Handlungen in Echtzeit. Das Ziel sind bessere Interaktionen, indem die gesammelten und aufbereiteten Daten sinnvoll genutzt werden. „Zahlen knacken“ für einen schönen Report bringt hier nichts – es geht darum, wie sie Ihre Erkenntnisse in Aktionen umsetzen. Dies unterscheidet die Amateure von den Profis.
Das „Experience System of Record” wird durch Daten gespeist, aber diese Daten brauchen auch Content, und diese Inhalte benötigt ihren eigenen Workflow und ihre eigene Pipeline, von der Erstellung bis zur Durchführung einer Kampagne. Machine Learning kann dabei helfen, die Content-Geschwindigkeit zu erhöhen, indem es diejenigen Bereiche beschleunigt, die Sie im Ablauf heute ausbremsen.
Und da haben Sie es. Es klingt alles ganz einfach, nicht wahr?
Es kann einfach sein, wenn dieser Transformationsprozess mit Hilfe unserer Adobe Solutions Consultants unterstützt wird. Oder Sie schauen sich die verschiedenen Tools an, die von unserer kürzlich gestarteten Adobe Experience League bereitgestellt wird. Auf einer Lernplattform, die intelligente Anleitungen, Möglichkeiten zum Austausch und Expertenhilfe für Marken bereitstellt – egal auf welcher Stufe der Experience-Business-Reise sie sich gerade befinden.
In den nächsten Postings wird das Digital Europe Blog Erfahrungen von Marken aus verschiedenen Branchen und Marketing-Bereichen teilen, die wir in den Workshops auf dem Adobe Summit EMEA kennengelernt haben. Von Content und Design über CRM bis hin zu E‑Mail-Marketing schauen wir uns einige der Schlüsselerfahrungen an, die unsere Partner, Kunden und Berater in der Vergangenheit gesammelt haben, um Ihnen auf dem Weg in die Zukunft noch besser zu helfen.
Wir hoffen darauf, dass Sie dabei sind, wenn wir diese Geschichten teilen. Wie unsere musikalischen Gäste auf dem diesjährigen Summit Bash – The Kaiser Chiefs – so schön gesagt haben: „I Predict a Riot”. In unserem Fall ist es aber ein Aufstand ohne Guillotine oder Gewehrfeuer für ein besseres Kundenerlebnis, das zu besseren Marken führt.