Tutorial: Die Freiheit der Bewegung

Eine Illustration zum Thema Multilokalismus? Dabei kam mir quasi sofort die Idee, dass die Silhouette einer Person mit einem Ballon durch die Stadt fliegen sollte. Das ist für mich Freiheit, das ist für mich Bewegung. Zur Erstellung der Illustration habe ich eine Mehrfachbelichtungstechnik verwendet. Das sollte den Kontrast zwischen dem Ort, an dem wir sind, und dem Ort, an dem wir sein möchten aufzeigen. Damit wollte ich den Übergang von der monochromen Realität zu einem leuchtenden Traum zeigen. In den Videoclips unten könnt ihr sehen, wie ich von einer anfänglichen Vision dann mit Photoshop, Illustrator, Dimension, mehreren Adobe Stockbildern – und Farben in Öl – zum fertigen Kunstwerk gelangt bin.

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© Rus Khasanov

Das ist mein fertiges Werk. In einem Tutorial aus kleinen Videoclips zeige ich euch die einzelnen Schritte. Macht euch selbst daran, eure Ideen zum Leben zu erwecken – ladet kostenlos 10 Bilder von Adobe Stock herunter und los geht’s!

Eine Silhouette erstellen

Zuerst suchte ich bei Adobe Stock nach einem geeigneten Foto, aus dem ich eine Silhouette erstellen konnte. Ich habe viele Bilder von tanzenden und springenden Menschen durchsucht, bis ich ein Foto fand, das perfekt zu meiner Idee passte.

Ich lizenzierte zwei Fotos derselben Frau in verschiedenen Posen. Auf dem einem Bild gefiel mir die Haltung des Kopfes besser, aber auf dem anderen fand ich die Position des Körpers schöner. Für mich war selbst ein kleiner Unterschied, wie die Drehung der Hand, ausschlaggebend. In Adobe Photoshop CC kombinierte ich dann Teile aus beiden Fotos zu einer groben Figur. Ich öffnete diese in Adobe Illustrator CC, um die Silhouette mit dem Zeichenstift-Werkzeug von Illustrator zu zeichnen. Dabei bin ich hauptsächlich den Umrissen der Figur nachgegangen, aber änderte auch einige Dinge, wie etwa einen Fuß, während ich arbeitete.

Außerdem lizenzierte ich das Panorama einer Stadt, das Foto einer sonnigen Landschaft und das 3D Objekt eines Ballons. Das alles sollte später während des Prozesses meines Artworks eingebunden werden.

Haare zeichnen

Im nächsten Schritt wurden die Haare gezeichnet. Haare sind eines der wichtigsten Details in der Illustration. Das freie und luftige Haar auf dem Ausgangsfoto war einer der Gründe für meine Auswahl. Ich habe über 90 Minuten gebraucht, um die Haare zu zeichnen. Unten könnt ihr einen kurzen Videoclip dazu sehen.

Allgemein solltet ihr mit größeren Objekten starten und dann schrittweise zu kleineren übergehen. Ich begann mithilfe des Zeichenstift-Werkzeugs von Illustrator und fing an, die Umrisse großer Stähnen zu zeichnen. Anschließend legte ich um diese dann kleinere Details. Oben auf ihrem Kopf war eine Welle, die in der Silhouette eventuell wie ein Horn aussehen würde. Das habe ich später korrigiert. Für das Zeichnen kleinerer Locken und Haarsträhnen erstellte ich meine eigenen Pinsel. Am besten ist es, wenn ihr mehrere Pinsel in verschiedenen Größen erstellt. Einzelne Haare zeichnete ich dann mit dem Zeichenstift-Werkzeug ein. Falls ihr ein Grafiktablet habt, ist es besser und effektiver, wenn ihr das Pinsel-Werkzeug benutzt. Ich arbeite allerdings nur mit einem Touchpad.

Die fertige Silhouette habe ich als Illustrator-Datei mit einem transparenten Hintergrund gespeichert.

Analog experimentieren, digital verarbeiten

Für die Ballons sollten abstrakte und helle Texturen entstehen. Also habe ich Wasser und Öl genommen und die Farben selbst angemischt. Dafür ist es wichtig, dass ihr flüssige Farbe benutzt, die nicht zu zäh ist. Ich füllte Spritzen mit Farbe, goss Öl auf einen Teller und spielte dann mit den Farben. Weil Öl dazwischen war, veliefen die Farben nicht, sondern behielten eine runde Form. Um die Farben zu mischen, fügte ich einfach Wasser hinzu.

Ich fotografierte die Ergebnisse mit einer Sony a7R2 und einem 90 mm f/2,8 G Makro-Objektiv. Danach habe ich die Dateien in Photoshop geöffnet, um sie zu schneiden und die Ebenen anzupassen.

3D Ballons füllen

Um die Ballons für das fertige Kunstwerk zu erstellen, hätte ich einfach Silhouetten zeichnen und diese mit meinen Farbtexturen füllen können. Ich wollte aber, dass die Ballons echt aussehen würden. Also fing ich mit einer 3D Datei von Adobe Stock an und öffnete diese in der neuen 3D Anwendung Adobe Dimension CC. Ich erstellte Kopien des Ballons, gruppierte diese und fügte dann die Texturen hinzu, die ich mit den Farben erstellt hatte.

Da ich Dimension schnell verstand, benutzte ich es intuitiv und das obwohl ich schon lange nicht mehr mit 3D gearbeitet hatte.

Das Bild zusammenstellen

In Photoshop erstellte ich ein neues Dokument mit 4000×4000 Pixeln. Ich kopierte das Stadtpanorama, eine leuchtende Landschaft, die Silhouette und die Ballons hinein und arrangierte die Silhouette mit den Ballons. Mit einer Stanzmaske füllte ich die Silhouette mit der leuchtenden Landschaft.

Die Bänder für die Ballons habe ich mit dem Zeichenstift-Werkzeug eingezeichnet. Um die Details in der Landschaft zu verdeutlichen, ließ ich einen Filter laufen: Detail Extractor von Nik Collection Color Efex Pro. Danach habe ich dann dann die Ebene dupliziert, um die Helligkeit zu erhöhen. Später wandte ich den Gaußschen Weichzeichner und den Mischmodus für weiches Licht an.

Mir war es wichtig, dass man mehr Elemente sehen konnte. Also fügte ich Kreise mit vielfarbigen Overflows ein, die ich aus den Texturen geschnitten hatte. Das machte das ganze Bild zusätzlich heller.

Zuletzt habe ich das Plug-In Color Efex Pro nochmal drüber laufen lassen. Am häufigsten benutze ich da Film Efex: moderne und Cross Processing-Filter.

Mehr Arbeiten von Rus Khasanovs könnt ihr auf Behance und seiner Website finden.

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