Analystenbericht: Adobe auf dem Weg zum „Experience system of record”

Die Ana­lysten von Pierre Audoin Con­sul­tants (PAC) / CXP Group haben sich die jüng­sten Entwick­lun­gen im Dig­i­tal Mar­ket­ing und dabei auch unseren Beitrag dazu angeschaut. Unter anderem schreiben sie dazu in ihrem Blog:

Die Entwick­lung von Adobe in den let­zten paar Jahren ist wirk­lich ein­drucksvoll. Von einem Unternehmen, das Pro­gramm­pakete an kreative Design­er verkauft hat, hat sich das Unternehmen zu einem Soft­ware as a Ser­vice-Cham­pi­on und einem Mark­t­führer im Bere­ich Dig­i­tal Mar­ket­ing entwick­elt. Und den­noch muss Adobe noch ein wenig daran arbeit­en, seine Vision, Pro­duk­te und Strate­gie mit den Notwendigkeit­en und Pri­or­itäten der CIOs abzus­tim­men.“

Enge Zusammenarbeit zwischen Marketing und IT

Denn das Mod­ell der IT der zwei Geschwindigkeit­en erre­iche seine Gren­zen. Um eine ein­heitliche 360-Grad-Sicht auf Kun­den und Inter­essen­ten zu schaf­fen und per­son­al­isierte Inhalte über unter­schiedliche Kanäle an sie auszus­pie­len – inklu­sive offline am klas­sis­chen Point of Sales – sei eine enge Zusam­me­nar­beit zwis­chen Mar­ket­ing- und IT-Abteilung erforderlich.

Nur so könne eine solide und dig­i­tal­taugliche IT-Plat­tform erstellt wer­den – ein „Expe­ri­ence sys­tem of record”. Das sei die dritte Gen­er­a­tion der Infor­ma­tion­stech­nolo­gie nach dem ERP-Sys­tem und dem CRM-Sys­tem mit dem Ziel, überzeu­gende Kun­den­er­leb­nisse bere­itzustellen. Es werde durch Dat­en gespeist, benötige aber auch als „Grav­i­ta­tion­szen­trum der dig­i­tal­en Trans­for­ma­tion“ ein­heitliche Kun­den­pro­file, Con­tent und Workflows.

Ver­schiedene Kun­den­beispiele – so die Berater – hät­ten gezeigt, dass vor der erfol­gre­ichen Imple­men­tierung der Adobe-Cloudlö­sun­gen zunächst die zugrun­deliegende IT-Sys­teme darauf vorzu­bere­it­en sind. „Dazu musste Adobe gle­ichzeit­ig die Inte­gra­tion all sein­er Pro­duk­te vere­in­fachen und sich IT-Part­nern und sog­ar Konkur­renten öffnen“, schreiben die PAC-Berater. Grund­lage dafür sei ein ein­heitlich­es Daten­mod­ell gewesen.

Öffnung von Adobe Sensei ist cleverer Schachzug

Die enge Part­ner­schaft zwis­chen Adobe und Microsoft vere­in­fache mit­tler­weile zum Beispiel die Verbindung zwis­chen den Dynam­ics-Pro­duk­ten von Microsoft und der Adobe Dig­i­tal Mar­ket­ing-Cloud. Auch die Öffnung von Adobe Sen­sei, dem Frame­work für das Machine Learn­ing, sei ein „clev­er­er Schachzug“. Denn nun kön­nten Kun­den und Part­ner auf dieser Basis ihre eige­nen Algo­rith­men entwick­eln und monetarisieren.

Dat­en und die Fähigkeit zu ihrer Ver­ar­beitung in Echtzeit stellen heute den wesentlichen Teil der Adobe-Strate­gie für das Dig­i­tal Mar­ket­ing dar“, heißt es weit­er. Je ein­fach­er es sei, sich mit allen ver­füg­baren Dat­en zu verbinden, die nor­maler­weise in getren­nten Silos fest­ge­hal­ten wer­den, und je reich­haltiger die Bib­lio­thek der Algo­rith­men sei, desto bess­er sei auch das Ergebnis.

Adobe wäh­le beim Ein­satz von Arti­fi­cial Intel­li­gence (AI) einen „sehr vernün­fti­gen Ansatz und konzen­tri­ert sich darauf, was wirk­lich nüt­zlich für die Kun­den ist.“ Dies seien vor allem drei Bere­iche: Cre­ative Intel­li­gence, Con­tent Intel­li­gence und Expe­ri­ence Intel­li­gence. Das bedeute beispiel­sweise, Design­ern bei der Hand­habung von Tools wie Pho­to­shop zu helfen. Oder Mar­ket­ingver­ant­wortliche dabei zu unter­stützen, schnell rel­e­van­ten Con­tent zu find­en und Nachricht­en vorzubereiten.

Sen­sei könne aber auch automa­tisch Bilder zuschnei­den und anpassen oder dabei helfen, riesige Daten­men­gen zu analysieren und die Per­son­al­isierung von Inhal­ten im großen Maßstab durchzuführen. Dabei betone Adobe aber stets, dass Sen­sei nur ein intel­li­gen­ter Helfer sei, der nicht alleine entscheide.