Studie: E‑Mail-Marketing nutzt oft veraltete Methoden
Werbe-E-Mails sind zwar ein wichtiges Mittel zum Generieren von Aufmerksamkeit – aber stoßen bei den Verbrauchern nicht unbedingt auf große Begeisterung. Eine kürzlich von Forrester in unserem Auftrag durchgeführte Studie hat herausgefunden, dass sich zwar 70 Prozent der Befragten auf die Inhalte der E‑Mails von Unternehmen verlassen. Aber lediglich acht Prozent fühlen sich „sehr zufrieden“ mit den Werbebotschaften in ihrem Postfach. Und nur 26 Prozent empfinden die E‑Mails von Marken als besonders „interaktiv“.
Erfolgreiche Unternehmen sind „kundenbesessen“
Die Wahrnehmung der Marketingverantwortlichen ist hingegen meist ganz anders: Sie glauben zu 60 Prozent, dass sie ihre Werbenachrichten interaktiv gestaltet haben. Laut dem Report besteht die Ursache für diese Differenz darin, dass E‑Mail-Marketing häufig noch „auf veralteten Methoden beruht, die längst nicht mehr in unsere digitale Welt passen“. Deshalb empfiehlt die Studie einen kundenzentrierten Ansatz, der die bisherigen Grenzen sprengt. Forrester nennt das „Kundenbesessenheit“.
Bei dieser „Customer Obsession“ gehe es im Kern darum, dem Kunden ein nahtloses Einkaufserlebnis zu bieten und die Trennung zwischen digitaler und Offline-Welt aufzuheben. Mit seinen Kunden wachsen können danach nur die Unternehmen, die eine Befriedigung aller Kundenbedürfnisse als ihren Auftrag begreifen und in den Mittelpunkt des Geschäftsmodells stellen. „Werbemails besitzen immer noch einen Wert, sie können heute allerdings nicht die alleinige Strategie darstellen“, heißt es in dem Report.
Forrester misst den Reifegrad von Kundenbesessenheit anhand von sechs Dimensionen: Struktur, Technologie, Prozesse, Metriken, Talent und Kultur. Die Befragung von 260 Marketingprofis hat auf dieser Basis ergeben, dass es bei den meisten Unternehmen eine Selbstüberschätzung auf diesem Gebiet gibt. Etwa 60 Prozent der Marken sehen sich zwar selbst als „kundenbesessen” an. Aber nur 12 Prozent verkörpern „konsequent Best Practices“ in allen sechs Bereichen. 45 Prozent der befragten Marken seien deshalb lediglich „kundenbewusst”, was ein niedrigeres Niveau in diesem Ansatz darstellt.
Drei Empfehlungen für das E‑Mail-Marketing
Laut Forrester erreichen Unternehmen, die bereits eine „Customer Obsession“ verwirklichen, höhere Umsätze als ihre Konkurrenz und erzielen auch höhere Werte bei Umfragen zur Kundenzufriedenheit. Für das E‑Mail-Marketing gibt der Report drei Hauptempfehlungen:
- Verwandeln Sie Ihre E‑Mails in ein eindringliches Markenerlebnis, anstatt nur auf das Klicken von Links zu setzen. So können Werbemails zu einem Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb werden.
- Verzichten Sie auf Werbe-Mails mit einem geringen Mehrwert und versuchen Sie, damit die Loyalität Ihrer besten Kunden zu steigern. Stellen Sie nicht die Schnäppchenjäger in den Mittelpunkt Ihres E‑Mail-Marketings. Dies hat den zusätzlichen Vorteil, dass sie – vor dem Hintergrund der verschärften DSGVO-Regelungen – auch das benötigte Tracking reduzieren können.
- Nutzen Sie E‑Mails als Hilfsmittel für Cross-Channel-Erlebnisse. Messen Sie nicht nur das Öffnen, Anklicken und die Conversions der Nachrichten selbst. Verfolgen Sie auch, wie die E‑Mails zusätzlich – neben Lifetime-Value, Kundenzufriedenheit und Markenbindung – auch die Conversions in anderen Kanälen unterstützen. Kurz gesagt, messen Sie die gesamte Kampagne, nicht nur die Interaktion mit den Mails selbst.
Der Report stellt zudem fest, dass 95 Prozent der befragten Marketingverantwortlichen glauben, dass sie von einer ausgereifteren E‑Mail-Marketing-Plattform profitieren könnten und dass „kundenbesessene“ Unternehmen folgende Praktiken einsetzen:
- Regelmäßig die Kundenzufriedenheit messen
- Den Content der Mails in Abständen erneuern
- Ständig Tests durchführen und daraus lernen
- Tools nutzen, die moderne E‑Mail-Kampagnen ermöglichen
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