Finanzdienstleister legen digitalen Minderwertigkeitskomplex ab
Finanzdienstleister haben hinsichtlich der digitalen Transformation lange Zeit unter einem Minderwertigkeitskomplex gelitten. Dafür gibt es viele Gründe.
„Wir sind so stark reglementiert.”
„Wir müssten tonnenweise vorhandene Prozesse und Systeme ändern.“
„Bei uns ist es sehr kompliziert, wenn es um Kundendaten und Vertrauen geht.“
Diese „Ausreden“ gelten zwar nach wie vor, die Situation der Branche aber verändert sich rasant.
Eine aktuelle Studie von Ovum Research zeigt, dass 86 Prozent der befragten Finanzdienstleister berichten, dass sie sich entweder bereits in einem frühen Stadium oder zumindest auf dem Weg der digitalen Transformation befinden. Das deutet darauf hin, dass die Branche große Schritte in Richtung digitalen Fortschritt macht. Ovum fand auch heraus, dass Banken und Versicherungen die digitale Transformation – auch im Vergleich mit anderen Industriezweigen – mittlerweile als eine wichtige Priorität ansehen.
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Der Kunde gerät stärker in den Fokus
Während das zwar eine wichtige Erkenntnis ist, gibt es noch eine andere spannende Neuigkeit: Laut der Umfrage wollen sich die Finanzdienstleister – als Zentrum ihrer digitalen Reise – stärker am Kunden orientieren. Dieser Ansatz bildet auch die Hauptmotivation bei den Investitionen in digitale Technologien.
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Die Marktforscher Ovum sind nicht die einzigen, die diesen Fokus auf eine ganzheitliche Customer Experience in der Geldbranche sehen. Auch unser „Digital Banking Report“ fand in seiner Untersuchung „2017 Retail Banking Trends and Predictions“ heraus, dass der wichtigste Trend bei den Führungskräften von Banken – und ihre höchste Strategiepriorität – bereits im letzten Jahr die Verbesserung der Customer Journey und die Bereitstellung einer positiven Customer Experience für die Bankkunden war.
Digitale Investitionen zahlen sich aus
Wir beobachten auch, dass die digitale Transformation direkt zu einem besseren Kundenerlebnis beiträgt – was wenig überrascht. Auf die Frage, wie der digitale Wandel das Marketing von Banken und Assekuranzunternehmen verändert hat, antworteten 74 Prozent der Befragten in der Ovum-Studie, dass sie die Bedürfnisse ihrer Kunden nun besser verstehen können. 71 Prozent gaben an, dass sie jetzt mehr potenzielle Kunden erreichen und 69 Prozent steigerten die Kundenbindung.
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Der echte Vorteil von Finanzdienstleistern
Finanzdienstleister haben in der Tat große Vorteile durch einen kundenzentrierten Ansatz. Die Daten, die sie über ihre Kunden besitzen, sind weitaus umfangreicher als in anderen Branchen. Wenn man bedenkt, was ein Versicherungsmakler oder ein Bankberater über eine Person weiß, wird das deutlich. Etwa im Vergleich zu einem Einzelhändler. Dieser würden sich die Finger danach lecken, wenn er einen solchen Einblick in die Verhältnisse seiner Kunden hätte.
Das Geschäft von Finanzdienstleistern ist sehr wichtig für unser alltägliches Leben. Von der Abwicklung von Geldgeschäften über den Versicherungsschutz bis hin zu größeren Investitionen in ein Haus oder ein Auto sind wir auf diese Branche angewiesen – kein Vergleich zu den Kundenerlebnissen im Einzelhandel, in der Touristik oder in anderen Branchen.
Viele Marketingverantwortliche von Finanzdienstleistern haben erkannt, dass sie durch einen ganzheitlichen Blick auf die Customer Experience zu einem vertrauenswürdigen Partner für ihre Kunden werden, eine tiefe Loyalität aufbauen und den bestmöglichen Nutzen für sie liefern können. Wenn ein Vermögensverwalter beispielsweise direkt nach einem großen Lebensereignis des Kunden – beispielsweise nach der Geburt eines Kindes oder nach einer Hochzeit – ein personalisiertes und hilfreiches Angebot zur Geldanlage machen kann, steigert dies die Kundenbindung und stellt ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal im Wettbewerb dar.
Customer Experience trägt zur Differenzierung bei
Doch dazu kann das bisherige Marketing von Banken und Versicherungen nicht einfach fortgeführt werden. Sondern es gilt, die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung konsequent zu nutzen. Dabei muss der Kunde natürlich immer im Fokus aller Überlegungen stehen. Und die Ovum-Studie zeigt, dass dies möglich ist. Die Finanzdienstleistungsbranche kann dabei ihren „Heimvorteil“ ausspielen, andere Branchen bei der Transformation zum „Experience Business“ überholen und so die bisherige Nachzügler-Rolle abgeben.
Laden Sie den gesamten Report herunter
Wenn Sie Interesse an diesen Vorschlägen haben, schauen Sie sich gerne kostenlos den kompletten Bericht von Ovum Research an: „Financial Services: Disrupt or Prepare to Be Disrupted“.