Design gewinnt zunehmend an Bedeutung – und damit wachsen auch die Herausforderungen

Von Scott Belsky

Denke an das letzte Mal zurück, als du eine neue Software, einen Laptop oder auch einen Geschirrspüler gekauft hast. Was war wirklich ausschlaggebend dafür, dass du am Ende genau dieses Produkt gekauft hast?

Für mich ist häufig das Design der entscheidende Faktor. Natürlich achte ich auch auf Funktionen, technische Daten und den Preis. Aber die konkrete Erfahrung bei der Nutzung des Produkts ist mir häufig wichtiger als die zugrunde liegende Technologie. Ist die Software intuitiv und benutzerfreundlich? Verfügt das Notebook über das gewünschte Betriebssystem? Wie wird der Geschirrspüler in meiner Küche aussehen? Das sind die entscheidenden Faktoren, die mich zum Klick auf die Schaltfläche „Kaufen“ bewegen.

Ich denke, das gilt für die meisten Menschen. Und das ist einer der Gründe, warum Design wichtiger ist denn je. Die Unternehmen haben erkannt, dass Design ein Wettbewerbsvorteil ist. Und damit rücken Designer in den Mittelpunkt – endlich. Für die Entwicklung eines großartigen Produktes braucht man jemanden, der die künftigen Benutzerbedürfnisse vorhersehen und diese präzise und effizient erfüllen kann. Hier kommt der Designer ins Spiel, der sich deshalb derzeit einer unglaublichen Nachfrage erfreut. Wir haben kürzlich Personalmanager befragt, und 87 Prozent von ihnen haben uns gesagt, dass ihre höchste Priorität die Rekrutierung erfahrener Designer ist.

Die Zukunft des Designs

Ich denke, die Bedeutung von Design wird weiter zunehmen. Aber die Zukunft bringt nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen mit sich. Ich erwarte, dass es dabei um folgende Themen gehen wird:

Connected Creativity: Die Tatsache, dass Design an Bedeutung gewinnt, führt dazu, dass immer mehr Menschen mitmischen wollen. Design entsteht nicht in einem Vakuum – Marketingexperten, Produktmanager, Entwickler und viele andere wollen verfolgen und kommentieren, was Designer produzieren. Deshalb muss die nächste Generation von Designtools kollaboratives Arbeiten einfach und nahtlos ermöglichen. Ein wichtiger Aspekt dieses Prozesses wird die Ansiedelung von Design-Kreationen in der Cloud sein, wo sie für jeden, der sie braucht, zugänglich sind. Außerdem muss die Bindung von Designtools an den Schreibtisch aufgehoben werden, sodass Designer auf einem Tablet, einem Smartphone oder in einem Webbrowser arbeiten können.

Künstliche Intelligenz: KI kann unter Designern ein kontroverses Thema sein. Manche befürchten, dass KI die Kreativität auf einen Algorithmus reduzieren könnte. Ich bin der festen Überzeugung, dass ein Roboter niemals die menschliche Kreativität ersetzen kann. Aber KI kann das Gestalten erleichtern, indem sie einige der mühsamen, sich wiederholenden Aufgaben übernimmt, die einfach nur Zeit vergeuden. Ich habe noch nie einen kreativen Menschen getroffen, der etwas, das er in drei Minuten erledigen könnte, lieber in drei Stunden tut. KI wird diese Art von Zeitersparnis ermöglichen.

Ethisches Design: Ärzte haben den hippokratischen Eid, der oft mit „Füge vor allem keinen Schaden zu“ auf den Punkt gebracht wird. Designer brauchen ihren eigenen ethischen Nordstern. Angesichts all der Anforderungen, die an Design und Designer gestellt werden, muss ihr Eid „Denke vor allem an die Benutzer“ lauten.

Augmented Reality: Ich glaube, dass Augmented Reality in Zukunft ähnliche Funktionen erfüllen wird wie das Web heute – allerdings nicht auf dem Bildschirm, sondern im Kontext unserer physischen Welt. Ob es nun darum geht, wie man sich in einer neuen Stadt zurechtfindet oder die Speisekarte eines Restaurants liest, oder um die Partnersuche oder Hilfe bei der Reparatur von Haushaltsgeräten – AR wird all diese Erfahrungen auf eine Weise bereichern, die wir uns kaum vorstellen können. Nichts davon ist jedoch möglich ohne Designer, die attraktive dreidimensionale Inhalte gestalten und in der Lage sind, plattformübergreifend mit Entwicklern zusammenzuarbeiten.

Sprache: Sprache ist vielleicht die natürlichste Schnittstelle, und sie wird immer umfassender genutzt. Smart Speaker, wie zum Beispiel Alexa von Amazon, werden laut einem Bericht von Jupiter Research im Jahr 2022 in mehr als 70 Millionen US-Hauhalten installiert sein. Designer, die Spracherlebnisse gestalten, benötigen neue Fähigkeiten, die über Tastatur, Maus und Bildschirm hinausgehen. Um zukünftig Erfolg zu haben, müssen Designer wissen, wie man eine effiziente und intuitive Sprachschnittstelle gestaltet. Sie brauchen ein tiefgehendes Verständnis für den Fluss menschlicher Kommunikation und einer natürlichen Unterhaltung sowie einen Sinn dafür, wie man Benutzer anleitet, wenn keine physische oder visuelle Schnittstelle verfügbar ist.

Der Beitrag von Adobe

Dies ist eine unglaublich spannende Zeit für ein Unternehmen, das führend in der Entwicklung der leistungsstärksten Designtools der Welt ist. Das Team hinter der Adobe Creative Cloud arbeitet hart an der Weiterentwicklung unserer Produkte, um es Designern zu ermöglichen, in einer Zukunft voller interessanter Herausforderungen ihre Kreativität zu entfalten, und um die nächste Generation von Designtalenten zu fördern.

Ein wichtiger Aspekt davon ist die kontinuierliche Weiterentwicklung von Adobe XD, das kreative Köpfe beim Design und bei der Entwicklung von Prototypen für neue Websites, mobile Apps und andere Erlebnisse unterstützt. Da digitale Schnittstellen eine derart zentrale Rolle bei unserer Beziehung zu Produkten und Services spielen, bin ich fest davon überzeugt, das XD als Produkt eines Tages genauso wichtig sein wird wie Photoshop.

Wir stellen XD seit Kurzem kostenlos für alle zur Verfügung – ein Schritt, der hoffentlich den Erwerb von Designkompetenz wirklich beschleunigen wird. Meine Hoffnung ist, dass der freie Zugang zu einem leistungsstarken Designtool wie XD denselben Effekt haben wird wie der universale Zugang zu digitalen Schreibtools wie Google Docs. Immer mehr Menschen werden sich im Design versuchen und zumindest ein Grundverständnis und eine Basiskompetenz erlangen.

Wir entwickeln die Creative-Cloud-Suite weiter, indem wir antizipieren, was Designer in der Zukunft brauchen werden. Der Ausgangspunkt ist eine Cloud-First-Entwicklung, und wir erweitern dann unsere Produkte für die Nutzung auf Mobilgeräten und im Browser, damit kollaboratives Arbeiten reibungslos möglich ist und kreative Köpfe überall arbeiten können.

Bei der letzten Worldwide Developers Conference von Apple haben wir Project Aero, ein Tool zur Gestaltung von Augmented-Reality-Erfahrungen, vorgestellt. Durch unsere Zusammenarbeit mit Apple, Pixar und anderen Partnern wird Project Aero kreativen Profis ermöglichen, attraktive AR-Erlebnisse mit Tools wie Photoshop und Adobe Dimension zu gestalten, die sie bereits tagtäglich nutzen.

Eine wichtiger Bestandteil von Project Aero ist Adobe Sensei, unsere KI-Komponente, die kreativ Schaffende in Aero bei der Navigation durch die technischen Anforderungen von AR unterstützt. Wir werden Sensei auch in den Rest der Creative Cloud integrieren. Wir sind überzeugt, dass es viele Gelegenheiten gibt, bei denen Sensei die mühsame Routinearbeit übernehmen und den Designern Raum für kreatives Denken auf einem höheren Niveau verschaffen kann.

Außerdem fühlen wir uns verpflichtet, die Entwicklung der nächsten Generation von Designern zu unterstützen. Vor Kurzem haben wir eine Lizenzvereinbarung für Schulen angekündigt, die den Preis für ein Creative-Cloud-Abonnement für Grund- und Sekundarschüler in den USA, Europa, Japan, Neuseeland und Indien auf nur fünf Euro pro Jahr reduziert.

Das ist eine großartige Zeit für Designer, und die Zukunft wird sogar noch besser. Bei Adobe verpflichten wir uns zur Innovation unserer Kernprodukte, indem wir neue Tools für neue Herausforderungen entwickeln und eine neue Generation von kreativen Köpfen inspirieren.

Ihr möchtet mehr über die Zukunft des Designs hören? Dann schaut euch das Interview mit Scott Belsky an:

Wir sind jetzt auf Instagram! Folgt @adobecreativecloud_de und zeigt uns unter dem Hashtag #AdobeCreativeCrowd, was ihr draufhabt!