Eine Zeitung mit 360-Grad-VR-Experience

In 360-Grad-Videos verbindet das Team von Blick Storytelling mit Experience. Die Schweizer erzählen, worauf es bei der Produktion und beim Storytelling von immersiven Videos ankommt – und warum Werbepartner das Medium als attraktive Plattform entdeckt haben.

Eine Zeitung mit 360-Grad-VR-Experience

Blick, die einzige Boulevardzeitung in der Schweiz, hat das Thema VR entdeckt. Es gibt 360-Grad-Videos auf der Website, der App und sogar eine eigene VR-App für iPhone, Android und Samsung Gear VR.

Bewegtbild im Aufwind

Insgesamt sieht das Team, dass der Video-Konsum steigt. „Bereits 2021 werden 80 Prozent des Traffics im Internet von Videos kommen. Dies müssen auch klassische Medienmarken berücksichtigen und wissen, wie man mit Bewegtbild Geschichten erzählen kann – im Zweifel auch mit neuen Technologien wie 360-Grad-Videos“, so Sebastian Pfotenhauer, Head of Video der Blick-Gruppe.

Im seinen Team arbeitet mit Dominik Baumann ein reiner VR-Producer. Baumann befasst sich seit mehr als fünf Jahren mit 360-Grad-Videos. „Ich habe mich schon länger mit Panoramafotografie beschäftigt und bin so schon länger im 360-Raum zuhause.“ Seit Anfang des Jahres gibt es immersive Tools in Adobe Premiere und After Effects, mit denen die Videojournalisten von Blick arbeiten. „Wir fangen jetzt an, unsere Journalisten mit 360-Grad-Kameras auszurüsten. So kamen erste Videos zum Beispiel aus dem Olympischen Dorf mit der Immersive-Umsicht.“ Die Videojournalisten können dann selbst die Videos wie ein konventionelles Video schneiden.

Der VR-Producer warnt allerdings davor, VR nur um des Effekts willen einzusetzen. „Es muss Sinn machen. Der User will möglichst schnell und einfach das Produkt konsumieren. Daher sprechen wir auch derzeit noch von 360-Grad-Videos und nicht VR, weil es dafür noch keinen Usermarkt gibt“, so Baumann. Derzeit kommen immer noch 50 Prozent der Betrachter vom Desktop. Beachtlich sind dabei laut Blick nicht nur die hohen Zugriffszahlen, sondern auch die lange Verweildauer. Mit 120 Videos, die 360-Grad-Umsicht bieten, haben die Schweizer schon 35 Millionen Views generiert. „Wir sagen, eine Geschichte muss Storytelling mit Experience verbinden. So kann man zum Beispiel in einem unserer Videos mit einem Piloten der Schweizer Armee im Kampfjet sitzen und sich von ihm erzählen lassen, worauf es beim Fliegen ankommt“, so Baumann.

Neue Perspektiven mit 360-Grad-Videos

Spannend sind auch neue Perspektiven für die Betrachter. „Ich muss den Betrachter an einen Ort bringen, wo er selbst nicht hinkommt oder einen Blickwinkelbieten, den er selbst nicht hat“, so Baumann. Zum Beispiel haben die Schweizer bei einer Reportage über eine Dampfschifffahrt auf dem Vierwaldstädter See, für den sich jeder selbst ein Ticket lösen kann, die Kamera auf den Mast des Schiffes montiert. Denkbar wären zum Beispiel auch Konzertvideos direkt von der Bühne aus. „Viele Geschichten funktionieren nicht in 360-Grad. Manche aber sehr gut. Da gilt es herauszufinden, welche das sind“, so Baumann.

Der Unterschied bei 360-Grad-Videos ist der Wegfall des Ausschnitts. Während man bei einem konventionellen Foto oder Video immer einen „Frame“ hat, fällt die Begrenzung hier weg. Das Blick-Team sieht – trotz aller Entwicklungen im VR-Bereich – eine Zukunft für 360-Grad-Videos. „Die Sensoren in aktuellen Smartphones merken, wie ich das Device halte und sind so wie gemacht für ein frameless Image“, so Baumann. Der Nutzer kann mit seinem gewöhnlichen Smartphone die 360-Grad-Videos betrachten und sich dank der Sensoren in den räumlichen Videos „umschauen“. Da jeder ein Smartphone hat, können die 360 –Grad-Videos eine große Zielgruppe erreichen – perfekte Bedingungen aus Marketing- und aus Kundensicht.

Plattform für Native Advertising

Der Erfolg bei der Reichweite und die lange Verweildauer machen Blick zu einer gefragten Plattform für Werbepartner. Für Ford gab es zum Beispiel eine Kampagne für ein neues Off-Road-Auto. In einem Extra produzierte das Team 360-Grad-Videos, die zeigen, wie es aussieht, wenn man mit dem Schlitten die beliebtesten Rodelstrecken in der Schweiz herunterfährt. Der Zuschauer kann so erahnen, wie das Erlebnis ist, wenn er mit dem Auto zu den Rodelstrecken fährt und diese dann mit den Schlitten herunterfährt.

Nachfrage nach Video wird steigen

Das Team von Blick ist sich sicher, dass der Bedarf an Video-Content in

Zukunft weiter steigen wird. „Im Rahmen der digitalen Transformation pushen wir das Thema und haben inzwischen 26 festangestellte Mitarbeiter in unserem Videoteam“, berichtet Sebastian Pfotenhauer. „Mit Erfolg: Wir erzielen bis zu 40 Millionen Views pro Monat.“