Geschichte und Erinnerung: Moderne Kreativität besinnt sich ihrer klassischen Wurzeln

„Die Vergangenheit ist nie tot. Sie ist nicht einmal vorbei.“, sagte einst Faulkner als er an den amerikanischen Süden erinnerte. Das Gleiche könnte man auch über die bildende Kunst sagen. Für unseren Visual Trend, „Geschichte und Erinnerung“, zeigen wir, wie Designer, Künstler und Marken Vergangenes in die Gegenwart bringen, indem sie klassische Kunst als Inspiration nutzen und alte Techniken mit neuen Technologien kombinieren. (Die Adobe Stock-Galerie zu „Geschichte und Erinnerung“ findet ihr hier.)


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Diese aufkommende Faszination für die Geschichte mag viel mit unserer gegenwärtigen Situationen zu tun haben – die Vergangenheit bietet in unsicheren Zeiten eine Zuflucht und Gewissheit. Wenn wir uns frühere Arbeiten ansehen, sammeln wir Informationen über unsere Arbeit von heute. Und wir bekommen einen Ausblick auf das, was uns erwartet.

Gleichzeitig befinden wir uns in einer Zeit des beispiellosen Zugangs zu Kunst und Kunstgeschichte. Man muss nicht in Galerien auf der ganzen Welt reisen, man muss sich nicht für einen Universitätskurs einschreiben oder in die Bibliothek gehen, um einen wichtigen kunsthistorischen Band zu lesen. Das Internet schafft eine unmittelbare Verbindung zu den Werken der Meister. Es ist eine offene Einladung, darauf zurückzugreifen und klassische Artefakte in die Gegenwart zu bringen. Und Museen, Marken und Künstler nehmen sich dieser Aufgabe auf spannende, zum Nachdenken anregende, ja sogar humorvolle Weise in an.


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Museen und der digitale Moment

Das Rijksmuseum in Amsterdam ist ein Pionier in der Digitalisierung klassischer Kunst. Ihr digitales Archiv enthält Hunderttausende von Gemälden und Objekten aus dem 17. und 18. Jahrhundert, darunter Juwelen des niederländischen Goldenen Zeitalters, Rembrandts „Nachtwache“ und Vermeers „Milchmagd“. Das Museum lädt Besucher aus aller Welt ein, die hochauflösenden Bilder kostenlos herunterzuladen. Bis heute wurden mehr als 5 Millionen Bilder heruntergeladen, viele von Menschen, die anderweitig womöglich nie eine Chance hatten – und wahrscheinlich auch nie haben werden -, die Galerie persönlich zu besuchen.


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Als die Sammlung vor sechs Jahren zum ersten Mal online ging, konzentrierten sich die Museumsleiter darauf, neue Arten von Interaktionen anzuregen. Konkret ging es dem Team um die Wiederverwendung und das Remixen klassischer Themen. Aus der Idee, das Alte mit dem Neuen zu verbinden, entstand auch der Rijksstudio Award Wettbewerb. „Wir wollten, dass die Leute die Arbeit genauer betrachten und sehen, was die alten Meister machten”, sagt Linda Volkers, Marketingleiterin des Museums.

“Das Alte mit dem Neuen zu vermischen ist spannend, aber natürlich nicht neu. Auch Rembrandt ließ sich von anderen wie Caravaggio inspirieren”, erklärt Linda. “Aber jetzt, in der Welt der digitalen Kunst, ist es einfacher und sichtbarer. Du kannst in das kollektive Gedächtnis der Kunst eindringen und deine Kreationen sofort mit anderen teilen.”

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Weitere Museen haben sich dem Trend angeschlossen und stellen ihre Kollectionsbilder zum kreativen Arbeiten als Download zur Verfügung. Das Los Angeles County Museum of Art bietet 80.000 Bilder online an, von denen 20.000 kostenlos heruntergeladen werden können. Die National Gallery of Art verfügt über 50.000 kostenlose Bilder.

Eine kunsthistorische Wendung zur Popkultur

Wie Museen finden Künstler und Marken einzigartige Wege, Vergangenheit und Gegenwart zusammenzubringen. „“, eine von der Geschichte inspirierte Werbekampagne für Kiwi Shoe Care, gewann im vergangenen Jahr beim Cannes Lions, dem Internationalen Festival of Creativitvity. Die smarte Kampagne stellt sich Schuhe vor, die in klassischen Werken nur aus dem Rahmen fallen, wie z.B. Mona Lisa mit einfachen High Heels oder das Mädchen mit dem Perlenohrringe mit eleganten blauen Ballerinas.


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Der Film „Loving Vincent“ aus dem Jahr 2017 ist ein weiteres gutes Beispiel dafür, wie man die „fehlenden“ Stücke durch die Kombination von Neuem und Altem auffüllen kann. Der Film, der das Geheimnis des Todes von van Gogh aufgreift, ist in der künstlerischen Handschrift des Künstlers gemacht, indem Live-Action-Filmmaterial übermalt wird, um eine farbenfrohe und moderne Hommage zu schaffen.

In einem weiteren Projekt, das die digitale Technologie mit den alten Meistern verbindet, hat ein von ING zusammengestelltes Team die Technologie genutzt, um „The Next Rembrandt“ zu kreieren. Das Kreativteam entwickelte eine Datenbank, die auf den Werken des Künstlers basiert und analysierte die Merkmale und die Proportionen seines Stils. Von dort aus setzten sie KI ein, um ein neues Werk im Stil des alten Meisters zu kreieren, vollendet mit 3D-Druck, um die Textur jedes Pinselstrichs zu definieren.


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Stock, im klassischen Stil

In der Bildsprache sehen wir den Trend bei Werken, die an die Stimmungen, Farben und Kompositionen der klassischen Kunst erinnern. Diesen Sommer haben wir zwei unserer Lieblingsfotografen, deren Stil von der Geschichte inspiriert ist, eingeladen, diese wachsende Kollektion zu ergänzen. Milou Dirks’ Arbeit fängt ästhetische, klassische Bilder von Kindern ein. Sie sind zugänglich, aber etwas geheimnisvoll, mit einem zeitlosen Look, der an holländische Portraits erinnert. Aus einer ganz anderen Sichtweise auf die Klassiker hat der französische Künstler Thibault Delhom. Seine Fotografien zeigen das Markenzeichen der griechisch-römischen Draperie mit einem modernen Trend und einer eleganten Anspielung auf die klassische Skulptur.


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Takeaways für Marken und Designer

In unserer digitalen Welt ist es einfacher denn je, sich mit der Kunst der Vergangenheit zu verbinden und den Komfort unserer gemeinsamen visuellen Kultur zu nutzen. Ob es um Humor geht oder um den Wunsch, Muster, Bedeutung und Struktur zu finden, die Menschen beschäftigen sich mit klassischer Kunst. In Kombination mit einem wachsenden Werkzeugen und dem Zugang zu kostenlosen digitalen Versionen alter Meisterwerke haben Marken und Künstler immer mehr Möglichkeiten für geschichtsträchtige Kreativität.

Adobes eigene Hidden Treasures -Kampagne blickt in die Vergangenheit. In Zusammenarbeit mit dem Bauhaus Dessau sind historische Fontskizzen weiterentwickelt worden, um altes verschwundenes zu neuem Leben zu erwecken. Im vergangenen Jahr haben wir gemeinsam mit dem Munch Museum und Kyle Webster sieben digitale Versionen von Originalpinseln von Edvard Munch erstellt.


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Für uns alle kann ein Eintauchen in die Geschichte eine dringend benötigte Grundlage in turbulenten Zeiten sein. „Die Geschichte kann uns kein Programm für die Zukunft geben”, schrieb der Schriftsteller und Kritiker Robert Penn Warren, „aber sie kann uns ein besseres Verständnis von uns selbst und von unserer gemeinsamen Menschlichkeit geben, damit wir uns der Zukunft besser stellen können”.

Mehr Geschichte und Erinnerung

Weitere Bilder mit opulenten Farben und „alten“ neuen Techniken findet ihr in unseren aktuellen Adobe Stock Galerie. Folgt uns, wenn wir im September und Oktober mit Künstlern sprechen, deren Arbeit die Vergangenheit in die Gegenwart zieht.

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