Warum sich Marken als Abomodell verstehen sollten
In den letzten zehn Jahren hat sich eine große Kluft zwischen Marken aufgetan. Auf der einen Seite haben wir die Marken, die längst wissen, wie man begeisternde digitale Erlebnisse liefert. Auf der anderen Seite gibt es immer noch viele Marken, die genau das nicht tun. Und diese Kluft wird von Tag zu Tag größer. Als Treiber dieser Entwicklung erneuern Herausforderer wie Spotify und N26 fortlaufend den Markt und erhöhen damit die Kundenerwartungen auf ein neues Level. Aber auch einige etablierte Akteure haben den Wandel erkannt und ihre Geschäftsmodelle bereits an ein digitales Publikum angepasst.
Doch: Was genau ist ihr Erfolgsrezept? Was zeichnet diese Marken aus? Mal abgesehen vom Preis: Was macht z.B. Virgin Holidays zu einem so beliebten Reisehändler? Oder SKY UK zu einem der beliebtesten Sender der Welt?
Die Antwort ist relativ einfach: All diese Marken haben aufgehört, sich selbst als bloßen Anbieter von Produkten oder Dienstleistungen zu betrachten. Wenn es eine Sache gibt, die uns die Erfolgsgeschichten des letzten Jahrzehnts gelehrt haben, dann ist es die, dass Kunden nicht mehr nur Produkte kaufen. Sie kaufen Erlebnisse. Die Unternehmen, die in Kundenerlebnisse investieren, verzeichnen um 36 Prozent schnellere Umsatzwachstumsraten.
Menschen folgen nicht mehr einem linearen Weg von der Awareness zum Kauf. Wir leben in einer On-Demand-Welt, in der die Konsumenten im Mittelpunkt eines unendlichen Informationsnetzes stehen. Sie definieren ihren eigenen Weg zum Kauf. Das bedeutet, dass es an den Marketingentscheidern liegt, das bestmögliche Erlebnis über all diese Kontaktpunkte hinweg anzubieten. Nur so können sie dafür sorgen, dass ihre Botschaft wirklich ankommt und eine Wirkung erzielt.
Diese On-Demand-Mentalität entwickelt sich derzeit einen entscheidenden Schritt weiter. Von der Musik bis zur Kleidung: Alles kann im Abonnement gekauft und ganz nach unseren Wünschen geliefert werden. Die Messlatte für digitale Erlebnisse wird dadurch noch höher gelegt. Marken müssen dadurch zwangsläufig mehr leisten. Stillstand ist keine Option. Jene Marken, die noch nicht für den großen Sprung bereit sind, müssen ihre Liefermodelle und den Umgang mit digitalen Kanälen spätestens jetzt grundlegend überdenken.
Die Konsumenten haben heute zu viel Auswahl, als dass Marken mit ihnen wie bisher interagieren könnten. Wenn es beispielsweise ums Targeting geht, ist der übliche Spray and Pray-Ansatz einfach zu kostspielig und ineffizient. Bei den meisten Unternehmen bleibt die Marketing-Personalisierung jedoch noch immer auf dieser rudimentären Ebene stecken. Deshalb haben wir Marken aufgefordert, sich zu verändern und sich selbst als ein Abonnementmodell zu verstehen, das Kunden jederzeit kündigen können.
Das bedeutet vor allem eines: Wir müssen uns von den alten Zeiten verabschieden, in denen es allein um die zielgerichteten Ausspielung bestimmter Produkte an bestimmte Zielgruppen zu bestimmten Zeiten ging. Auch wenn dieser Ansatz oberflächlich betrachtet logisch erscheint, ist er in der Praxis völlig reaktiv. Und genau das macht den Aufbau einer langfristigen Kundenbindung sehr schwierig. Digitale Kunden wollen Komfort. Sie wollen, dass Marken an die kleinen Dinge denken und ihnen proaktiv relevante Erlebnisse anbieten, die ihr Leben wirklich verbessern — auch indem sie ihnen die Last der zu großen Auswahl abnehmen.
Vor diesem Hintergrund stellt sich zwangsläufig die Frage, wie diese nötigen Veränderungen aussehen und was ein erlebnisorientiertes Unternehmen ausmacht. Transformation in dieser Größenordnung ist keine leichte Aufgabe. Es bedarf einer stärkeren Integration zwischen Teams, Daten und Systemen im gesamten Unternehmen. Dies erfordert mitunter einen großen kulturellen Wandel und Technologiesysteme wie die Adobe Experience Cloud, die einen besser abgestimmten Ansatz unterstützen und eine einheitliche Sicht auf den Kunden ermöglichen können.
Insgesamt gibt es drei Säulen, die das Herzstück eines jeden erlebnisorientierten Geschäfts bilden:
Säule 1: Design
Alle großen Kundenerlebnisse beginnen mit dem Design. Die Worte des amerikanischen Architekten Louis Sullivan „Form follows function“ gelten dabei natürlich auch in der digitalen Welt. Eine schöne Ästhetik wird immer wichtig sein, aber funktionales Design ist der Schlüssel zu einem Erlebnis, das nachklingt. Jede Botschaft und Interaktion mit den Kunden muss der Art und Weise entsprechen, wie sie digitale Plattformen nutzen – wir wollen uns nur mit Inhalten befassen, die echten Mehrwert bieten.
Das Austesten von Designs ist entscheidend. Das Schöne an digitalen Plattformen ist ja, dass Sie die Erfolge schnell ablesen und Ihren Ansatz genauso schnell anpassen können. Perfektion ist weniger wichtig als Innovation und Komfort. Schauen Sie sich die heutigen plattformgetriebenen Start-ups an. Viele von ihnen veröffentlichen regelmäßig Updates, die noch in Arbeit sind. Wichtig ist, dass diese Unternehmen klar kommunizieren, dass sich diese Updates in der Beta-Phase befinden. Mit ihnen können sie kontinuierlich Daten darüber sammeln, wie die Konsumenten mit ihnen interagieren, um ihren Ansatz im Laufe der Zeit zu optimieren.
Bei Adobe verfolgten wir einen ganz ähnlichen Ansatz, als wir den Übergang vom traditionellen Softwareverkauf zu einem Cloud-basierten Bereitstellungsmodell vollzogen. Da wir uns nicht mehr auf Ad-hoc-Kundenbefragungen verlassen mussten, um Feedback zu unseren Produkten und verlängerten Veröffentlichungszyklen zu erhalten, konnten wir direktes Feedback darüber erhalten, wie Kunden unsere Software in Echtzeit nutzen. Diese Erkenntnisse kommen noch heute in der Produktentwicklung und für die effiziente Umsetzung von Upgrades zum Einsatz.
Säule 2: Intelligenz
Die meisten Marken sind sich darüber einig, dass Kundendaten für ihr Unternehmen so wertvoll wie Gold sind. Die wahre Magie von Daten liegt jedoch darin, dass man sie direkt in umsetzbare Erkenntnisse umwandeln kann. Und genau damit kämpfen viele Unternehmen immer noch. Die große Herausforderung besteht darin, aus der Masse an nackten Daten smarte Informationen für den direkten Praxiseinsatz werden zu lassen. Dabei können sich die Unternehmen nicht allein auf die Menschen verlassen, die diesen Prozess steuern. Auch traditionelle Datenmanagementsysteme können diesen Informationen nicht genügend Kontext verleihen, um die Lücke in so vielen Massenpersonalisierungsstrategien zu schließen.
Die dafür notwendige skalierbare Intelligenz steht ab sofort jedem Unternehmen zur Verfügung, wenn Advanced Artificial Intelligence (KI) direkt in die Marketingprozesse integriert wird. So verbessert die KI beispielsweise die Art und Weise, wie Marken mit Targeting umgehen. Gleichzeitig hilft sie ihnen, den Zeitpunkt und die Bereitstellung ihrer Inhalte auf der Grundlage eines ständig aktualisierten Profils eines jeden Kunden zu optimieren.
Erfahren Sie hier, wie Sky UK KI einsetzt, um seine digitalen Kampagnen zu personalisieren und proaktiver mit den Kunden zu kommunizieren.
Säule 3: Eine IT-Architektur, die den Anforderungen gerecht wird
Die digitale Transformation kann von Kunden inspiriert und von Mitarbeitern im Unternehmen gesteuert werden, aber es braucht letztendlich die richtige Technologie, um die Transformation zum Leben zu erwecken.
Traditionelle Systeme wurden als Einzellösungen entwickelt, um sehr spezifische Probleme zu lösen. Selbst die neuesten Systeme wurden mit dem Ziel konzipiert, Marken dabei zu unterstützen, schneller zu arbeiten und Kosten zu senken. Beides wichtige Ziele, aber keines von denen ist ein echtes Differenzierungsmerkmal.
Ein erlebnisorientiertes Unternehmen benötigt eine einheitliche Plattform, die sich über die gesamte Organisation erstreckt. Nur so können Daten, Personen, Prozesse und Inhalte zusammengeführt und auf jedem Kanal gleichermaßen konsistente wie ansprechende Erlebnisse ausgeliefert werden, die dem Kunden einen echten Mehrwert bieten. Es kann gar nicht genug betont werden: Integration ist die Grundlage für ein konsistentes digitales Erlebnis und Marken brauchen dafür die passende IT-Infrastruktur.
Die Entwicklung dieser Architektur erfolgt natürlich nicht über Nacht. Es erfordert viel Planung und Zusammenarbeit, kombiniert mit der richtigen Führung, um ein System aufzubauen, das die richtigen Kästchen anklickt. Zu diesem Punkt sagt unser CEO Shantanu Narayen: „Es ist eine extrem schwierige Herausforderung, die ein generelles Plattformdenken und eine viel engere Zusammenarbeit zwischen dem Chief Revenue Officer, dem Chief Digital Officer, dem Chief Marketing Officer und dem Chief Information Officer erfordert.”
Design, Intelligenz, IT-Architektur: Gemeinsam spiegeln die drei Säulen wider, wie weit sich das Kundenerlebnis entwickelt hat. Die Art der Bereitstellung und Schnelligkeit sind wichtiger denn je, noch wichtiger als das Erbe oder das Gütesiegel einer Marke. Deshalb erweisen sich Abonnementmodelle als so attraktiv für die Verbraucher. Aber auch für Unternehmen ist die Abonnementdenkweise die Zukunft, wenn sie Kundenbeziehungen aufbauen wollen, die länger als ein einzelner Kauf halten.
Klar ist: All dies erfordert eine große Veränderung in ihrer Arbeitsweise. Aber es lohnt sich: Unternehmen, die es richtig angehen, profitieren von einer großen Kundenloyalität. Zum ersten Mal seit Jahren sind Marken damit online in der Lage, echte Loyalität zu fördern.
Erfahren Sie hier, wie Adobe Experience Cloud funktioniert. Wie Adobe die digitale Transformation für einige der weltweit angesehensten Marken vorantreibt, zeigen wir Ihnen auf der DMEXCO an unserem Stand (Halle 6 / A011 — B016). Wir sehen uns in Köln!