#5vorDMEXCO: Time to act, time to chat!
Kaum ein Thema wurde auf der DMEXCO 2018 heißer diskutiert als die dringende Notwendigkeit zur digitalen Transformation. Klar: Das Thema ist weder neu, noch ein Trend – doch wieder einmal wurde deutlich: Viele Unternehmen haben nach wie vor große Schwierigkeiten damit, die digitale Transformation für maximal erfolgreiche Geschäfte und den Umbau der Marke zum Experience Business zu nutzen. Jede Menge Insights, Tipps und wertvolles Know-how, wie sie diese Herausforderung am effizientesten angehen können, vermittelte Adobe auf der DMEXCO. Und das nicht nur in Köln: Bereits in den letzten 5 Wochentagen vor dem Event beleuchteten wir zusammen mit unseren 5 Experten Nina Haller (GroupM), Florian Treiß (Publisher), Julian Kramer (Adobe), Florian Semle (Transformationsbegleiter) und Tobias Weidemann (Journalist) die aktuellen Digital Trends KI, Data Marketing, Customer Experience, Commerce und Programmatic in unserer Aktion „5 vor DMEXCO“ auf dem Adobe Experience Cloud Twitter Channel.
#DMEXCOChat 2018: Die Highlights der digitalen Talkrunde
Am ersten DMEXCO-Tag war es soweit: Zum großen Finale unserer Reihe trafen sich alle 5 Experten am 12. September zu einem offenen Chat auf Twitter. Eine volle Stunde lang diskutierten sie den Status der digitalen Transformation und zeigten anhand konkreter Beispiele, wie sie von den Unternehmen angepackt werden sollte. Für alle, die den DMEXCO-Chat verpasst haben, fassen wir hier die Fragen und die wichtigsten Antworten noch einmal zusammen:
1. Hand aufs Herz: Jeder von euch hat gerade einen Tag unseren Account mit Insights zu seinem Fachthema bespielt. Welches ist denn nun das wichtigste Thema aktuell?
In diesem Punkt waren sich die 5 Experten sehr schnell einig: All diese Themen hängen miteinander zusammen! Als großes Ziel, auf das all die anderen diskutierten Trends einzahlen, haben sie die Customer Experience ausgemacht. KI, Data Marketing, Commerce und Programmatic bieten der Marke die Werkzeuge, mit denen das Kundenerlebnis optimiert werden kann. „Das war eigentlich für mich das wichtigste Learning: Viele meiner Postings hätten auch an anderen Tagen gut gepasst – und umgekehrt“, bringt es Tobias Weidemann auf den Punkt. Florian Semle bestätigt: „Customer Experience und Customer Centricity sind perspektivische Ausgangspunkte für vieles andere.“
2. Künstliche Intelligenz revolutioniert das Marketing – wo seht ihr derzeit den wichtigsten Impact?
Künstlicher Intelligenz (KI) steht nach Meinung unserer 5 Experten noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung. Die Potenziale sind jedoch schon heute immens. Vor allem bei der Personalisierung von Angeboten und Services sowie beim Mega-Thema Voice ist KI ein wichtiger Treiber. Nicht weniger spannend sind die neuen Möglichkeiten, mit KI einen Echtzeit-Kontext bei den Kundendaten und im Targeting zu schaffen. Oder wie es Julian Kramer formulierte: „We spoke about right person, right time, right message — AI can now finally deliver on the message part as well.“ Nina Haller sieht den großen Mehrwert von KI nicht zuletzt „im perfekten Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine, um dem Kunden die besten Ergebnisse zu generieren.“
3. Was kann Programmatic Unternehmen für Vorteile bieten?
Richtig umgesetzt bietet Programmatic datengestützte 1‑zu-1-Kommunikation mit der richtigen Botschaft zur richtigen Zeit in der richtigen Dosis. Unternehmen können so gezielt Werbung ausliefern, Streuverluste minimieren und erreichen die richtigen Kunden. Das gewährleistet eine optimale Werbewirkung und verhindert, dass Budget verbrannt wird. Nachteile des Programmatic Advertisings? „Alles wird total datengetrieben – und noch weiß auch die beste Advertising-KI nicht immer, wer wirklich ein passender Zielkunde ist. In einer Zeitung überraschen mich z. B. immer mal Anzeigen, oder auch Roadblock-Anzeigen im Digitalen“, gibt Florian Treiß im DMEXCO-Chat auf Twitter zu bedenken.
4. Wir sagen: Die Stunde der digitalen Transformation hat geschlagen – wer jetzt nicht handelt wird abgehängt. Warum tun sich viele Unternehmen dabei noch schwer?
Klar ist: Es gibt keine Schablone für die digitale Transformation. Strategien und Maßnahmen müssen zum gesamten Kontext eines Unternehmens passen. Strukturen, Prozesse, Arbeitskultur müssen mit verändert werden. Es reicht nicht, Technologien einzuführen. Nina Haller ist der Meinung, „dass es in Unternehmen zu wenig digitales Know-how gibt und man sich strukturell oftmals im Weg steht.“ Julian Kramer ergänzt: „Laut dem BMWi wünscht sich die deutsche Wirtschaft inkrementelle „Digitalisierung“ und bitte keine Disruption. Genau da liegt die Herausforderung … Industrie 4.0 sagt schon alles.“
5. Welches Mittel hilft gegen akute Transformationsbeschwerden? Wie geht man die Transformation einfach & in kleinen Schritten an?
Mutig sein heißt laut unserer Experten die Devise. Einfach mal machen! „Digitalisierung heißt ausprobieren und Fehler zulassen. Aber jeden bitte nur einmal. Und bitte unbedingt die Belegschaft mitnehmen und vermitteln, warum digitale Transformation elementar wichtig für das Geschäft ist. Dazu braucht es digitale Vordenker im C‑Level“, erklärt Tobias Weidemann. Für Florian Treiß gehört „Mut zum Scheitern“ unbedingt dazu. Unternehmen sollten seiner „Agil denken, Microservices nutzen und nicht sieben Jahre am nächsten Relaunch bzw. neuen Produkt arbeiten“, so Treiß.
6. Data is the new Oil! Welche Rolle spielen Daten in Zeiten der Transformation?
Alles dreht sich um Daten. Für Florian Semle sind sie nicht das Öl, sondern „der neue Sauerstoff der digitalen Welt. Kein (Marketing-) Leben ohne das mehr möglich. Wichtig ist Data Management und Automatisierung mit den menschlichen Fähigkeiten zu kombinieren, die Maschinen eben noch nicht so gut können: Empathie, Kreativität, etc.“, erklärt Semle in einem Tweet. Umso kritischer schätzt es Florian Treiß ein, dass wir noch immer zu selten wissen, „wie wir sie auch sinnvoll analysieren und nutzen.“ Das Berufsbild des Data Scientist wird seiner Einschätzung nach schon sehr bald einen Boom erleben.
7. Wie verändert die digitale Transformation den Commerce?
Im Zentrum steht ein deutlich verbessertes, personalisiertes Einkaufserlebnis für den Kunden – und das konsistent über alle Kanäle. Ziel muss es sein, den Kunden und das Geschäft mit Hilfe von Daten von allen Seiten zu verstehen. „Mehr und mehr Marken werden das erste Mal eine direkte Kundebeziehung ohne intermediaries haben. Commerce, Analytics und Customer Intelligence sind mittlerweile End-to-end abbildbar. Statt Excess Inventory zu rabattieren, können wir gezielt und automatisiert bewerben“, fasst Julian Kramer die Veränderungen im transformierten Commerce zusammen.
8. Wer sollte Transformations-Treiber im Unternehmen sein?
Digitale Transformation funktioniert natürlich nur mit Mitarbeitern, die sie mittragen und vorantreiben. „Aber es muss auch Führungskräfte geben, die Digitalisierung verstehen und die Unternehmens-DNA verinnerlicht haben“, betont Tobias Weidemann. Dem pflichtet Julian Kramer bei: „Die C‑Suite muss es ermöglichen und die strategischen Weichen stellen.“ Aber: „Das Pferd muss auch mitspringen“, so Kramer. Für Nina Haller ist Transformation „auch ein Kulturthema. Daher hilft ein Vorleben durchs Management vom CDO, CMO, CIO bis zum COO. Ansonsten ist Agilität immer ein wichtiger Treiber.
9. Gedankenexperiment: DMEXCO 2020 – über welche Themen sprechen wir?
Ein Blick in die Glaskugel verrät Florian Semle: „Mensch-Maschine-Interaktion, Marketing in der vernetzten Smart City – mehr Wearables und intergriertes IoT – dafür weniger Smartphone, Predictive Analytics, maschinelle Content Produktion.“ Tobias Weidemann glaube, es werden im Prinzip dieselben wie heute sein. Aber hoffentlich sind wir dann einige Schritte weiter – in den Unternehmen und in der Öffentlichkeit. Und mein Eindruck ist, dass das ganze KI-Feld zum Dauerthema wird“, so Weidemann.
Den kompletten DMEXCO-Chat 2018 findet ihr hier zum Nachlesen als Twitter Moment.