Abenteuer Europa: Ullas Skandinavien-Tagebuch Teil 1
Abenteuer Europa – das heißt 47 Berge und 47 Länder in 470 Tagen. Alle Facts könnt ihr nochmal in unserem ersten Blogpost nachlesen. Mit einer Woche Verspätung bin ich nach Skandinavien aufgebrochen. Schuld daran ist ein betrunkener Autofahrer, der unser parkendes, sieben Meter langes Wohnmobil nach eigener Aussage „übersehen“ und stark beschädigt hat. Die Suche nach einem neuen Gefährt in den Sommermonaten hat einige Tage in Anspruch genommen. Doch dann konnte das Abenteuer zum Glück weitergehen. Übrigens: Für die schnelle Bildbearbeitung für Instagram habe ich das Lightroom CC Preset „Happy Insta“ angefertigt, das kostenlos zum Download verfügbar ist.
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Dänemark
Nun stehen wir endlich vor den drei höchsten Erhebungen Dänemarks. Zuerst galt der „Yding Skovhoj“ mit 172,66m als der höchste Punkt, bis man festgestellt hat, dass sich auf seinem Gipfel ein Hügelgrab aus der Bronzezeit befindet, die Erhebung also nicht natürlich ist. In den dänischen Schulbüchern ist der „Mollehoj – Ejer Bavnehoj“ als höchster Berg aufgeführt, denn erst seit 2005 mit der Einführung besserer Messmethoden, gilt der Mollehoj als der höchste Punkt – immerhin mit spektakulären 170,86 Metern 51 Zentimeter höher als sein nur wenige hundert Meter entfernter Nachbar. Dort steht zumindest ein Aussichtsturm, auf dem Mollehoj sabbern mich nur die Kühe an: Denn auf dem höchsten Punkt Dänemarks steht ein Kuhstall!
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Kühe auf dem Gipfel des höchsten Bergs in Dänemark – dem Mollehoj
Direkt nach Norwegen: Von wegen!
Wir beschließen, noch in der Nacht ein paar Kilometer aufzuholen und fahren weiter gegen Norden. Nach einer „romantischen“ Nacht an der Autobahnraststätte wollen wir auf die Fähre nach Larvik in Norwegen einchecken, als uns am Schalter mitgeteilt wird, dass unser Camper zu hoch ist. Trotz Reservierung ist kein Platz mehr für uns frei. Doch auf der Fähre nach Kristiansand wäre noch ein Platz frei. Warum nicht? Wir sind spontan und landen nach einer Nacht auf der Fähre in der norwegischen Kleinstadt, knapp 700 Kilometer vom höchsten Berg des Landes entfernt. In Norwegen darf man nur 80 Kilometer pro Stunde fahren und so dauert die Strecke, die man in Deutschland innerhalb weniger Stunden zurücklegen könnte, drei Tage. Meinetwegen hätte die Fahrt auch einen Monat dauern können. Überall warten die tollsten Fotomotive – leider im grauen Licht. Hier zeigt sich die größte Schwierigkeit von „Abenteuer Europa“: Wir können nicht verweilen, um auf bessere Stimmung zu warten. Im Gegenteil: Wir müssen uns sogar beeilen, um unseren ohnehin schon gekürzten Zeitplan einzuhalten. Mein Mann und ich streiten uns: Ich würde am liebsten alles fotografieren, Basti möchte gleich zum Berg fahren und erst mal das Wichtigste abhaken. Wie immer ist der Kompromiss zwischen unseren beiden Punkten der beste: Wir fahren rasch durch das besiedelte Land, nehmen uns aber Zeit für den Sonnenuntergang und Sonnenaufgang auf einem einsamen, wilden Hochplateau. Es wird der einzige wirklich schöne Sonnenuntergang in Norwegen bleiben – die meiste Zeit regnet es oder es bleibt bewölkt mit zeitweisen Wolkenlücken.
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Hochplateau in Norwegen
Tipps zur Reisefotografie:
Tipp 1: Auch aus dem fahrenden Auto heraus gelingen schöne Bilder, wenn man nicht anhalten kann. Ich experimentiere sehr gerne mit einer langsameren Verschlusszeit, je nach Fahrgeschwindigkeit mit ca. 1/100 – 1/30, sodass die vorüberziehende Landschaft verschwimmt und man den Anschein von Geschwindigkeit bekommt.
Tipp 2: Man hat als Fotograf nicht immer den Luxus, auf das richtige Licht warten zu können. Lieber doch mal ein Foto machen, als die Kamera von vorneherein in der Tasche zu lassen. In der prallen Mittagssonne spiele ich beispielsweise gerne mit den harten Kanten und mache Fotos mit Licht und Schatten, die an schwarz-weiß-Fotografie erinnern. Oder ich fotografiere die sengende Sonne als Stern am Himmel. Mit einer kleinen Blendeöffnung von beispielsweise f16 oder f22 gelingt es am besten.
Reisen in Europa: Schlechte Wetterbedingungen und schmelzende Gletscher
Das schlechte Wetter hat Norwegen fest im Griff: Wir haben laut Wettervorhersage nur einen einzigen Tag, um auf den höchsten Berg, den Galdhopiggen, zu klettern. Davor und danach sind Windböen von über 50 Stundenkilometern vorhergesagt – bei erwarteten minus 5 Grad kein Spaß. Der höchste Berg Skandinaviens ist 2.469 Meter hoch. Bis vor 37 Jahren galt noch der benachbarter Glittertind als der höhere Gipfel. Der Berg, der nach dem glitzernden Schiefergestein benannt wurde, verlor durch den schmelzenden Gletscher auf den Gipfel jedoch an Höhe. Der Galdhopiggen besitzt auch mehrere zurückgehende Gletscher und ganzjährige Schneefelder, jedoch nicht auf der Spitze. Laut Messungen schrumpfte eines der Schneefelder in den letzten zehn Jahren pro Jahr um zehn Meter. Im diesjährigen Rekordsommer waren es allerdings schon jetzt zwanzig Meter.
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Gipfel des Galdhopiggen (höchster Berg Norwegens)
Gefährlicher Aufstieg: Alles geben für den einen Moment
Bei der Bergbesteigung müssen wir einen der Gletscher queren. Wir gehen in unserer bewährten Zweierseilschaft: Basti läuft voran, ich folge mit einem Seil gesichert im Abstand von etwa acht Metern. Wenn einer von uns in eine Spalte stürzen würde, hätte der andere noch Zeit, sich mit dem Eispickel im Boden festzukrallen und so den tödlichen Fall (hoffentlich) aufhalten zu können. Jeder von uns trägt seinen Pickel gut greifbar, ebenso hängen ein paar Eisschrauben und Schlingen an unseren Klettergurten, um im Ernstfall wieder am Seil aus der Gletscherspalte nach oben klettern zu können.
Die Gletscherquerung erweist sich jedoch nicht als das Problem: Viel schwieriger sind die vereisten Stellen zwischen den Steinen auf dem felsigen Gipfelgrad. Der Weg dauert länger als erwartet, doch wir werden für die Mühen mehr als belohnt: Als wir auf dem höchsten Punkt Skandinaviens stehen, reißt die Wolkendecke für ein paar Sekunden auf: Ich bekomme Gänsehaut, so schön ist der Ausblick. Für einen Moment lasse ich auch das Fotografieren sein und genieße den Moment. Aus eigener Kraft auf einem Berg zu stehen und auf die Landschaft unter mir zu blicken gibt mir das Gefühl vollkommener Freiheit und innerer Ruhe.
14 Kilometer und 8 Stunden später sind wir glücklich und zufrieden wieder am Camper.
Kostenloses Instagram Preset
Unterwegs haben wir kaum Strom und nur wenig Internetempfang, deswegen muss der Workflow schnell sein, wenn ich etwas bei Instagram posten möchte. So kam die Idee zum „Instagram Preset“, das mir die vorgefertigten Insta-Filter, die jeder kennt, erspart. Ich habe die Kontraste angehoben, Klarheit hinzugefügt, Weiß zugegeben und die Farben ein klein wenig „bunter“ gemacht, um alles mehr „leuchten“ zu lassen. Zusätzlich ist alles für kleine Bildschirme optimiert.
Ladet euch Ulla Lohmanns Lightroom CC-Preset für Bildoptimierungen vor Instagram-Posts kostenfrei runter, um eure Bilder am Laptop in Lightroom CC blitzschnell für Instagram zu optimieren.
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