Wie KI Marken hilft, Inhalte in Echtzeit zu personalisieren
Ganz langsam, scheinbar unmerklich, aber kontinuierlich verändert sich unsere mediale Welt: Weg von den Limitationen der alten Medien sind wir mit einem kreativen Ausbruch konfrontiert. Sind unsere liebgewonnenen Medien doch primär ein Ausdruck von Minimum- und Maximum-Anforderungen, die durch klassische Vertriebswege bestimmt sind. Ein Sachbuch muss mindestens 350–400 Seiten haben, denn danach wird der Preis und Vertrieb kalkuliert – auch, wenn der Autor sein Thema in 200 Seiten hätte abarbeiten können. Ein Album hat eine Mindestanzahl an Songs, damit der Rockmusiker ausreichend Material für jede Menge Hit-Singles abliefert. Das analoge Fernsehen muss ein 24h-Programm möglichst publikumswirksam füllen – folglich läuft die Doku über eine Untergrundkultur nachts um 4, wo sie keinen stört.
Doch genau diese Welt befindet sich im Umbruch. VOX Media produziert spannende 15 Minuten Dokumentationen für Netflix, die so nie einen Sendeplatz bekommen würden, Vice News lieferte täglich ein 20-minütiges Tagebuch aus dem Krim Konflikt, bei Boiler Room spielt der DJ für die Webcam was er spielen will, nicht, was die tanzende Meute hinter ihm hören möchte. Influencer als Star in ihrer eigenen, selbstpublizierten YouTube Reality Show, interaktive oder VR Stories wie von der New York Times. Oder, kontroverser, Kanye West, der nachträglich die Lyrics seiner Songs auf den digitalen Streaming-Plattformen verändert: Künstlerfreiheit nach 1984er Methoden oder organisch-lebendes Kunstobjekt – vermutlich eine noch zu klärende Frage.
Was all diese Themen aber eint ist der Umbruch heraus aus vordefinierten, starren Medien-Containern. Welche Bedeutung hat dies nun für den Modernen Brand Marketer? Einerseits die Chance, selbst Publisher zu werden, wie es Red Bull oder die Telekom mit electronic beats bereits vorgemacht haben und mit zielgruppenrelevanten Content ihre Brands fest im Zeitgeist verankern, Lehrbuchfälle wie o2, die mit den o2-Guru Hilfevideos die Support Callcenter entlasten und so einen echten Beitrag zum ROI beitragen.
Andererseits die Chance, für Marken kundenzentrierter und persönlicher zu denken und ihren Zielgruppen das zu geben, was sie wollen: Inhalte und Assets nach Gusto des einzelnen Nutzers. Die nächste große Herausforderung in der Personalisierung von Content besteht darin, effektive Wege zu finden, um noch schneller auf die Kundenwünsche zu reagieren und ihnen das zu geben, was sie wirklich wollen.
Kampagnen und Assets sind im digitalen Raum nicht mehr starr **– **sie sind austauschbar. Video Ads werden nicht mehr in einem festen Zeitraum von Wochen ausgespielt, sondern wenn sie für den Kunden relevant werden und er die entsprechenden Triggerpunkte in seiner Customer Journey passiert hat. Banner passen sich dynamisch an, Websites verändern die Informationsdichte und E‑Mail Newsletter werden nicht mehr getriggert, wenn der Kunde eine gewisse „Fatique“, Übermüdung an Werbemitteln zeigt. Marken können dynamisch und automatisch die Wortwahl ihres Messagings nach Zielgruppe anpassen.
Wenn wir von den Kreativen und Medienschaffenden lernen können, dann, dass eine Kampagne nicht mehr fire & forget ist.
Die meisten Marken greifen bereits auf Kundendaten zurück, um ihr Angebot zu personalisieren. Aber die Analyse-Technologie hat sich rasant weiterentwickelt. Viele Unternehmen bringen inzwischen Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz, um ihr Angebot noch besser zu personalisieren. Alles beginnt dabei mit einer zentralen Plattform. Wenn die Daten nicht zentralisiert, einfach einsetzbar und für die richtigen Systeme zugänglich sind, werden Marken immer nur mit einer begrenzten Sicht auf ihre Kunden arbeiten. Selbst fortschrittlichste Tools werden in diesem Fall nur mäßig erfolgreich sein können.
Wie man es richtig macht, zeigt SKY UK: Europas führendes Entertainment-Unternehmen nutzt KI, um sein Kundenverständnis fortlaufend zu verbessern und seinen 22 Millionen Abonnenten in fünf Ländern individuellere Erlebnisse zu bieten. Adobe Sensei unterstützt den Sender bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung seiner Targeting- und Content-Strategien. Die Abonnenten erhalten auf diese Weise einen deutlich relevanteren Service, der exakt auf ihre individuellen Interessen zugeschnitten ist.
Generell gewinnt Künstliche Intelligenz bei Marken an Bedeutung, die ihre Online-Kundenerlebnisse im großen Stil optimieren wollen. Der Schweizer Telekommunikationsanbieter Swisscom nutzt zum Beispiel KI, um sein Web- und Mobile-Angebot für jeden seiner 6,6 Millionen Kunden in Echtzeit anzupassen. A/B‑Tests gibt es schon seit langem, aber KI verbessert den gesamten Prozess. Für Swisscom ist es damit möglich, Millionen von Datenpunkten automatisch zu analysieren und sämtliche Erkenntnisse sofort anzuwenden, um ihre digitalen Kundenerlebnisse weiter zu verfeinern.
Die goldene Dreifaltigkeit „Right person, Right time, Right message“ war in Sachen Audience und Channeloptimierung schon gut fortgeschritten **– **fehlte nur noch der Content. Genau da hilft uns KI jetzt, nicht nur neue Assets schneller zu erstellen, sondern auch nach den Prinzipien von Atomic Design in Content Management Systemen schnell zu erstellen, adaptieren und zielgruppenspezifisch auszuspielen.
Wertvolles Knowhow, wie KI schon heute Marketingkampagnen erfolgreich unterstützt und von Unternehmen eingesetzt werden kann, finden Sie auch im kostenfreien E‑Book “Inside AI: 7 Mythen der künstlichen Intelligenz”. Im E‑Book klärt Adobe die größten Mythen rund um KI auf und gibt Ihnen praktische Tipps an die Hand: PDF hier kostenlos downloaden.
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