Die neue Offenheit: Adobe setzt verstärkt auf Open Source

Viele erfol­gre­iche Pro­gramme wer­den heutzu­tage als Open-Source Soft­ware entwick­elt. Nicht zulet­zt bei Adobe: Im Soft­ware-Engi­neer­ing von Adobe spielt Open Source längst eine wichtige Rolle. Mit der Übernahme von Magen­to machen wir jet­zt den näch­sten, entschei­den­den Schritt und schreiben Open Source ganz oben auf die Agen­da unser­er Soft­ware-Strate­gie. Ab sofort begeben wir uns aktiv auf die Suche nach neuen, inno­v­a­tiv­en Möglichkeit­en, unser Engage­ment für Open Source zu ver­tiefen. Sowohl in dem, was wir für unsere Soft­ware-Entwick­lung nutzen, als auch in dem, was wir aktiv zur indus­trieweit­en Open Source-Bewe­gung beitra­gen kön­nen. Mehr als jede andere Open-Source-Com­mu­ni­ty hat Magen­to bere­its einen bemerkenswerten Weg aufgezeigt, wie man Cor­po­rate- und Com­mu­ni­ty-Codes kom­binieren kann, von denen Unternehmen jed­er Größe prof­i­tieren. Darauf wollen wir auf­bauen und diesen Weg für Adobe kon­se­quent weitergehen.

Mehr und schneller

Adobe ist derzeit der 16. größte Open-Source-Anbi­eter für Unternehmen und hat damit sein Rank­ing seit 2017 deut­lich verbessert. Bere­its vor der Übernahme von Magen­to haben wir wichtige Änderun­gen an unseren Beitragsrichtlin­ien vorgenom­men, die die Beteili­gung der Mitar­beit­er an Open-Source-Pro­jek­ten regeln. Der Genehmi­gung­sprozess für Mitar­beit­er, die an Open-Source-Pro­jek­ten teil­nehmen, wurde darin angepasst und weit­er­en­twick­elt. In Zusam­me­nar­beit mit unser­er tech­nis­chen Leitung haben wir ins­beson­dere den Prozess ges­trafft, um die Genehmi­gungszeit auf wenige Stun­den zu verkürzen. Gle­ichzeit­ig wurde diese Genehmi­gung auf alle Per­so­n­en aus­gedehnt, die am gle­ichen Pro­jekt arbeit­en. Diese offene Poli­tik ist für Unternehmen der Größe von Adobe ziem­lich ungewöhn­lich und passt gut zu der kol­lab­o­ra­tiv­en und hochak­tiv­en Open-Source-Beitragskul­tur bei Magen­to. Magen­to-Evan­ge­list Ben Marks bestätigt: „Wie viele in der Magen­to-Com­mu­ni­ty war ich mir der Bemühun­gen von Adobe um Open Source nicht bewusst. Meine ersten Gespräche mit dem Team haben deut­lich gemacht, dass wir einem Unternehmen beitreten, das Open Source als strate­gis­chen Vorteil betrachtet.”

Im Rank­ing der aktiv­en GitHub-Mitar­beit­er hat Adobe im ver­gan­genen Jahr mehr als 20 Plätze gut gemacht. Obwohl wir natür­lich sehen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben (und fest­stellen wollen, dass GitHub eine wichtige, aber nicht die einzige Möglichkeit ist, die Open-Source-Beteili­gung zu ver­fol­gen), sind wir stolz auf diese Leis­tung. Ins­beson­dere angesichts der rel­a­tiv­en Größe von Adobe im Ver­gle­ich zu anderen auf der Liste, von denen einige die dop­pelte (oder sog­ar die 20-fache) Anzahl an Pro­gram­mier­ern haben. Mit anderen Worten: Ein rel­a­tiv hoher Prozentsatz der Adobe-Mitar­beit­er beteiligt sich aktiv an Open-Source-Projekten.

Wie gesagt: Wir wis­sen, dass es noch viel mehr gibt, was wir tun kön­nen und soll­ten. Wir haben überhaupt keinen Grund, uns auf unseren Lor­beeren auszu­ruhen. Für uns sind Rank­ings wie diese vielmehr ein erster Indika­tor dafür, wie wichtig Open Source inzwis­chen für Adobe gewor­den ist.

Strategisch wichtig und persönlich motiviert

Immer mehr Adobe Mitar­beit­er entschei­den sich dafür, ihren Teil zu ein­er Vielzahl von Open Source-Pro­jek­ten beizu­tra­gen. Einige davon empfinde ich als beson­ders inter­es­sant – vor allem weil sie deut­lich aufzeigen, wie sich die Engi­neer­ing-Kul­tur von Adobe verän­dert, um noch offen­er und koop­er­a­tiv­er zu werden.

Hub­bleStack ist kein Adobe-eigenes Open-Source-Pro­jekt, wurde aber von zwei Adobe-Pro­gram­mier­ern ins Leben gerufen, die sich an der gle­ichen Sache störten. Ganz nach dem Sprich­wort von Eric Ray­mond: „Jede gute Arbeit mit Soft­ware begin­nt damit, dass sie den per­sön­lichen Juck­reiz eines Entwick­lers beseit­igt.“ Für Colton Myers, ein­er der Mit­gestal­ter des Pro­jek­ts, soll Hub­bleStack dazu beitra­gen, „Secu­ri­ty Audit­ing und Com­pli­ance in großem Maßstab in vie­len Teams mit unter­schiedlich­er Infra­struk­tur“ zu vereinheitlichen.

Adobe bringt Hub­ble bere­its umfassend zum Ein­satz und zeigt unseren Engi­neers damit ein­mal mehr, dass sie ihre Kreativ­ität über Open Source aus­drück­en kön­nen.

Ein weit­eres Pro­jekt, das aus etablierten Engi­neer­ing-Prak­tiken her­vorge­gan­gen ist, heißt Brack­ets. In diesem Pro­jekt wird davon aus­ge­gan­gen, dass nicht nur Web­de­sign­er und Fron­tend-Entwick­ler pro­gram­mieren wollen. Ziel ist es, das Engi­neer­ing zum Erleb­nis wer­den zu lassen. Brack­ets tut dies, indem es „visuelle Werkzeuge in den Edi­tor ein­fügt, so dass Sie die richtige Menge an Hil­fe erhal­ten, wann immer Sie wollen, ohne Ihrem kreativ­en Prozess im Wege zu stehen”.

Ein drittes Pro­jekt ist das Expe­ri­ence Data Mod­el (kurz: XDM), das sich völ­lig anders gestal­tet als Hub­bleStack und Brack­ets. XDM ist eine offene Spez­i­fika­tion, die unter ein­er Cre­ative Com­mons Attri­bu­tion 4.0 Inter­na­tion­al License veröf­fentlicht wurde (und auf GitHub ver­füg­bar ist). XDM lädt die Anwen­der dazu ein, das Schema durch benutzerdefinierte Eigen­schaften oder neue Schema­ta an beson­dere Bedürfnisse anzu­passen. Adobe Vizepräsi­dent Anjul Bhambhri erk­lärt: „XDM bietet offene, stan­dar­d­isierte und erweit­er­bare Schema­ta zur Darstel­lung aller Expe­ri­ence Dat­en, die unmit­tel­bar ein seman­tis­ches Ver­ständ­nis von kanalüber­greifend­en Dat­en ermöglichen und ein Ökosys­tem aus vorge­fer­tigten Insights und Ser­vices fördern.”

Adobe XDM ist das gängige Daten­mod­ell von Adobe, das den Daten­fluss zwis­chen der Adobe Expe­ri­ence Cloud und ihren Lösun­gen wie Adobe Ana­lyt­ics, Adobe Ad Net­works etc. definiert und vere­in­heitlicht. Im Wesentlichen ist es ein Weg, alle erleb­nisori­en­tierten Anwen­dun­gen dazu zu brin­gen, eine gemein­same Sprache zu sprechen. Diese gemein­same Sprache wird übrigens auch Magen­to bein­hal­ten. Denn wir wollen jedes Erleb­nis shop­pable machen. Durch die offene Spez­i­fika­tion von XDM hat Adobe die Zusam­me­nar­beit mit Entwick­lern ver­schieden­er Unternehmen erle­ichtert, indem wir uns auf diese gemein­same Sprache einigen.

Ben Marks erläutert: „Die Open-Source-Tools von Adobe wer­den ein wesentlich­er Treiber für die Inte­gra­tion zwis­chen Magen­to-Ange­boten und der gesamten Palette der Adobe-Pro­duk­te und ‑Ser­vices sein. Sie ermöglichen Entwick­lern, leis­tungsstarke und ele­gante Lösun­gen zu bauen. Die Tools wer­den für Adobe-Entwick­ler ein wichtiger Fak­tor sein, um Magen­to weit­er ken­nen­zuler­nen und umgekehrt. In naher Zukun­ft erwarte ich, dass unsere gemein­samen Com­mu­ni­ties noch mehr Pakete und Hil­f­spro­gramme entwick­eln, die Kun­den­er­leb­nisse und Geschäftsin­for­ma­tio­nen zusät­zlich aufwerten.”

Natür­lich gibt es noch viele weit­ere Pro­jek­te, mit denen wir zur Open Source Bewe­gung beitra­gen. Darunter u. a. Par­cel Bundler (wohl die führende Web Asset Bundling-Tech­nolo­gie auf dem Markt), Netflix’s Vizcer­al, Apache Sling, Kuber­netes und mehr. Manch­mal sind wir der Aktiv­posten und manch­mal tra­gen wir nur einen kleineren Teil dazu bei. In jedem Fall aber sind wir auf der ständi­gen Suche nach neuen Möglichkeit­en, Open Source weit­er voranzutreiben.

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