Allianz: Gut versichert mit personalisiertem Kundenerlebnis
Der Versicherungskonzern Allianz hat ein ehrgeiziges Ziel: Das in über 70 Ländern aktive Assekuranzunternehmen mit weltweit 83 Millionen Kunden will seine komplexe Online-Welt auf Adobe Experience Manager migrieren und parallel weitere Lösungen der Marketing Cloud wie Analytics, Audience Manager oder Campaign implementieren. Georgios Kargakis, Head of IT CoC bei Allianz, gibt im Kesselhaus Einblick in Projekte zur Einführung von neuen digitalen Produkten und personalisierten, datengetriebenen Kundenerlebnissen.
Versicherungskunden informieren sich zuerst online
„Auch in der Versicherungswelt verändert sich das Kundenverhalten“, stellt der Referent zum Einstieg fest. So zeigten Befragungen, dass 83% aller Interessenten an Personenversicherungen vor einem Abschluss online recherchieren. Der RoPo-Markt (Research Online, Purchase Offline) sei hier fünfmal größer als der reine Online-Direktversicherungsmarkt. Trotzdem wachse auch dieser mit rund 13% im Jahr rasant und 39% aller Versicherungskunden wollen ihre Angelegenheiten in Zukunft am liebsten online regeln.
„Mit jedem neuen Angebot steigt die Kundenerwartung“, hat der Versicherer festgestellt. So wollen mittlerweile 75% der Internetnutzer eine personalisierte Ansprache. „Die Website bleibt dabei das Kernstück für die Customer Experience, aber mobile Endgeräte und Apps gewinnen rasch an Bedeutung“, so Kargakis. Im Jahr 2017 habe das Assekuranzunternehmen über 580.000 individuelle Vorschläge für Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen online erstellt. Aber 9 von 10 Interessenten stellen nach dieser Berechnung den Antrag bei einem Versicherungsmakler.
Persönliche Beratung mit digitalen Technologien kombinieren
„Deshalb kommt es für uns darauf an, die Customer Journey End2End online und offline zu begleiten und persönliche Beratung mit digitalen Technologien zu kombinieren“, unterstreicht der Referent. Dabei sei die umfassende Regulation des Assekuranzmarktes bei der Gestaltung der Customer Experience und im Umgang mit den Kundendaten eine besondere Herausforderung, biete aber auch Chancen.
Die heute sehr stark fragmentierte Web- und App-Landschaft bei der Allianz soll längerfristig zu einer einzigen Plattform auf Basis von AEM verschmelzen. „Denn nur dann können wir die notwendige Geschwindigkeit bei der Personalisierung von großen Mengen an Content gewährleisten“, betont Kargakis.
Digitale Lebensversicherung speziell für jüngere Zielgruppen
Erstmals in ihrer Firmengeschichte bietet das Assekuranzunternehmen seit wenigen Wochen eine vollständig digitale Lebensversicherung an. „Fourmore ist vom ersten bis zum letzten Schritt digital und so flexibel wie nie zuvor. Es richtet sich vor allem an jüngere Kunden, die zwar wissen, dass sie vorsorgen sollten, sich aber nicht auf lange Zeit binden und festlegen möchten“, so der IT-Spezialist.
Ab dem ersten Kontakt funktioniert hier alles digital: Fourmore ist von der Seite www.fourmore.de aus abschließbar und kann dann komplett online verwaltet werden. Der Wert der eigenen Zukunftsvorsorge wird über ein Onlineportal ständig in Echtzeit angezeigt – auch auf dem Smartphone. „Fourmore beinhaltet radikal neue Prozesse für ein End2End-digitales Kundenerlebnis“, unterstreicht Georgios Kargakis. Gleichzeitig sind aber auch eine telefonische Unterstützung oder der Kontakt zu einem Vermittler der Wahl ebenfalls integriert.
Um solche Angebote schneller auf den Markt bringen zu können, hat der Assekuranzkonzern seine Digital Factory eingerichtet. An drei Standorten in München und Stuttgart arbeiten hier interdisziplinäre Teams als „Lean Startup“ mit einer elastischen Infrastruktur und agilen Methoden und entwickeln digitale Services. „Schnell fertig werden ist besser als Perfektion“, bringt Georgios Kargakis die neue Denkweise bei dem Traditionsunternehmen Allianz zum Schluss noch einmal auf den Punkt.