Vorwerk: Teemaschine im digitalen Direktverkauf
Nach fünf Jahren Vorbereitungszeit hat der Wuppertaler Traditionskonzern Vorwerk im September mit dem Verkauf des Temial-Teegeräts auf dem deutschen und chinesischen Markt begonnen. „Die Resonanz auf diese Produktinnovation, die klassische Teetradition und Digitalisierung verbindet, ist enorm“, berichtet jetzt Minh-Hang Gerritsen von der Vorwerk Temial GmbH in ihrer Breakout-Session im Kesselhaus. Sie ist Produktmanagerin für den Online-Shop und die Website des Inhouse-Start-Ups, dass inzwischen über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt und zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen hat.
Erklärungsbedürftiges High-Tech-Produkt
So muss das junge Unternehmen einen bisher nicht existenten Markt für ein hochpreisiges, erklärungsbedürftiges High-Tech-Produkt aufbauen. Denn die Maschine erfasst per QR-Code die verwendete Teesorte, kann unterschiedliche Profile speichern und brüht das Getränk individuell optimal auf. Mit den dazugehörigen 10 Temial-Teesorten und Süßigkeiten verkauft Vorwerk nun auch erstmals Lebensmittel und weiteres Zubehör wie Porzellan und Teekannen und muss dafür eine eigene Logistik aufbauen.
Damit das smarte Gerät nie leerläuft, kann es auf Wunsch automatisch die wichtigsten Dinge nachbestellen. Das geht auch über eine eigene App, mit der sich die Maschine auch steuern lässt. In Zukunft soll dies auch per Sprachsteuerung mit Alexa möglich sein.
Integrierter Omnichannel-Direktvertrieb
Der integrierte Omnichannel-Direktvertrieb in zunächst zwei Ländern ist ebenfalls Neuland. Neben den Digitalkanälen wie Online, App und über das Gerät selbst sind auch die stationären Vorwerk-Shops , der klassische B2B-Vertrieb und die legendären Parties Verkaufswege. Parallel dazu wird eine Online-Community etabliert, die als Plattform für den Erfahrungsaustausch rund um den Tee-Genuss dienen soll. Dabei galt es auch die bestehende Vorwerk-Community zu Thermomix und Kobold einzubinden.
Gemeinsam mit dem Adobe-Partner ecx.io wurde innerhalb kürzester Zeit ein digitaler Ansatz für die Produkteinführung umgesetzt. Dabei kamen als skalierbares E‑Commerce-System SAP CX (Hybris) und Adobe Experience Manager als Managed Service zum Einsatz. „Wir haben das alles in nur vier Monaten geschafft“, berichtet Minh-Hang Gerritsen.