Drei Möglichkeiten, wie KI die Kreativität fördert
Wie viel Zeit verbringt normalerweise ein Kreativer damit, sich durch Stock Bilddatenbanken zu klicken, um eine einzige Anzeige zu erstellen? Meiner Erfahrung nach ist das ein echter Zeitfresser. Die Suche nach dem einen perfekten Bild kann durchaus schon mal mehrere Stunden in Anspruch nehmen.
Doch: Wer hat dafür noch die Zeit? Schließlich wird immer mehr Content benötigt. Laut IDC produzieren Marken zehn Mal so viele Assets wie je zuvor, um ihre Kunden über immer neue digitale Kanäle zu erreichen. Der gleiche IDC Report zeigt, dass 85 Prozent der Marketingentscheider den Druck verspüren, Assets zu entwickeln und Kampagnen schneller auszuliefern.
Für die Kreativteams bedeutet das: Sie müssen in Rekordzeit neue Inhalte liefern, ohne dass die Qualität unter dem Zeitdruck leidet. Diese Geschwindigkeit beizubehalten, ist mit herkömmlichen Mitteln kaum möglich.
Doch nicht nur die Suche nach Bildern oder Videos ist zeitintensiv. Die Bearbeitung, das Zuschneiden und Anpassen der Bilder, um verschiedene digitale Kanäle bestmöglich bedienen zu können, ist noch weit aufwändiger.
Hinzu kommt, dass der richtige Content zum richtigen Zeitpunkt auf die richtige Zielgruppe treffen muss. Menschliche Überforderung ist da vorprogrammiert. Die Kosten für derartig arbeitsintensive Großproduktionen sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.
Kreativität zurück ins Digital Marketing holen
Dass einem diese konstant hohe Geschwindigkeit im digitalen Marketing früher oder später auf die Füße fällt, ist offensichtlich. Manch einer fürchtet bereits das Ende der Kreativität. Schnelles Arbeiten bedeutet aber nicht zwangsläufig, Kompromisse hinsichtlich der Qualität einzugehen. Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend zum unverzichtbaren Helfer eines Designers. Laut unserer Studie zum Stand der Kreativität in Unternehmen nutzen bereits 40 Prozent der Kreativen KI zur Unterstützung bei der Bearbeitung von Fotos und Designs.
Aber das Potenzial der KI reicht noch viel weiter. Hier sind drei Möglichkeiten, wie KI Marken dabei unterstützt, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen, großartige Inhalte zu liefern und dabei sogar noch Geld zu sparen:
1) Holen Sie das Maximum aus Ihrer Design-Investition heraus
Niemand hat die Zeit, nach jedem Shooting hunderte Fotos zu verschlagworten. Selbst wenn man es täte, bliebe die Liste der Schlagworte sehr wahrscheinlich unvollständig. Viele Fotos bleiben deshalb ungetagged und können später nicht mehr wiedergefunden und ‑verwendet werden.
Die Folge sind überflüssige weitere Shootings und explodierende Kosten. Es ist kaum möglich, die schiere Menge an Inhalten zu überblicken. So wird immer wieder in die gleichen Abläufe investiert, ohne dass es sich auszahlt.
Mit dem neuen Feature Auto Tag von Adobe Sensei – dem Framework für Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen von Adobe – werden Bilder automatisch und vollständig mit relevanten Schlagworten versehen. Dabei werden mehrere Elemente eines Fotos berücksichtigt, nicht nur die abgebildeten Objekte. Auto Tag ist in der Lage, den Kontext eines Bildes, seine Aussage sowie die Qualität und den Stil zu erkennen und so für die Suche relevante Tags zu vergeben.
Individuelle Auto Tags helfen nicht nur Designern, sondern bieten auch ideale Voraussetzungen für eine verbesserte Customer Experience, zum Beispiel beim bildbasierten Shopping. Sucht ein Kunde etwa ein neues Sofa, kann er einfach ein Foto seines Wunschmöbels auf der Website einer Marke hochladen und bekommt auf dieser Basis ähnliche Modelle vorgeschlagen.
2) Kleine Handgriffe mit großer Wirkung automatisieren
Nachdem das passende Bild gefunden ist, muss es noch bearbeitet, zugeschnitten und für mehrere Plattformen angepasst werden – am Ende steht man, je nach Anforderung der jeweiligen Kampagne, mit mehreren Versionen da. Dieser Prozess lässt sich dank den KI-basierten Editionsmöglichkeiten beschleunigen – und das stets mit dem guten Gewissen, dass das Ergebnis qualitativ trotzdem stimmt.
Mit Deep Cutout, einem weiteren Adobe Sensei Feature, können Bildhintergründe automatisch ausgetauscht und beispielsweise an die Anforderungen einer spezifischen Kampagne oder des Corporate Designs angepasst werden. Egal, ob ein schlichter weißer Hintergrund für Webbilder nötig ist oder ob verschiedene Designs durchprobiert werden: Nur ein paar einfache Klicks schaffen ein völlig neues Foto.
Auto-Crop geht noch einen Schritt weiter und ermöglicht es Marken, bei Ausschnitten mit Hilfe der Freistellungssoftware bestimmte Parameter automatisch einzuhalten – von Markenrichtlinien bis hin zu kampagnenspezifischen Anforderungen. Will eine Schuhmarke beispielsweise in einer Kampagne nur Bilder von Schuhen – ohne Körper oder Gesichter – zeigen, stellt Auto-Crop sicher, dass jedes einzelne Foto diesen Anforderungen entsprechend angepasst wird.
KI erlaubt Designern auch eine höhere Flexibilität hinsichtlich der Bildqualität. Marken können Parameter für die Bildauflösung, aber auch für die Belichtung, den Fokus, die Farbbalance sowie die Schärfentiefe und vieles mehr festlegen. Dies führt nicht nur zu qualitativ hochwertigeren Inhalten, sondern hält den Designern auch den Kopf für die wichtigen Dinge frei.
3) Kreieren und personalisieren Sie maßgeschneiderten Content
Der Mehrwert der KI liegt nicht allein in der Kosteneinsparung. Mindestens ebenso wichtig ist die Möglichkeit, Arbeitsroutinen so zu personalisieren, dass Designer ihre Arbeit schneller und besser erledigen können – selbst wenn tausende Assets produziert und Kunden weltweit angesprochen werden.
Qualitativ hochwertige Inhalte zu entwickeln wird erheblich günstiger, wenn diese statt in mehreren Stunden in wenigen Minuten gesucht, angepasst und publiziert werden können. So bleibt mehr Budget (und Zeit!) für Kreativität und maßgeschneiderten Output, z. B. für die Anpassung an verschiedene Märkte mit unterschiedlichen Sprachen oder Designrichtlinien.
Noch spannender ist der KI-Einsatz bei der Verbindung von Inhalten und Zielgruppendaten. Das auf dem individuellen Nutzerverhalten basierende Wissen um jeden einzelnen Konsumenten lässt sich dank KI direkt mit den vorliegenden Informationen über ein bestimmtes Bild abgleichen, sodass einzelnen Zielgruppensegmenten durch Micro-Targeting ein gezieltes Nutzererlebnis geboten werden kann.
Schon bald werden markenspezifische Arbeitsabläufe begeisternde, personalisierte Kampagnen ermöglichen, die nicht nur effektiver sind, sondern auch im Gedächtnis bleiben.
Die Ironie von KI: Digitales Marketing wird durch den Einsatz von Software menschlicher, empathischer. Obwohl Kreativität noch immer ein Alleinstellungsmerkmal des Menschen ist, stößt das menschliche Gehirn irgendwann an seine Grenzen. Gerade wenn Designer gefordert sind, immer mehr und immer schneller Inhalte zu liefern, leidet ihr kreatives Denken.
KI übernimmt viele der mit einer Großproduktion verbundenen banaleren Aufgaben. So können sich die kreativen Köpfe wieder auf das Wesentliche konzentrieren: die Schaffung eines mitreißenden Nutzererlebnisses.
Weitere Informationen, wie KI Marken dabei unterstützt, in einer inhaltsgesteuerten Welt erfolgreich zu sein, finden Sie in unserem aktuellen Report. Mehr über Adobe Sensei erfahren Sie hier oder in unseren KI-Hub mit spannenden Infos und Tools zum Thema.