Wie Sie Ihre Datenmanagementplattform sinnvoll nutzen
Wir wissen alle, dass Personalisierung der Schlüssel zur Gewinnung digitaler Kunden ist. Wir wissen außerdem, dass Personalisierung in großem Stil gar nicht so leicht zu erreichen ist. Selbst eine weltbekannte Marke wie Coca Cola musste ihre Taktik anpassen, um digital erfolgreich zu sein. Zwar kann sich die Marke nicht über mangelnde Bekanntheit beklagen, immerhin trinken 18 Prozent der Weltbevölkerung wöchentlich Coca Cola Produkte. Bekanntheit und Reichweite allein sind jedoch nicht mehr ausreichend, um den Absatz am Laufen zu halten.
Deshalb startet Coca Cola jetzt in ein neues Zeitalter durch. Oder, wie David Godsman, Chief Digital Officer, sagt: „Das Zeitalter der digitalen Transformation ist endgültig angebrochen. Wir müssen unsere Kundenbeziehungen vertiefen und die Massenpersonalisierung perfektionieren. Das ist gar nicht so einfach.“
Um Personalisierung in dieser Größenordnung umzusetzen, müssen Marken jeden einzelnen Kunden besser verstehen. Hierzu ist es unerlässlich, die über mehrere Quellen verstreuten Kundendaten an einem einzigen Punkt zusammenzuführen. Von Hand ist das jedoch kaum zu schaffen. Und genau hier kommen Datenmanagementplattformen (DMP) ins Spiel.
Unternehmen setzen heute auf die Perspektive jedes einzelnen Kunden – in Echtzeit und auf jedem digitalen Kanal. Für DMP bedeutet das den Eintritt in eine neue Phase.
Datenmanagementplattformen entwickeln sich
Ob selbst gekauft oder über eine externe Agentur: Bereits die Hälfte aller Unternehmen setzt laut Gartner bereits in der ein oder anderen Form auf DMP. Trotzdem schöpfen die meisten Firmen noch immer nicht das volle Potenzial aus — ganz einfach, weil sie nicht über den Marketing-Tellerrand hinausgucken.
Welchen Mehrwert eine DMP bietet, zeigt sich deutlich darin, dass man für jede Kundeninteraktion an jedem Kontaktpunkt ein gleichbleibendes Insights-Niveau hat. So können Marken verschiedene digitale Kanäle verbinden und ihren Kunden ein konsistentes und individuell relevantes Erlebnis bieten.
Trotzdem werden DMP bisher lediglich als Tool genutzt. Das bestätigt auch Thomas Vaarten, Digital Director bei A.S. Adventure. Er ist davon überzeugt, dass sich das Tool weiterentwickeln muss, um Mittel- und Ausgangspunkt für die Kundenkommunikation in allen Bereichen zu werden – vom Performance Marketing über CRM bis hin zum Kundenservice.
Thomas Vaarten spricht aus Erfahrung, A.S. Adventure wurde selbst vor kurzem umstrukturiert. Zuvor nutzte das Unternehmen ein Content Management System, eine E‑Mail-Plattform, ein Personalisierungstool und ein Analysesystem. Um eine einheitliche Kundensicht zu entwickeln, musste eine DMP her. So viel war klar. Darüber hinaus kann A.S. Adventure nun seine Zielgruppe genauer segmentieren und diese Segmente als Grundlage für das gesamte digitale Marketing nutzen.
Mit Daten neue Kunden gewinnen
Ein weiterer Vorteil des DMP liegt in der Gewinnung von Neukunden. Zum Vergleich: Customer Data Platforms sind auf Bestandskunden beschränkt. Das digitale Ökosystem aber ist extrem wettbewerbsgetrieben, Nutzer im Datenozean des Internets zu erreichen ist nicht gerade einfach. Umso wichtiger ist es, bislang unbekannte Nutzer als potenzielle Kunden nicht nur zu identifizieren, sondern auch zu tatsächlichen Kunden zu machen. Nicht zuletzt deshalb feiern Marken, die einen datengetriebenen Ansatz verfolgen, größere Erfolge.
Manchmal sind gerade die einfachsten Erfolge entscheidend. Sandy Ghuman, Campaign Planner und Delivery Coordinator bei Sky Insight und Decision Science erklärt, wie ihre Firma Ausgaben dank einer DMP gezielter steuert: „Der größte Erfolg war ein effizienterer Budgeteinsatz. Wir verschwenden jetzt keine Paid Impressions mehr, um Sky bei Konsumenten zu bewerben, die bereits ein Abo besitzen. Allein die Möglichkeit, diese Personen vorab zu identifizieren und aus der Kampagne auszuschließen, war sehr effektiv.“
Aber Vorsicht! Eine DMP ist nur so gut wie die Daten, mit der man sie füttert. Oder, wie eine alte IT-Weisheit besagt: „Garbage in, garbage out“. Eine DMP kann aus unstrukturierten Daten nützliche Insights ziehen. Das Ergebnis kann aber immer nur so gut sein, wie seine Komponenten. Anders gesagt: Man kann von einer DMP nicht erwarten, Stroh zu Gold zu spinnen. Man sollte sich deshalb vorab fragen: „Was will ich mit den Daten anfangen?“ So stellt man sicher, diejenigen Informationen auszuwählen und einzuspeisen, die man tatsächlich braucht.
Ein Wort zur DSGVO und zum Datenschutz
Natürlich muss man sich auch damit auseinandersetzen, was Datenmanagement für den Datenschutz bedeutet – insbesondere seit Einführung der DSGVO. Eine der zentralen Forderungen der DSGVO verpflichtet Unternehmen, ihren Kunden jederzeit Auskunft geben zu können, welche Daten zu welchem Zweck gesammelt werden. Das kostet Zeit und Nerven, wenn die gesammelten Daten über verschiedene Systeme verstreut liegen. Viel einfacher und schneller geht es mit einer DMP, die alle Daten an einem Ort bündelt.
Auch welche Daten wie geteilt werden dürfen, welche Regeln und Genehmigungen eingeholt werden müssen und wie Daten in- und extern genutzt werden dürfen, lässt sich mithilfe einer DMP ganz einfach organisieren. Denn Marketer müssen täglich entscheiden, welches Kundensegment für spezifische Kampagnen oder Angebote ausgewählt werden soll. Die DMP gibt hier nicht nur Auskunft, wer kontaktiert werden soll, sondern auch, ob die entsprechende Berechtigung überhaupt vorliegt.
Wie kann KI helfen?
Datenmanagement und Kundenanalyse waren ursprünglich nachgeschaltete Tools, mit deren Hilfe Ergebnisse einer Kampagne ausgewertet wurden. Inzwischen nutzen immer mehr Marken Daten, um Vorhersagen zu treffen. So lassen sich auf Grundlage der gesammelten Daten Aussagen über das zukünftige Verhalten eines Kunden treffen – und das Kundenerlebnis entsprechend personalisieren.
Letztendlich geht es darum, bindende Vorhersagen zu treffen. Künstliche Intelligenz (KI) ist heute daher fest in Datenmanagementprozesse integriert. So können Marken ermitteln, welche Maßnahme sie zu welchem Zeitpunkt ergreifen müssen, um einen Kunden vom Kauf zu überzeugen.
Um großflächig und in Echtzeit über mehrere Kanäle agieren zu können, sind Marketer auf die Unterstützung intelligenter Maschinen angewiesen. KI direkt in DMPs zu integrieren, ist deshalb mehr als sinnvoll. So können in Daten Verhaltensmuster identifiziert, entsprechende Segmentierungen und smarte statistische Zwillinge erstellt werden. Und weil KI-Systeme immer weiter dazulernen, wird sich die Zielgruppe automatisch an ein verändertes Nutzerverhalten anpassen.
Aktuell nutzen nur Risikofreudige und einige wenige Unternehmen KI für ihr Datenmanagement. Allerdings wird sich das sehr bald ändern, macht der beschriebene Ansatz doch deutlich, wie wichtig es ist, Kundenengagement proaktiv anzugehen.
Das digitale Kundenerlebnis eröffnet völlig neue Möglichkeiten für Marketer. Kreativität, Komfort, Relevanz und Aktualität sind die Schlüssel für ein groß angelegtes, personalisiertes Kundenerlebnis. Um dies zu erreichen, bedarf es eines tiefgreifenden Kundenverständnisses. Auch wenn es nur eine Software ist: Eine DMP hilft Marken nicht nur dabei, Bestandskunden besser kennenzulernen. Auch neue Kunden lassen sich so erreichen. Richtig eingesetzt, ist DMP eine treibende Kraft in der Umstrukturierung von Unternehmen.
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