KI stiehlt unsere Jobs? Nicht wirklich!
In der aktuellen Debatte um den Einsatz der Künstlichen Intelligenz (KI) taucht immer wieder eines auf: KI hat das Potenzial zum Jobkiller! Auf den ersten Blick scheint die Logik zu stimmen: Wenn die KI Aufgaben automatisiert, die einmal von Menschen erledigt wurden, wird der Arbeitsmarkt schrumpfen. Aber wenn wir ein wenig tiefer in die Materie KI eindringen, sehen wir, dass die Realität deutlich komplexer ist. Wie es bei neuen Technologien oft der Fall ist, scheint auch die künstliche Intelligenz mindestens ebenso viele Arbeitsplätze zu schaffen wie zu verdrängen. Vielleicht entsteht am Ende sogar mehr Arbeit.
Das Analystenhaus Gartner prognostiziert jedenfalls, dass die KI bis 2020 für 2,3 Millionen neue Arbeitsplätze sorgen wird, während gleichzeitig 1,8 Millionen wegfallen.
Die KI-Personalisierung verändert die HR der Unternehmen
Eine KI-Studie von Adobe geht noch einen Schritt weiter. Sie hat untersucht, wie Unternehmen Mitarbeiter einstellen und schulen, wenn sie neue Technologien wie die künstliche Intelligenz einsetzen, um näher an ihre Kunden zu rücken. Insgesamt wurden dazu 600 hochrangige Entscheidungsträger in ganz Europa befragt. Die Studie zeigt, wie KI Arbeitsplätze schaffen kann und den Mitarbeitern helfen wird, ihre Fähigkeiten zu erweitern.
Immer mehr Unternehmer sehen in personalisierten Marketing‑, Werbe- und Kundenerlebnissen den Schlüssel zur Kundenbindung. Die Personalisierung hilft den Marken außerdem dabei, relevant zu bleiben. Die Rolle der KI ist dabei entscheidend. Nur sie kann die riesigen Mengen an Kundendaten, die von Unternehmen gesammelt werden, bündeln und verstehen, so dass sie aussagekräftige Erkenntnisse gewinnen: Welche Inhalte wollen die Kunden, wann ist der richtige Zeitpunkt und wo wollen sie diese sehen?
Diese Bemühungen um die Personalisierung mittels KI haben erhebliche Auswirkungen auf die Einstellungspolitik der Unternehmen. Unsere Studie zeigt, dass Marken in ganz Europa eine wichtige Notwendigkeit erkannt haben: Sie benötigen neue Fähigkeiten im Unternehmen, um mit KI-Technologie personalisierte Kundenerfahrungen zu entwickeln. Und der personelle Bedarf ist riesig: Im Durchschnitt gaben 69% der europäischen Unternehmen an, dass sie neue Mitarbeiter einstellen wollen, weil sie eine bessere Personalisierung über KI anstreben.
Die Arbeitgeber sind auf der Suche nach vielen Fähigkeiten
Welche Fähigkeiten sind also am meisten gefragt? Erwartungsgemäß stehen IT-Kenntnisse an erster Stelle: 58 Prozent der europäischen Unternehmen, mit denen wir gesprochen haben, wollen in diesem Bereich einstellen. Mit 50 Prozent folgen Datenanalysten an zweiter Stelle. Über die technischen Fähigkeiten hinaus sehen die europäischen Unternehmen jedoch die Notwendigkeit einer breiteren Palette von Fähigkeiten, um ihre Personalisierungspläne umzusetzen. Dazu gehören alle Bereiche von Kundenservice (48 Prozent), Werbung (48 Prozent) und Marketingkompetenz (36 Prozent) bis hin zu Fähigkeiten rund um Change-Management (36 Prozent) und ethisches Verständnis (48 Prozent).
Arbeitgeber setzen zur Erfüllung ihrer Qualifikationsanforderungen aber nicht nur auf neue Mitarbeiter. 70 Prozent der von uns befragten Unternehmen gaben an, dass sie bestehende Mitarbeiter schulen, damit sie die benötigten Fähigkeiten für KI und Analytics erhalten. Dies ist eine gute Nachricht für jene Mitarbeiter, die fürchten, dass sie ihren Arbeitsplatz durch die Automatisierung verlieren könnten. Durch diese Schulungen werden viele Mitarbeiter eine neue Aufgabe in der KI-dominierten Arbeitswelt finden.
Unsere Studie bestätigt daher die Behauptung, dass sich die KI positiv auf die Arbeitsplätze auswirken wird – zumindest, wenn es um die Verbesserung der Customer Experience geht.
Vermeidung von KI-Silos
Es gibt eine Falle, in die Unternehmen nicht tappen sollten, wenn sie anfangen mit KI zu arbeiten: Silos! Immer wenn eine neue Technologie wie die KI auftaucht, glaubt man sehr leicht, dass die Auswahl des richtigen Werkzeugs schon ausreicht. Dazu stellt man dann noch Leute mit relevanten Fähigkeiten ein und fertig. Tatsächlich entsteht so oft ein Datensilo, mit dem nur die Data-Scientists und KI-Experten arbeiten. Das alleine verändert aber noch nicht das Unternehmen und verbessert auch nicht die Kundenerlebnisse.
KI wird nur dann den hohen Grad an Personalisierung liefern, wenn die zugehörige Technologie und die Mitarbeiter im gesamten Unternehmen integriert und auf den Kunden ausgerichtet sind.
Fit für die Zukunft
Es ist erfreulich, dass unsere Studien darauf hindeuten, dass Unternehmen in ein breites Spektrum von Fähigkeiten investieren. Es zeigt, dass die meisten den umfassenden Charakter der Herausforderung der KI‑Fähigkeiten verstehen. Indem sie die richtigen Mitarbeiter einstellen und in Trainingsprogramme investieren, die den Aufbau einer kundenorientierten Kultur ermöglichen, verfügen Unternehmen über die richtigen Talente und organisatorischen Denkweisen, um ihre KI-Investitionen erfolgreich zu integrieren.
Von der industriellen Revolution bis zum Beginn des Computerzeitalters haben neue Technologien immer wieder alte Arbeitsweisen verdrängt und neue geschaffen. Es ist die „kreative Störung“, auf die sich unsere Volkswirtschaften stützen.
Die KI wird sich in diese Technologien einreihen. Da Unternehmen immer kundenorientierter werden und neue Erfahrungen auf der Grundlage einzigartiger Beziehungen zu Einzelpersonen machen, sind eine ganze Reihe neuer Fähigkeiten sowie eine neue Denkweise über den Kunden erforderlich. Unsere Studie zeigt, dass die europäischen Unternehmen von den sich bietenden Möglichkeiten regen Gebrauch machen wollen – und das ist eine gute Nachricht für alle: Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Kunden.
Klicken Sie hier, um unsere KI-Studie zu lesen und mehr darüber zu erfahren, wie KI die Arbeitsplätze in Unternehmen in ganz Europa verändert. Außerdem erfahren Sie mehr über die Marken, die Adobe Sensei verwenden, um einen Vorsprung bei der Personalisierung zu haben.