Social Media Trends für Unternehmen

Social Media Trends für Unternehmen

In der Social-Media-Welt ging es in Sachen Trends nie langsam zu, doch 2018 war in vielerlei Hinsicht ein besonders turbulentes Jahr. Stichwort Facebook: Es herrschte  ein beispielloser Druck durch Nutzer und Regulierungsbehörden, der sich gegen Ende des Jahres noch einmal durch die Enthüllungen der New York Times verstärkte. Während sich Facebook also in Sachen Sicherheit, Transparenz und Zuverlässigkeit bessern muss, kämpfte Twitter mit Kontroversen über die uneingeschränkte Verbreitung von Bots auf seiner Plattform und löschte Millionen Fake-Accounts.

Folge: Die Nutzer begannen die großen Social-Media-Plattformen in Frage zu stellen und haben nach besseren, sicheren Lösungen für sich gesucht. So sind neue Wege des Austauschs entstanden: von Instagram Stories bis hin zu Instant Messaging.

Verbraucher wollen nicht mehr nur als Demografie wahrgenommen, sondern wie Individuen behandelt werden. Sie verlangen eine höhere Wertschätzung für die Zeit die sie auf Social-Media-Plattform verbringen und für die Informationen, die sie dort teilen.

Storyfing statt Storytelling

Mit Videos, die über Snapchat, Instagram und Facebook Stories gepostet werden, können Follower über „Storifying“ statt dem traditionellen „Storytelling“ angesprochen werden, was zu mehr Engagement führt. So können Marken zum Beispiel eigene, emotionalere Stories erzählen, die wichtig und relevant sind und ihr Publikum sofort erreichen.

Außerdem drängt E-Commerce immer stärker direkt in die Social-Media-Kanäle, wo Kunden mittlerweile ihre Kaufvorgänge sogar abschließen können. Das erhöht vor allem den Komfort für Nutzer, die soziale Medien schon dazu nutzen, um sich mit Marken zu vernetzen, nach Artikeln, Empfehlungen und Support zu suchen.

Die Social Media Trends im Überblick:

1. Wiederherstellung des Vertrauens

Kunden achten immer mehr darauf, mit wem sie in den sozialen Medien interagieren und wem sie Daten anvertrauen. Marken müssen deswegen ihre Strategie anpassen und mehr relevanten Content schnell zur Zielgruppe bringen, der aber gleichzeitig authentisch ist und zur Marke passt. Marken, die mit der Zeit gehen – zum Beispiel Adidas oder Condé Nast – arbeiten an der Entwicklung intimerer, aussagekräftiger Dialoge mit kleineren, wertvolleren Zielgruppen.

2. Storifying Social

Das Sharing von Story-Content wächst 15 Mal so schnell wie das Sharing von Feed-basiertem Content. Marken müssen 2019 deswegen dringend umdenken und ihre Content Teams müssen Stories in ihr Repertoire aufnehmen, weil das Format im Sharing und sogar beim Kaufvorgang eine immer wichtigere Rolle spielt. Dunkin’ Donuts gehörte zum Beispiel zu den ersten Marken, die maßgeschneiderte Giphy-Sticker für den Valentinstag einsetzten. Die witzige und interaktive Kampagne ermöglichte es Followern, diese Marken-Sticker in ihren eigenen Stories zu verwenden.

3. Ads alleine reichen nicht aus

Der wachsende Wettbewerb bei Paid Social zwingt Marketer, sich mehr einfallen zu lassen, als bloß immer mehr Budget aufzuwenden. Stattdessen müssen sie Kunden ernst nehmen und sie mit für sie persönlich relevantem Content ansprechen, um ihnen Mehrwerte zu bieten. Spotify und Netflix sind hier führend. Sie verzichten auf nichtssagende Banner im Newsfeed und setzen stattdessen auf kreativ gestaltete Social-Media-Anzeigen, die gleichzeitig personalisiert und unterhaltend sind. Schließlich besteht das übergreifende Ziel darin, die Nutzer zu Diskussionen und Interaktionen zu motivieren, statt nur eine Anzeige an die gesamte Zielgruppe „auszustrahlen“.

4. Social Commerce: Live und interaktiv

Ein entscheidender Punkt wird 2019 sein, dass es Marken schaffen, Shopping über Social live, interaktiv und nahtlos zu gestalten. Besonders über mobile Geräte. Wer die Zukunft des Social Commerce sehen will, braucht nur einen Blick nach China zu werfen. Im vergangenen Jahr ist das Livestream-Shopping – Moderatoren stellen in Social-Media-Live-Videos Produkte vor, die der Verbraucher während des Betrachtens erwerben kann – buchstäblich durch die Decke geschossen.

Auf Alibaba nahmen die Livestream-Umsätze gleich um 755 Prozent zu. L’Oréal machte sich die Livestream-Technologie während des letzten Filmfestivals in Cannes erfolgreich zunutze. Die Marke sendete einen Livestream auf WeChat, der Prominente auf dem roten Teppich zeigte. Fans konnten nicht nur zusehen und kommentieren, sondern auch Produkte bestellen, die von den Stars zur Schönheitspflege verwendet werden und praktischerweise gleich parallel zum Stream gezeigt wurden.

5. Instant Messaging überholt Social Media

Die vier größten Messaging-Apps haben zusammengenommen fast fünf Milliarden Nutzer, die mindestens einmal im Monat aktiv sind. Das führt dazu, dass das Instant Messaging schnell die traditionelleren sozialen Netzwerke überholt. Sephora ermöglicht es seinen Kunden zum Beispiel, mit Hilfe eines Messenger Bots Stylings im Geschäft und Termine in wenigen Schritten zu vereinbaren.

Fazit: Kombination liefert neue Möglichkeiten für Marken

In Kombination bieten diese Trends großartige neue Möglichkeiten für Marken, um 2019 und darüber hinaus eine tiefere, authentischere und nachhaltigere Verbindung mit ihren Kunden aufzubauen.