Das sind die 7 wichtigen Webdesign Trends

Die Website ist in vielen Fällen das Marketing-Instrument Nummer 1. Webdesign ist hier der Erfolgsfaktor. Es entscheidet darüber ob die Site Umsatz macht und welchen Eindruck er von der Marke bekommt. Wir zeigen, worauf Sie als Marketer und Webdesigner achten müssen.

Das sind die 7 wichtigen Webdesign Trends

Nichts ist im digitalen Marketing so wichtig und so dynamisch wie die eigene Website. Gutes Design auf der Website sorgt nicht nur für eine gute Experience, es kann in Sekunden über Kauf oder Flucht zur Konkurrenz entscheiden. Es ist für Marketer unerlässlich, sich mit Webdesign zu beschäftigen. Design im Web ist dabei keineswegs nur Optik, sondern viel mehr. Es ist ein Zusammenspiel aus Usability, Optik, Performance, Content und vielen anderen Faktoren. Wir haben für Sie gefiltert, worauf es dieses Jahr im Webdesign ankommt.

1. Design = Performance

Unser erster Design-Trend ist gar nicht so bunt, wie Sie es bei einer Liste von Design-Trends erwarten würden. Es geht um einen unsichtbaren, aber umso wichtigeren Erfolgsfaktor: Die Geschwindigkeit. Das Angebot im Web wird immer größer, dazu gleichzeitig die Geduld der Zielgruppe immer kleiner. Wenn Sie mit Ihrer Website einen guten Eindruck machen wollen, sind die Ziele hochgesteckt. Laut der Studie von Akamai und Gomez bestimmt die Webperformance das Nutzererlebnis: In 0,1 Sekunden entscheiden Ihre Besucher schon über ihren Eindruck, ob eine Website vernünftig lädt oder nicht. Im Retail erwarten die Kunden, dass in maximal 2 Sekunden alles bereit ist. Ab 10 Sekunden sind die Besucher schon bei der Konkurrenz. Über 35 Prozent der User haben dann einen schlechten Eindruck von Ihrer Marke. Diese Werte gelten für den Desktop. Im Mobilbereich sieht es nicht anders aus: 74 Prozent der mobilen Nutzer verlassen eine Seite, wenn sie nach 5 Sekunden nicht geladen ist. Laut dem Report liegt die perfekte Ladezeit zwischen 2 und 4 Sekunden. Schneller bedeutet hier direkt mehr Umsatz: Staples konnte laut dem Report mit einer Sekunde Verbesserung 10 Prozent mehr Konversion erreichen.

Gleichzeitig wird die Optimierung nicht gerade einfacher: Websites werden nämlich immer größer und komplexer. 2015 waren Websites im Schnitt noch um die 2.000 Kilobyte groß, 2017 lagen sie schon etwa bei 3 Megabyte. Performance war schon immer ein Thema im Webdesign, hochbrisant wird es aber durch das „Speed Update“, das Google im Juli 2018 wirksam machte: Websites, die schneller laden als andere landen im Ranking höher. Es ist damit zu rechnen, dass andere Suchmaschinen der Nummer 1 in dieser Hinsicht folgen werden (Zur Erinnerung: Google ist dank Performance und superschlankem Design auch selbst zur Nummer 1 geworden).

Für Webdesigner bedeutet das: Geschwindigkeit ist ein enorm wichtiges, vielleicht sogar oberstes Designkriterium. Schön aussehen reicht nicht. Designer müssen enger mit Entwicklern zusammenarbeiten und kontrollieren, ob die Optik und die Geschwindigkeit stimmt. Schlecht komprimierte Grafiken und Videos, aufgeblähter Code und lahme Backends sind 2019 noch mehr No-Gos als zuvor.

2. Lebendige Farben

Ok, jetzt wird es dann doch bunt: Das letzte Update für das Instagram-Logo, das zuerst wirkte als wäre einem Designer das Verlaufswerkzeug ausgerutscht, war vermutlich ein Vorbote: Bunte Farbverläufe, helle Bildüberlagerungen und bunte, bewegte Farben findet man immer öfter. Spotify verpackt zum Beispiel seine „Who ruled Spotify in 2018“-Statistiken in bunte Farbflächen, die sich vor ein paar Jahren vermutlich kaum ein Designer getraut hätte.

3. Webtypografie

Beim Blick auf die Spotify Trends-Beispiel aus unserem zweiten Trend wird gleich der nächste ersichtlich: Typografie im Web ist keinesfalls mehr Verdana und Arial, sondern groß, bunt und kommt oft sogar mit Serifen (die früher noch als schlecht im Web lesbar gebrandmarkt wurden). Vintage Fonts sind zum Beispiel Klassiker, die auch jetzt immer öfter im Web zu sehen sind - genau wie handgeschriebene Schriften. Typografie ist auch längst nicht mehr nur etwas, das vielleicht die Headline schmückt. Oft ist schöne Typografie heute das dominante Designelement auf der Website. Das hat wiederum auch technische Gründe: In die Website per Code eingebundene Schriftarten, etwa mit Typekit, bleiben „echter“ Text. Dieser kann von Suchmaschinen indexiert werden. Code belastet auch die Ladezeit der Webseite weniger als mit Pixelgrafiken umgesetzte Webtypografie.

4. Microinteractions

2019 geht es im Webdesign mehr denn je ums Erlebnis. Microinteractions, zu deutsch Mikrointeraktionen, sind heute ein fundamentaler Bestandteil des Webdesigns und derzeit einer der heißesten UX-Trends. Ohne sie wären Websites weniger lebendig. Es sind die Kleinigkeiten auf einer Website, die Spaß machen, Emotionen wecken, unterhalten oder überraschen. Es sind die kleinen Momente, die wir dann mit einem Produkt untrennbar verbinden. Der Klick auf den Daumen unter einem Facebook Post ist eine Mikrointeraktion oder das Antippen eines Fotos auf Instagram, das mit einem Herz versehen ist. Mikrointeraktionen werden 2019 noch interaktiver: Kleine Animationen verdeutlichen Nutzer-Interaktionen, oft begleitet von dezenten Tönen. Das Design von Mikrointeraktionen ist aber eine Kunst: Hier gilt es immer die Aufgabe, die der Nutzer auf der Website verfolgt, im Auge zu behalten. Die Mikrointeraktionen dürfen keine Effekthascherei sein, sondern sollen den User dabei unterstützen, die Website zu bedienen und seine Aufgabe, wie zum Beispiel etwas einkaufen oder sich informieren, zu erfüllen. Das Design muss menschlich, intuitiv und reaktionsschnell sein.

KLM zeigt auf seiner Website ein großartiges Beispiel: Die Microinteractions helfen mit dezenten Animationen und Klängen auf der Seite Veränderungen und Zustände hervorzuheben. Die Oberfläche fühlt sich lebendig an und führt den Nutzer zum Ziel: Er soll mehr Gründe fürs Reisen entdecken.

5. Minimalismus/Flat Design

Die bereits genannten Webdesign-Trends lassen sich oft perfekt in ein minimalistisches Design übersetzen - kein Wunder also, dass Minimalismus, oft in Form des so genannten Flat Designs, auch 2019 voll im Trend steht. Simpel und flächig gestaltete Websites wie der aktuelle Google Store, laden oft schneller, begrüßen die Zielgruppe mit wenigen, wichtigen Elementen und Inhalten, die den Mensch beim schnellen Erfüllen seines Ziels (zum Beispiel „Eine Reise buchen“) unterstützen. Viel Weißraum und großzügige Typografie helfen bei der schnellen Orientierung, minimieren Ablenkung, werden aber durch Mikrointeraktionen dezent aufgepeppt. So kommt die Emotion und das Erlebnis trotzt simplen Designs nicht zu kurz.

6. Mobile First Design

Mobile First klingt wie ein alter Hut, ist tatsächlich aber nicht nur wichtiger denn je, sondern oft nicht wirklich umgesetzt: In vielen Köpfen sitzt immer noch der Desktop beim Webdesign ganz weit vorne und hält sich dort hartnäckig. Tatsächlich kommen laut einer Statistik von Go globe.com inzwischen geschätzte 60 Prozent der Seitenbesuche von Mobilgeräten. Bis 2020 sollen es 80 Prozent werden.

Mobile muss im Marketing nicht nur oberste Priorität sein, sondern den Designprozess umkrempeln: Statt dem Entwurf für den Desktop noch eine mobil optimierte Version nachzuschieben, kommt bei Mobile First Design erst der Entwurf für den mobilen User – die auch auf dem Desktop funktioniert.

7. Video-Hintergründe

Das Spannende im aktuellen Webdesign sind die vermeintlichen Gegensätze: Einerseits sind die Websites minimalistisch und auf konsequent Performance getrimmt, andererseits kommen Elemente wie Videos – nach wie vor das voluminöseste Element aus Performance-Sicht - als großflächiger Hintergrund zum Einsatz. Aber das mit großer Wirkung: Zum Beispiel reicht es auf der DMEXCO-Website einige Sekunden zu verweilen, um sich dank der riesigen Videos im Hintergrund einen lebendigen Eindruck von diesem Event und seinen Besuchern abzuholen. Ohne das Video wäre die Seite nur eine riesige Hauptnavigation, was so aber gar nicht auffällt.