Die drei größten Hürden in der Customer Intelligence
Mit einem vollständigen Bild ihrer Kunden haben Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Warum also zögern einige Marken noch immer, die Leistungsfähigkeit vorhandener Analysetools für ihre Customer Intelligence voll auszuschöpfen? Denn: Unternehmen haben sehr wohl erkannt, dass das Sammeln von Kundendaten essenziell ist, um die Motivation der Kunden zu verstehen und ihnen ein entsprechendes Kundenerlebnis anbieten zu können. Kunden erwarten heute mehr als nur Produkte und Dienstleistungen: Sie fordern personalisierte und inspirierende Erlebnisse. Effizientes Datenmanagement unterstützt Marken darin, ihre Kunden zu verstehen und ihnen Erlebnisse anzubieten, die sie immer wieder aufs Neue begeistern.
Doch die Realität zeichnet zu oft ein anderes Bild: Viele Marken versuchen, ein effektives Datenmanagement einzuführen – und stellen dann frustriert fest, dass eine gute Analyse Aufwand erfordert. Mit einem simplen Bericht in Google Analytics ist es nicht getan. Das heißt natürlich nicht, dass eine aussagekräftige Analyse außerhalb des Möglichen liegt – für viele der Hürden gibt es einfache Lösungen. Die folgenden drei Herausforderungen – und Lösungsstrategien – haben sich für Unternehmen bei der Optimierung ihrer Customer Intelligence herauskristallisiert.
1. Unvollständige Datensätze
Das Ziel von Datenanalysen für Unternehmen ist es, ihre Kunden besser zu verstehen. Die vollständige Erhebung aller Kundeninteraktionen mit der Marke ist dafür unabdingbar – die heutige, sich über mehrere Geräte, Browser und Kanäle erstreckende Verteilung der Daten ist da nicht eben hilfreich. Alle Aktivitäten konsistent zu verfolgen stellt Unternehmen vor eine echte Herausforderung, zumal das Tracking auf jeder Plattform anders funktioniert. Besonders frustrierend sind sogenannte „Walled Garden“-Umgebungen, die den Zugriff auf Nutzerdaten regulieren: Je nachdem, welche Daten diese Plattformen zur Verfügung stellen, können ganze Nutzergruppen für Unternehmen vom Radar verschwinden.
Um ein vollständiges Benutzerprofil ihrer Kunden anlegen zu können, müssen Marken Kundendaten über alle Kanäle und Kontaktpunkte hinweg korrelieren und standardisieren können. In eine maßgeschneiderte Analyselösung zu investieren statt auf kostenlose Standardtools zu setzen, zahlt sich hier definitiv aus. Das kann auch das Telekommunikationsunternehmen Swisscom bestätigen: Der Anbieter hebt sich von seiner Konkurrenz durch das gebotene Nutzererlebnis ab. Der Einsatz von Adobe Analytics hat es dem Unternehmen ermöglicht, ein ganzheitliches Bild seiner Kunden zu gewinnen und als Basis für die Kundeninteraktion zu gewinnen. Mit ausgeklügelten A/B‑Tests kann die Marke ihre Kommunikation kontinuierlich optimieren. Zudem kann das Unternehmen dank der Machine Learning-Komponente von Adobe Sensei, dem Framework für Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen von Adobe, nun vorhersagen, welche Art von Inhalten und Erlebnissen bei welchem Kunden besonders gut ankommen. Der strategische Ansatz hat Swisscom eine 40 Prozent höhere Interaktionsrate für seine Kampagnen beschert.
2. Interne Datensilos
Die externe Datenfragmentierung ist ärgerlich genug, doch auch innerhalb eines Unternehmens blockieren Datensilos effektive Maßnahmen viel zu häufig. Längst zählt die Datenauswertung nicht mehr zum alleinigen Hoheitsgebiet des Digital Marketing: Die Datenanalyse ist heute für alle Unternehmensbereiche relevant – wenn nicht sogar entscheidend. Dennoch hinken viele bei der Neuausrichtung interner Strukturen noch immer hinterher.
Idealerweise sollte jedes Unternehmen einen zentralen, standardisierten Datenpool haben, auf den alle Abteilungen zugreifen und so fundierte Entscheidungen treffen können. Doch meistens landen die Daten in Silos und sind so jeweils nur einem kleinen Unternehmensbereich zugänglich.
Dass es längst besser geht, zeigt die datengestützte Ausrichtung einiger Unternehmen. Das Elektronikunternehmen RS Components – ein Adobe Analytics Kunde – macht die durch das Tool gewonnen Informationen allen Mitarbeitern zugänglich. Dafür nutzt RS Components innovative Anwendungen wie Slack. Zusätzlich setzt das Unternehmen auf ein Zertifizierungsprogramm, um Mitarbeiter für den bewussten Umgang mit Kundendaten zu schulen. Die Schulung wird in allen Abteilungen durchgeführt – so profitiert nicht nur das Marketingteam, sondern das gesamte Unternehmen. Damit bekennt sich die Marke deutlich zu einer datengetriebenen Unternehmensphilosophie.
3. Zu viele Daten, zu wenige Ressourcen
Unternehmen haben das Potenzial von Daten erkannt und sammeln so viele Informationen wie möglich. Doch die Herausforderung bleibt: Wie lassen sich diese Daten sinnvoll nutzen?
Hier kommen KI und Machine Learning ins Spiel. Mit Adobe Sensei können Unternehmen Auffälligkeiten automatisch identifizieren oder Segmente miteinander vergleichen und relevante Abweichungen direkt markieren. Das spart Zeit und Mühe. KI hilft Marken, das Potenzial ihrer Daten voll auszuschöpfen – ohne ein ganzes Team von Data Scientists zu beschäftigen. So nutzt Sky UK beispielsweise Adobe Analytics und Adobe Audience Manger, um ein tieferes Verständnis seiner Kunden zu gewinnen, indem Kundendaten in Echtzeit kanalübergreifend überwacht und zusammenführt werden. Das Unternehmen setzt außerdem Adobe Target und Sensei ein und ist damit in der Lage, sein enormes Volumen an Kundeninformationen zu analysieren, um die Empfehlungen, Dienstleistungen und Erfahrungen zu ermitteln, die bei jedem Kunden am besten ankommen. So wird eine direkte Verbindung von Kundeninformationen zu personalisierten Erfahrungen hergestellt.
Dank der Integration in andere Marketingtools unterstützen Analyselösungen Unternehmen zudem darin, ihre Daten effektiver zu nutzen. Kampagnenmanagementlösungen oder Content Management Systeme lassen gewonnene Erkenntnisse automatisch in die Anpassung von Kampagnen und Erlebnissen einfließen.
Klar ist: Customer Intelligence hat das Potenzial, Unternehmen vollständig zu neu auszurichten. Kunden erwarten heute nahtlose, spannende Markenerlebnisse. Unternehmen benötigen daher eine durchdachte Analysestrategie, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Erkenntnis ist da – jetzt muss die richtige Grundlage für den Erfolg der Customer Intelligence gelegt werden. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Strategie und ein wenig technologischer Unterstützung sind Marken auf dem besten Weg, das volle Potenzial ihrer Kundenanalyse zu erschließen.