Wie technologische Entwicklungen In-Game-Advertising auf das nächste Level bringen
Menschen, die völlig auf ihr Smartphone fokussiert sind. Mitnichten ein ungewöhnlicher Anblick, doch im Sommer 2016 jagten – und das ist durchaus wörtlich zu verstehen – Millionen Teenager weltweit durch die Großstädte. Den Blick fest auf ihr Telefon geheftet, zogen sie aus um Bulbasaur und Co. zu fangen. Denn wer als Kind Ash, Pikatchu und ihre Freunde am Fernsehbildschirm begleitet hat, konnte jetzt endlich selbst Teil des Abenteuers werden. Pokémon Go hat die Welt im Sturm erobert und die Messlatte in puncto Augmented Reality hoch angelegt – innerhalb der ersten 200 Tage verzeichnete das Spiel bereits Upgrades in Höhe von einer Milliarde Dollar. Doch auch wenn der Hype inzwischen drei Jahre zurückliegt: Pokémon Go ist aktuell noch immer das erfolgreichste Handyspiel überhaupt.
Packend ist die bis dahin beispiellose Fähigkeit, Virtualität und Realität mit einander zu verschmelzen. Egal ob Brandenburger Tor, Picadilly Circus oder Eifelturm: Pokémon Go platziert seine Figuren und Arenen an realen Orten, an denen reale Menschen zueinander finden und sich virtuell duellieren. Nie war das Spielerlebnis realistischer. Kein Wunder also, dass auch immer mehr Marken das Potenzial der Technologie für sich entdecken.
Für Unternehmen entwickelt sich In-Game-Werbung dank neuer, verbesserter Technologien zunehmend zu einer spannenden Werbeoption. Klar, dass die GamesCom Convention da nicht nur Gamer, sondern auch Marken anzieht. Denn in den kommenden Tagen dreht sich in Köln alles um die neusten Trends und Entwicklungen in der Branche. Dazu zählt insbesondere der bevorstehende Start von 5G und die damit verbundenen Chancen für Technologien wie Virtual und Augmented Reality (VR, AR). Diese profitieren enorm von einer schnellere Verbindung, die Latenzzeiten reduziert und so realistischere Erlebnisse bietet – ganz ohne Ruckeln und Buffering.
Und so entdecken nicht nur Technologieunternehmen das Werbepotenzial im Gaming Bereich. Denn Online- und Mobile Gaming erlauben nicht nur immer zielgruppengerechtere In-Game Werbung. Der Aufstieg von VR und AR hat In-Game Advertisingmöglichkeiten in völlig neuen Formaten möglich gemacht, etwa indem Unternehmen eine Pokéstop in Pokémon Go sponsern. Der Vorteil: Marken treten mit Verbrauchern in Kontakt, wenn diese besonders emotional involviert und entsprechend aufgeschlossen sind. Und das ist erst der Anfang. Technologische Entwicklungen erlauben zukünftig noch lebenswirklichere Erlebnisse.
Das Geheimnis erfolgreicher In-Game-Werbung liegt in der nahtlosen Integration in die Handlung des Spiels. Die Möglichkeiten sind heute weit ausgeklügelter als ein zufällig im neusten „Zombie Apocalypse“ platziertes Banner oder eine auffällig unauffällige Produktplatzierung. Inzwischen können Marken ihre Werbung nahezu nahtlos in ein Spiel einbetten. Insbesondere Technologien wie AR heben die Grenzen zwischen Spiel und Realität auf – und genau das macht den Reiz von Spielen wie Pokémon Go aus. Sponsert eine Marke zum Beispiel einen Pokéstop, wird sie Teil des Spiels, ohne dabei den Bezug zur Realität zu verlieren. Ein Call to Action wirkt so wesentlich effektiver, als wenn die Handlungsaufforderung auf die virtuelle Welt beschränkt bliebe.
Trotzdem gilt: Das Ziel eines Spiels liegt gerade darin, in eine andere Welt einzutauchen. Die Markenpräsenz sollte das Spielerlebnis also nicht stören, sondern die Story im besten Fall konstruktiv voranbringen – andernfalls drohen negative Assoziationen mit der betreffenden Marke. Viele Handyspiele setzen deshalb auf optionale Videowerbung im Austausch für Token, die Gamern Spielvorteile einräumen. So haben Spieler einen berechtigten Anreiz, sich mit den Werbeinhalten auseinanderzusetzen.
Unser Fazit: In-Game-Werbung bietet Marken die Möglichkeit, Kunden auf eine außergewöhnlich wirkungsvolle Weise direkt anzusprechen – vorausgesetzt, sie fügen sich den Regeln des Spiels. Doch Vorsicht: Spieler merken schnell, ob eine Marke nur des Hypes willen auf den Zug aufspringt. Marken müssen sich deshalb intensiv mit den jeweiligen Spielen auseinandersetzen, um nahtlose und relevante Botschaften in die Spielwelten einflechten zu können.