Im Zeichen der Resilienz: Das sind die Adobe Stock Creative Trends 2021

Von Brenda Milis / Artikelbild-ID: 382254779

Das vergangene Jahr war eine Belastungsprobe. Das politische und gesellschaftliche Ringen um den richtigen Umgang mit der COVID-19-Pandemie hat Kunst und Kultur besonders hart getroffen. Geschlossene Kinos und Theater oder verwaiste Kunstausstellungen bedeuten nicht nur einen empfindlichen Ausfall für viele Kreative, auch die Inspiration leidet unter den Einschränkungen. Wenn die immer gleiche Spazierrunde oder die heimischen vier Wände den Tag bestimmen, fehlt der flüchtige Moment, fehlt das Unerwartete, fehlt die Inspiration. Ideen entwickeln sich im Austausch mit anderen, durch Filme oder Theaterstücke, durch Ausstellungsstücke, an denen sich der kreative Funke entzündet. Wie sind wir mit dieser ungewohnten Situation umgegangen?

Viele Marken haben zunächst sehr zurückhaltend reagiert. Niemand will den Eindruck erwecken, aus der Krise Kapital zu schlagen, doch einfach zu Schweigen fühlte sich auch nicht richtig an. Innerhalb weniger Wochen zeichnete sich im vergangenen Frühjahr dann jedoch ein deutlicher Trend ab: Zusammenhalt, die Wiederentdeckung des Häuslichen und Self Care. Dreh- und Angelpunkt war die Frage: Wie können wir Nähe herstellen und einander unterstützen, wenn Abstand halten geboten ist? Wie bleiben wir angesichts der enormen Unsicherheit, trotz der teils harten Einschnitte körperlich und geistig gesund?

Diese Fragen bleiben auch weiterhin aktuell und leiten unsere Creative Trends 2021. Nachdem wir unsere auf Fotografie und Illustrationen ausgerichteten Prognosen im vergangenen Jahr um Motion Graphics, Grafikdesign, 3D-Rendering und immersive Erlebnisse erweitert haben, gibt es in diesem Jahr weiteren Zuwachs: Die Adobe Stock Audio Trends.

Unsere Creative Trends sind die Essenz dessen, was die Gesellschaft, Marken und Kreative bewegt. Artikel, Bücher, Filmbeiträge oder Posts in sozialen Netzwerken verarbeiten die Herausforderungen des letzten Jahres, blicken jedoch gleichzeitig hoffnungsvoll nach vorn – und genau das spiegeln unsere Creative Trends 2021 wider.

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Compassionate Collective

In unruhigen Zeiten ist das Bedürfnis nach Beständigkeit und gemeinsamen Werten besonders ausgeprägt. Das schlägt sich auch in der Interaktion zwischen Konsument*innen und Marken nieder: Kund*innen entscheiden sich bewusst für Marken, die ihre Werte teilen. „Compassionate Collective” verleiht diesem „Wir-Gefühl“ visuelle Repräsentanz.

Doch nicht nur das Einkaufsverhalten, auch unsere gesellschaftliche Zukunft ist von einem klaren Bekenntnis zum Kollektiv geprägt. Statt Ellenbogenmentalität steht jetzt die Frage „Wie können wir uns gegenseitig unterstützen?“ im Mittelpunkt. Agenturen und Marken greifen diese Frage in Kampagnen auf, deren Bildsprache ein klares Bekenntnis zu Demokratie und Teilhabe formuliert. Starke Beispiele sind etwa TikToks #ItStartsOnTikTok sowie die Girls Who Code digital #MarchForSisterhood Kampagne.

Gerade 2020 hat uns deutlich vor Augen geführt, dass sich Herausforderungen nur gemeinsam lösen lassen. Nicht nur COVID-19, auch die Black Lives Matter-Bewegung oder Fridays for Future prangern Ungerechtigkeit und verantwortungsloses Handeln an – zurecht. Die allgemeine Verunsicherung und die Ohnmacht des Einzelnen haben dazu geführt, dass viele Menschen sich zusammengetan haben. Ganz gleich ob Nachbarschaftshilfe, ehrenamtliches Engagement oder Protestbewegung, überall auf der Welt schließen sich Menschen im Großen wie im Kleinen zusammen, um gemeinsam die Welt zum positiven zu verändern.

Und weil jede kollektive Bewegung durch eine starke visuelle Bildsprache geprägt ist, wird uns 2021 eine reiche Auswahl an Inspirationen liefern. Wie das aussieht, könnt ihr euch in unserer Adobe Stock Galerie anschauen.

Galerie: „Compassionate Collective” bei Adobe Stock

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Mood-Boosting Color

Magazine, Plakatwände, Schaufenster oder Mode, in digitalen wie in analogen Sphären: Satte, leuchtende Farbspektren dominieren. Neu ist das nicht, man denke an die pulsierenden Neonfarben der 1990er. Doch was schon damals für gute Laune gesorgt hat, hebt auch jetzt zuverlässig die Stimmung. Starke, helle Farben sorgen dafür, dass wir uns wacher, lebendiger und energiegeladener fühlen. Genau die Dosis Optimismus, die wir jetzt brauchen.

LGBTQ+- und Pride-Bewegung drücken den ihnen inhärenten Vielfalts- und Inklusionsanspruch bereits seit Jahrzehnten durch die Regenbogenflagge aus. Jetzt erweitert sich das Farbspektrum erneut: Die Schwarze Community fügt dem Regenbogen mit #BlackJoyMatters eine neue Facette hinzu und gibt dem Kampf gegen Rassismus und Ungleichheit eine starke visuelle Repräsentanz.

Das Zusammenspiel der Farben ist vielleicht eine der schönsten Metaphern für Inklusion und Vielfalt. Besonders in schwierigen Zeiten sind Zusammenhalt und eine ordentliche Portion Zuversicht entscheidend, um optimistisch in die Zukunft zu blicken und Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Schaut in unserer „Mood Boosting Color“-Galerie vorbei und macht eure grauen Wintertage ein bisschen bunter.

Galerie: „Mood-Boosting Color” bei Adobe Stock

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Comfort Zone

Bereits in prä-pandemischen Zeiten haben die eigenen vier Wände eine deutliche Aufwertung erfahren. Mit Trends wie „Hygge“ und Co. war zu Hause nicht länger nur der Ort, an dem man eben wohnt. Haus oder Wohnung wurden zum Lebensmittelpunkt, an dem Familie und Freunde zusammenkommen, an dem wir unseren Hobbies nachgehen und an dem wir uns sicher und geborgen fühlen. Lockdown und Kontaktbeschränkungen haben diesen Trend noch einmal beschleunigt. 2021 steht damit das Private, das Innere, unsere „Comfort Zone“ im Zentrum der Bildsprache.

Absolute Trendsetter in diesem Bereich sind Millennials. Stagnierende Gehälter und wirtschaftliche Unsicherheit auf der einen, hochentwickelte digitale Technologien auf der anderen Seite erlauben einen Rückzug ins Private, ohne den Anschluss an die Welt zu verlieren. Warum ins Kino gehen, wenn Filme und Fernsehsendungen auf Abruf bereitstehen? Warum essen gehen, wenn viele Restaurants auch auf die heimische Couch liefern? Warum ausgehen, wenn unsere Freunde dank sozialer Netzwerke (virtuell) mit auf dem Sofa sitzen?

Doch nicht nur das Privatleben, auch die Arbeit zieht zu Hause ein. Home Office und Remote Work haben sich während der Pandemie bewährt und werden auch post-COVID-19 Freiräume eröffnen. Die so gewonnenen Freiheiten – flexiblere Arbeitszeiten, Wegfall des Pendelverkehrs – bringen jedoch auch eine gewissen digitale Übersättigung mit sich. Kein Wunder also, dass manuelle Tätigkeiten wie Kochen, Backen oder Gartenarbeit, Näh- und Bastelprojekte sowie Heimwerken sich immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Galerie: „Comfort Zone” bei Adobe Stock

Doch nicht nur die Visual Trends geben 2021 einen Rahmen. Was in den Bereichen Design, Bewegtbild und Audio auf uns zu kommt, verraten wir euch hier.

Austere Romanticism

„Austere Romanticism” vereint subtile Theatralik mit einer idealisierten Sicht auf die Natur. Dabei handelt es sich mitnichten um eine schnöde Kopie: Der Design Trend eröffnet eine minimalistische, moderne Perspektive auf viktorianisch angehauchte Naturdarstellungen.

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Vintage Vaporwave

„Vintage Vaporwave” ist eine visuelle Liebeserklärung an das Internet der 1990er Jahre. Pop-Art und skizzierte Aufkleber-Grafiken, helle Pastellfarben und neutrale Tönen sowie Lo-Fi-Design-Elemente kennzeichnen den Design Trend ebenso wie Karos und Raster, zufällige Kacheln von Musterelementen und freche Cartoons.

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Back to Bauhaus

Klare Linien und minimalistisches Design – das ist Bauhaus. Der Fokus auf das Wesentliche setzt sich gerade in unserer turbulenten, komplexen Gegenwart mit ausgewogenen Layouts und Grafiken, starken und dennoch harmonischen Elementen sowie leuchtenden Primärfarben, die kraftvolle Botschaften transportieren, durch.

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Psych Out

Die psychedelischen 1970er Jahren und Jugendstil, passt das überhaupt zusammen? Wir sagen: definitiv! Funky, eskapistisch und kühn kommt „Psych Out“ mit seinen ausgedehnten und geschwungene Formen, seinen verträumten Illustrationen und schillernden Farbverläufen daher.

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Handheld

COVID-19, Lockdown und Kontakteinschränkungen haben zu empfindlichen Budgetkürzungen, in einigen Fällen sogar kompletten Projektausfällen geführt. Die Videobranche reagiert gewohnt kreativ und macht aus der Not eine Tugend. Bereits seit einiger Zeit geht der Trend weg von perfekt durchorganisierten Szenen hin zu mehr Authentizität durch User Generated Content (UGC). Bestimmendes Stilelement: Leicht verwackelte, weil ohne Stativ gefilmte Aufnahmen.


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Media Replacement

„Media Replacement” – die Möglichkeit, austauschbare Bilder und Videos zu Grafikanimationen hinzuzufügen – ermöglicht es auch Nicht-Profis, komplexe Grafikanimationen einzusetzen. Videopublisher und Content Creator setzen für ihre Social Media Projekte zunehmen auf professionelle Videoinhalte. Möglich machen das Fotos und Videos in Motion Templates, die Videos lebendig – und hochwertig – werden zu lassen.

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Transformative Transitions

Animierte oder sich überlagernde Übergänge und grafische Elemente sind echte Eyecatcher und sorgen dafür, dass Rezipient*innen dem Content gebannt folgen. Die Technik ist nicht neu, gewinnt durch neue Effekte jedoch einen spannenden neuen Spin.


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Gradient

Farbverläufe gehören nicht länger nur ins Repertoire der Grafikdesigner*innen. Auch Videopublisher mischen lebendige Farben, um Aufmerksamkeit zu generieren und harmonische Effekte zu erzielen. Gerade große Marken setzen in ihren Kampagnen zunehmen auf glatte Verläufe mehrerer Farben.


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In diesem Jahr neu dabei: die Adobe Stock Audio Trends. Gemeinsam mit unserem Partner Epidemic Sound haben wir die meist gesuchten und gekauften Audioclips, Künstler und Genres unter die Lupe genommen und für euch die bestimmenden Trends für das kommende Jahr identifiziert.

Global Rhythms

Nicht nur in der visuellen Kommunikation sind Vielfalt und Inklusion entscheidend. Videokünstler*innen und -produzent*innen unterstreichen die Aussage ihrer Bewegtbildprojekte zunehmend durch Tracks, die ein globales, modernes Gefühl transportieren.


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Pod Tracks

Mit Hunderttausenden verfügbarer Formate und Millionen Rezipient*innen sind Podcasts definitiv im Mainstream angekommen. Videokünstler*innen, Produzent*innen und Werbetreibende haben den Trend erkannt und geben ihren Podcasts die passende Audio-Untermalung.


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Electronic Spectrum

Elektronische Klänge sind clean und modern – und es gibt eine riesige Auswahl an Subgenres, die keine Wünsche offenlassen. Der rasante Anstieg der Online-Videos in sozialen Medien trägt seinen Teil dazu bei, die Popularität von Subgenres wie Future Bass, Electrofunk und Synthwave zu steigern.


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