Mehr Vielfalt und Inklusion: Welchen Beitrag leisten Emojis?

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In den letzten zehn Jahren haben sich Emojis zu einem integralen Bestandteil unserer digitalen Kommunikation entwickelt. 📈 Kein Wunder, erlauben sie doch, Gestik und Mimik in die schriftliche Kommunikation zu integrieren. Doch die immer zahlreicher werdenden Symbole sind weit mehr als eine Möglichkeit, Sätze durch ein Augenzwinkern zu entschärfen. Dennoch werden Emojis noch immer als lustige Bildchen belächelt. Zu Unrecht! Längst haben sie einen eigenständigen Code ausgebildet, schaffen Gruppenzugehörigkeiten und unterstützen den Einsatz für Gleichberechtigung, Diversität und Inklusion. 🗣 Auch deshalb bin ich vor etwas mehr als fünf Jahren als Adobe-Delegierter dem Emoji-Subkomitee (ESC) des Unicode-Konsortiums beigetreten. Ein für mich wichtiger Meilenstein meines Engagements ist definitiv die Einführung der geschlechtergerechten Darstellungen menschlicher Emojis über Betriebssysteme hinweg.

Mit Marshall McLuhan gilt: „The medium is the message“ (Das Medium ist die Botschaft). Nicht nur was wir sagen, sondern auch wie wir kommunizieren, sind Teil unserer persönlichen Geschichte. Die Medien, derer wir uns dafür bedienen, lassen uns Position beziehen – und das ganz ohne Worte. Doch wie genau vermögen Emojis, unser physisches Selbst, unsere kulturelle Identität und unsere persönliche Agenda auszudrücken? Wie muss sich das Emoji-System zukünftig entwickeln, um noch inklusiver zu werden und Themen, die uns bewegen, noch besser auszudrücken? Dies herauszufinden und das Emoji als Medium der Kommunikation besser zu verstehen, hat Adobe eine globale Studie in Auftrag gegeben. Gemeinsam mit unserem Partner Emojination wollen wir die Erkenntnisse der Studie nutzen, uns für eine inklusivere, repräsentative Emoji-Bibliothek einsetzen und so dazu beitragen, Veränderungen anzustoßen.

Zentrale Erkenntnis der Studie: Nutzer:innen aller Altersgruppen wünschen sich eine differenziertere Darstellung, um wichtige persönliche Anliegen wie lokale oder kulturelle Anknüpfungspunkte oder Gender- und sexuelle Identitäten auszudrücken. Welche Einblicke wir außerdem gewonnen haben, erfahrt ihr im Folgenden:

Ein Emoji sagt mehr als tausend Worte. 🖼 Aber nur, wenn man das richtige findet ☝🏽.

Emojis ergänzen, was wir mit Worten nicht auszudrücken vermögen. Wir verwenden sie, um die textbasierte Kommunikation in Chat-Nachrichten oder Social Media Posts um die Dimension der Intonation und Gestik zu ergänzen, denn gerade die vermeintliche Mündlichkeit in der Schriftlichkeit birgt ein enormes Potential für Missverständnisse. Umso wichtiger ist es, dass unsere Auswahlmöglichkeiten diesbezüglich von Inklusion und Diversität geprägt sind. Besteht eine Lücke hinsichtlich einer adäquaten visuellen Repräsentanz, so fehlt uns die Möglichkeit, unsere Persönlichkeit vollumfänglich auszudrücken und verstanden zu wissen.

Im Rahmen unserer diesjährigen Umfrage haben wir 7.000 Emoji-Nutzer:innen aus insgesamt sieben Ländern (USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Japan, Australien und Südkorea) befragt. Wenngleich jedes Land durch regionale Unterschiede geprägt ist, gibt es dennoch einige Gemeinsamkeiten: Die große Mehrheit der Befragten (83 Prozent) wünscht sich eine inklusivere Darstellung durch Emojis.

Emoji müssen ein größeres Spektrum an 🧕, Altersgruppen 👴🏾 und Ethnien 🌍 abbilden

Konsens in allen sieben Ländern: Kulturelle Repräsentanz, dicht gefolgt von Alter und Ethnizität, ist eine der wichtigsten Kategorien, um Inklusion in der Emoji-Kommunikation herzustellen. Insbesondere Befragte, die mehr als eine Sprache sprechen oder die Generation Z wünschen sich eine bessere Berücksichtigung der Kultur in der Emoji-Auswahl.

Frappierend: Nur die Hälfte der Emoji-Nutzer:innen weltweit hat das Gefühl, dass ihre Identität in den aktuellen Emoji-Optionen angemessen widergespiegelt wird (54 %). Damit Emoji-Nutzer:innen sich und ihre Anliegen besser ausdrücken können, brauchen wir repräsentativere Emojis, die verschiedene Kulturen, Altersgruppen und Ethnien einschließen. Es geht in diesem Kontext nicht nur um die persönliche Identifikation. Kann eine Person sich und ihre Gefühle nicht präzise ausdrücken, hält sie das möglicherweise davon ab, dieses wichtige Kommunikations-Tool überhaupt zu nutzen.

Menschen mit Beeinträchtigungen fühlen sich ausgegrenzt ♿

Weniger als die Hälfte der Emoji-Nutzer mit einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung findet sich in den derzeit zur Verfügung stehenden Emojis wider (37 Prozent). Einige der Befragten wünschen sich erweiterte Emoji, die mehr „unterstützende Objekte” zeigen – etwa Gegenstände wie einen Rollstuhl 👩‍🦼, Blindenstock 👨🏽‍🦯, oder Hörgeräte 🦻.

Gleichzeitig befürchten einige der Befragten, dass entsprechende Emojis sie auf ihre geistige oder körperliche Einschränkung reduzieren und so ihre Möglichkeit, sich authentisch auszudrücken, schmälern könnten. Ein klarer Appell, dass wir diesbezüglich eine höhere Sensibilität benötigen, um Menschen mit Einschränkungen kommunikativ zu unterstützen.

Was steckt eigentlich in einer Frisur? 💇🏾 Eine Menge, wie sich herausstellt

Eine größere Auswahl an Hautfarben hat das Medium „Emoji“ definitiv inklusiver gemacht. Doch auch Frisuren, Accessoires, Körpertypen oder Augenfarben sind entscheidende Merkmale, um eine wirklich personalisierte Darstellung zu ermöglichen.

Die Mehrheit der Befragten passt ihre Emojis bereits an (55 Prozent). 58 Prozent wünschen sich zudem mehr Möglichkeiten, Emojis zu personalisieren, um ihre Identität besser ausdrücken zu können.

Knapp sieben von zehn (68 Prozent) der Nutzer:innen, die sich als Mitglieder der LGBTQI2+-Community identifizieren, würde ihr Emoji gerne personalisieren. Entsprechend wünschen sich 72 Prozent der Befragten diesbezüglich mehr Optionen. In den USA und Großbritannien gaben zudem 85 Prozent der schwarzen Emoji-Nutzer:innen, 72 Prozent der asiatischen Emoji-Nutzer:innen und 78 Prozent der Latinx-Emoji-Nutzer:innen an, dass sie ihr Emoji personalisieren würden.

Die Mehrheit der globalen Emoji-Nutzer:innen ist überzeugt, dass mehr personalisiertere Emoji-Optionen Lücken in der Inklusion schließen können (78 Prozent).

Eine höhere Emoji-Vielfalt 👪 fördert eine inklusivere Welt 🕊️

Auch wenn es noch Optimierungspotential gibt, um die Emoji-Auswahl noch inklusiver zu gestalten: Die deutliche Mehrheit der Befragten, insbesondere der jüngeren, ist überzeugt, dass Emojis die Welt zum positiven verändern können. 77 Prozent der Gen Z sowie drei Viertel (75 Prozent) der Millennials geben an, dass inklusive Emojis gesellschaftliche Themen auf die Agenda bringen und positiv beeinflussen können. In den USA und Großbritannien sind schwarze und asiatische (jeweils 85 Prozent) sowie Latinx (77 Prozent) Emoji-Nutzer:innen überzeugt, dass Emojis einen wichtigen Beitrag zu entsprechenden Diskussionen leisten können.

Mehr als drei Viertel der Emoji-Nutzer:innen stimmt zu, dass Emojis ein wichtiges Kommunikationsmittel sind, um Einigkeit, Respekt und Verständnis füreinander herzustellen (76 Prozent).

Diese Überzeugung wird auch von anderen Gruppen geteilt. LGBTQI2+-Nutzer:innen (63 Prozent), Emoji-Nutzer:innen mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen sowie multilinguale Emoji-Nutzer:innen (jeweils 61 Prozent) glauben, dass Emojis innerhalb der nächsten fünf Jahre zu einer deutlich inklusiveren Kommunikation und Realität beitragen können.

Emoji-Nutzer:innen weltweit feiern insbesondere die neuen geschlechtsspezifischen und kulturell inklusiven Emojis. Dazu zählen beispielsweise eine Person, die ein Baby füttert (#1), Bubble Tea (#2) oder eine Person im Smoking (#3).

Nächstes Level: Größe, Detail und Maßstab 🔍

Viele Trends, die ich in den letzten Jahren in Bezug auf Emojis beobachtet habe, spiegeln sich auch in den Ergebnissen der Umfrage wider. Mein Versuch, geschlechtsspezifische Personen in den Unicode-Standard aufzunehmen, hat mir deutlich vor Augen geführt, dass Emojis – wie jede Form der Darstellung – ihre Grenzen haben. Da sie sehr klein sind, ist die Anzahl integrierbarer Details begrenzt. Um zwischen männlich und weiblich gelesenen Personen zu unterscheiden, setzt man deshalb häufig auf die Frisur als Differenzierungsmerkmal. Dass Frisur und Haarfarbe für viele der Befragten ein entscheidendes Identitätsmerkmal sind, überrascht deshalb nicht. Gerade kleinere Details wie die Augenfarbe sind jedoch deutlich schwieriger darzustellen, geht es hier doch um die Manipulation einiger weniger Pixel.

Wie können wir Emojis inklusiver gestalten? 🤲🏿

Wie können wir den Wunsch nach mehr visueller Repräsentanz und Code-Realität zusammenbringen? 🤔 Es braucht gute Argumente, um d Unicode-Konsortium davon zu überzeugen, dass eine kleine Änderung tatsächlich großen Einfluss nehmen kann. Verzagen müssen wir deshalb nicht. Uns zur Seite stehen zahlreiche Verbündete und ihre Ressourcen, mithilfe derer wir eure Personalisierungswünsche in die Realität übersetzen können. Die Graswurzel-Bewegung „Emojination“, beispielsweise, begleitet Menschen seit fünf Jahren durch den komplexen Unicode-Prozess und unterstützt sie so darin, ihre Ideen in Emojis umzusetzen. Wir freuen uns sehr, durch unsere Unterstützung der Bewegung zu einer vielfältigeren Auswahlmöglichkeiten beizutragen, etwa in der Zusammenarbeit mit boba tea emoji und dumpling emoji creator yiying lu.

„Auch durch Adobes Unterstützung konnten wir inklusivere und repräsentativere Emojis entwickeln und eine breitere kulturelle Repräsentanz schaffen. Emojis für Sari, Hijab, Bumerang, Piñata, Matrjoschka-Puppe, lange Trommel, Arepa und Bubble Tea geführt sind nur einige Beispiele“, erzählt Jennifer 8. Lee, eine der Mitbegründerin von Emojination.

Emojis sind ein Puzzleteil einer der komplexesten Herausforderungen unserer Zeit: Wie können wir unsere Kultur inklusiver gestalten und auch bislang unterrepräsentierten Stimmen Raum geben? Wie können wir möglichst vielfältigen Stimmen Gehör verschaffen und jeder Person die Instrumente an die Hand geben, ihre persönliche Geschichte zu erzählen?

Klar ist: Technologie allein kann diese Herausforderung nicht bewältigen. Es liegt an uns allen, diesen Wandel herbeizuführen. Ich bin überzeugt, dass Emojis Empathie und Vielfalt fördern können. Vielleicht traue ich den kleinen Cartoon-Figuren zu viel zu, doch die Ergebnisse unserer Umfrage bestärken mich darin zu glauben, dass mehr Diversität in der Kommunikation auch zu mehr Sichtbarkeit und Teilhabe außerhalb unserer Chatfenster beitragen kann.