Der sehnlichste Wunsch der Kreativbranche für 2022

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Bereits 2015 wurde berichtet, dass allein die Kreativbranche im Vereinigten Königreich bis Ende 2022 sage und schreibe 1,2 Millionen neue Mitarbeiter benötigen würde. Natürlich ist die Welt heute eine ganz andere als 2015 – aber wenn sie etwas braucht, dann ist es noch mehr kreative Kraft als damals schon vorhergesagt wurde. Und jetzt, da das Jahr 2021 sich dem Ende zuneigt und wir bald das nächste Jahr einläuten werden, sollten wir unsere Aufmerksamkeit darauf lenken, das richtige Umfeld zu nutzen, zu stärken und aufzubauen, damit kreative Talente bestmöglich gefördert werden. Schließlich sind Gesellschaften ebenso wie Marken dann erfolgreich, wenn die schöpferischen Talente erfolgreich sind. Was können wir also tun, um dies zu ermöglichen – heute und in Zukunft?

Genau darüber wollten wir mit Kreativen aus dem Vereinigten Königreich sowie aus Frankreich und Deutschland sprechen. Wir haben mehr als 1000 schöpferische Talente (aus sämtlichen Disziplinen der Kreativität) und unser Creator Collective gefragt, was für sie gerade relevant ist – und wir hoffen, dass Marken, die mit den besten kreativen Köpfen der Region zusammenarbeiten wollen, so besser verstehen werden, welches die optimalen Arbeitsbedingungen für sie sind. Also: Was lässt die Kreativität fließen, wo sehen Kreative Probleme, was wollen sie in den nächsten 12 Monaten tun – und wo werden sie nächstes Jahr Inspiration finden?

Der Kreativität freien Lauf lassen

Als Erstes wollten wir verstehen, wie Kreativen der erste Schritt in ihrem schöpferischen Prozess gelingt. Und tatsächlich war die häufigste Antwort diejenige, die sich vielleicht am wenigsten kreativ anhört: 43 % der schöpferischen Talente begannen ihren Kreativprozess mit Recherchen. Ihnen folgten mit 27 % diejenigen, die zu Beginn ihres Prozesses etwas Sport machen und dann mit 26 % diejenigen, die davon profitieren, ihren Geist mit Meditation zu öffnen. Unglaubliche 79 % der schöpferischen Talente nannten Zusammenarbeit als entscheidenden Teil des Kreativprozesses. Es lohnt sich also, ein Umfeld zu schaffen, in dem sie nicht in einem Silo arbeiten müssen.

Die Malerin und Illustratorin Joy Yamusangie, die ebenfalls unserem Collective angehört, hat es so formuliert: „Die Idee einer Zusammenarbeit hat sich einfach angeboten, als wir über unseren gemeinsamen Wunsch gesprochen haben, uns näher mit dem Thema Film zu befassen. An der Arbeit mit jemandem, der in einem anderen Bereich zu Hause ist als ich, gefällt mir am besten, dass er so viel anderes Wissen, Erfahrung und Kreativität mit ins Spiel bringt.

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Umgekehrt berichten mehr als ein Drittel der Befragten (35 %), dass sie mit mentalen Blockaden zu kämpfen haben, die sie in ihrer Kreativität einschränken. Dicht darauf folgen diejenigen, die bei der Arbeit von finanziellen Sorgen abgelenkt werden (33 %), denn viele Kreative wissen nicht, woher der nächste Gehaltsscheck kommen soll.

Soziale Medien sind für Kreative ein Riesenthema

Es ist sicher keine Überraschung, dass die sozialen Medien – und unsere immer größere Abhängigkeit von vielen Plattformen – das Leben der Kreativen verändert haben. Die Umfrage hat ergeben, dass soziale Medien und Musik heute als Hauptquelle kreativer Inspiration dienen, stärker noch als Freunde und Familie. Und sie hat auch gezeigt, dass die sozialen Medien im Jahr 2022 weiterhin eine wichtige Quelle der Kreativität sein werden: mehr als ein Viertel (26 %) der Teilnehmer hat erklärt, sich in den nächsten 12 Monaten von schöpferischen Talenten in den sozialen Medien inspirieren lassen zu wollen. Das war die häufigste Antwort noch vor Fotografen (25 %) und Musikern (24 %).

Unter den Social-Media-Plattformen ist YouTube die ergiebigste, wenn es um Inspiration für Kreative geht, aber Instagram landete nur knapp dahinter auf dem zweiten Platz. Instagram wiederum ist die erste Adresse für Kreative, die ihre Arbeit mit anderen teilen wollen. Es gibt aber eine Plattform, die man nächstes Jahr unbedingt im Auge behalten sollte: TikTok. Auf der Liste der Social-Media-Websites, die Kreative gern nutzen, ist diese Plattform vorgerückt und gehört nun zu den drei Orten, an denen die meisten Kreativen Inspiration suchen und Inhalte veröffentlichen.

Wie man Kreative unterstützt

Die Zusammenarbeit mit Kreativen ist auch weiterhin wichtig für Marken, die im nächsten Jahr aus der Masse herausragen wollen – aber wie können sie Kreativität fördern und ihre schöpferischen Talente zu Höchstleistungen bringen? Wir haben Kreative gefragt, was sie sich für nächstes Jahr von den Marken wünschen, und fast die Hälfte (47 %) von ihnen haben geantwortet, dass sie mehr kreativen Freiraum möchten – versuchen Sie also besser nicht, sie einzuschränken! Allerdings hat auch ein Drittel von ihnen geantwortet, dass sie für ihre Arbeit mehr Geld bekommen möchten. Das wiederum könnte dabei helfen, die finanziellen Belastungen abzufedern, die wir ja schon genannt haben.

Auf die Frage, welche Marken die kreative Community unterstützen, lautete die häufigste Antwort: „Ich weiß nicht“. Ganz offensichtlich können die Marken der Region also noch eine ganze Menge tun, um Kreative zu unterstützen. Wenn Sie aber einen Hinweis darauf suchen, welche Marken auf diesem Gebiet gut abschneiden – zu den genannten Unternehmen gehören: Adidas, Nike, YouTube und Apple. Es ist auch sehr wichtig, dass Ihr Unternehmen die richtigen kreativen Talente im Hinblick auf das findet, was es erreichen will – unglaubliche 75 % der Kreativen finden es nämlich wichtig oder sehr wichtig, dass ihre Werte mit denen der Marken übereinstimmen, mit denen sie zusammenarbeiten.

Sergio del Puerto von Serial Cut erklärte dazu: „Wir haben das, was wir in unserem Portfolio haben, schon so oft gemacht, dass wir heute Projekte ablehnen, mit denen wir uns nicht wohlfühlen. Im Sinne des Projekts sind wir ehrlich zu den Kunden, aber auch zu uns selbst. Wir werden nicht versuchen, einen Kunden dazu zu überreden, etwas Unvernünftiges oder Riskantes zu tun. Sie müssen sich etwas von unserem visuellen Universum versprechen, wenn sie an unsere Tür klopfen.“

Und schließlich: wenn Sie nächstes Jahr mit den kreativsten Köpfen zusammenarbeiten möchten, dann leisten Sie bitte auch Ihren Beitrag, um der Kreativbranche insgesamt zum Erfolg zu verhelfen: Schaffen Sie einen Raum, in dem Kreative arbeiten und sich verwirklichen können, damit wir 2022 alle unsere Talente und Fähigkeiten voll ausschöpfen können.