Wie “Headless” die Zusammenarbeit zwischen Marketing- und Technologie-Teams stärken kann

Über Headless-Technologie wird viel diskutiert. Sie gilt als wichtigster Grundstein für moderne Web-Erlebnisse. Einfach ausgedrückt, handelt es sich bei Headless um die Trennung des Frontends einer Website (das, was Kunden sehen) vom Backend der Content-Management-Plattform (das, was Entwickler*innen und Website-Verantwortliche sehen).

Mit Headless können Unternehmen jederzeit Web-Erlebnisse nach ihren Vorstellungen entwickeln. Das versetzt sie in die Lage, umgehend auf Marktveränderungen zu reagieren und neue Erlebnisse und Services schnell einzuführen. Headless ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal von Marken.

Warum Headless für Ihr Unternehmen relevant ist

Den meisten Technologie-Teams sind die grundlegenden Vorteile von Headless durchaus bekannt. Allerdings mangelt es ihnen an einem genauen Verständnis des eigentlichen Potenzials der Technologie. Richtig eingesetzt, verleiht Headless diesen Teams nicht nur mehr Kontrolle über die Web-Performance, sondern bietet ihnen auch eine optimale Methode, um schnell, agil und kanalübergreifend vielfältige Erlebnisse bereitzustellen.

In den Anfangstagen des Web Content Management lief die Erstellung einer Website darauf hinaus, dass eine Gruppe von Entwicklern zusammenkam, um Web-Seite für Web-Seite aufwendig manuell anzulegen. Aber was, wenn später noch Änderungen vorgenommen werden mussten, wie es bei sich ständig weiterentwickelnden Websites unweigerlich der Fall ist? Dann landeten die Änderungswünsche in Form von Anfragen in den Warteschlangen der Entwickler-Teams. Anschließend musste man sich in Geduld üben.

Mit dem Fortschritt der Web-Entwicklung kamen Website-Vorlagen auf, die die Kontrolle über die Website-Entwicklung in die Hände von Marketern legten, sodass sich Entwickler*innen nun oft auf die Verwaltung von Websites konzentrierten. Mitunter ging es aber zulasten der User Experience, wenn das Web-Management praktisch komplett dem Marketing unterstand und Entwickler nicht mehr einbezogen wurden.

Ein vorlagenbasierter Ansatz ist zweifellos gut geeignet, um spontan Änderungen an statischen Inhalten auf Web-Seiten vorzunehmen. Sobald jedoch modernere und komplexere Web-Erlebnisse ins Spiel kommen, wie etwa Omni-Channel, Mobile Apps oder das Internet der Dinge, können Unternehmen mithilfe von Vorlagen nicht immer so schnell und agil reagieren, wie es Online-Anwender*innen heute erwarten.

Richtig angewendet, ist Headless dann die perfekte Technologie, um diese Komplexität zu bewältigen. Sie bietet eine zentrale Plattform für die Verwaltung von Content und Erlebnissen und die unternehmensweite Umsetzung von Best Practices sowie ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit und Flexibilität für Technologie-Teams. Headless ermöglicht all dies, ohne Marketing-Teams die Kontrolle über das Kundenerlebnis zu entziehen.

Die 3 wichtigsten Vorteile von Headless

Das Spannende an dieser Technologie ist, dass sie in vielen Bereichen eingesetzt werden kann – vom einfachen Webdesign bis zum Content- und Produkt-Management. Beim Content-Management bietet sie unzählige Vorteile in puncto Flexibilität, Geschwindigkeit und Skalierbarkeit.

1) Agilität: NAB, eines der führenden Finanzinstitute Australiens, nutzt die Headless-Funktionen von Adobe Experience Manager, um wichtige Aktualisierungen schnell und effizient über eine Reihe von Kanälen bereitzustellen, darunter Entwicklerprogramme wie React, Terminals und das Web – und das selbst in Krisenzeiten. Auf dem Höhepunkt der Pandemie konnte die Bank mithilfe der Headless-Funktionen von Adobe Experience Manager viermal so viele Content-Aktualisierungen wie zuvor veröffentlichen, um ihre Kunden in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf dem Laufenden zu halten und anzusprechen.

2) Omni-Channel-Content: Best Buy, ein internationales Einzelhandelsunternehmen für Unterhaltungselektronik, nutzte Experience Fragments, Teil von Adobe Experience Manager, um von den Vorteilen von Headless-Content zu profitieren und konsistentere Erlebnisse für E-Mail, Web und Social Media zu entwickeln.

3) Skalierbarkeit: Die Bereitstellung von Headless Content ermöglicht es dem Medienkonzern ViacomCBS, die zentrale Erstellung mehrerer Millionen Content-Fragmente zu unterstützen, die über Websites, Programme und Partnersysteme wie Apple TV und Netflix hinweg wiederverwendet werden können.

Sites und Assets: das Beste aus beiden Welten

Aus entwicklungstechnischer Sicht bietet die Umstellung auf ein Headless-System Entwicklern*innen vollständige Kontrolle über das Web-Management, was jedoch oft mit Nachteilen für den Rest des Unternehmens einhergeht. Häufen sich die Anfragen aus der Marketing-Abteilung, geraten die Entwickler*innen schnell in Rückstand, Content landet in Silos und das Kundenerlebnis wird immer fragmentierter.

Wenn Entwickler-Teams jedoch mit einer zentralen, agilen Headless-Lösung ausgerüstet sind, ist es viel einfacher, dynamischere Web-Erlebnisse zu gestalten, Commerce-Lösungen einzubinden und sämtliche Herausforderungen der Web-Entwicklung an zentraler Stelle zu bewältigen.

Adobe führt das Potenzial von Adobe Experience Manager Sites und Assets auf einer zentralen Content-Plattform zusammen. So profitieren Entwickler von der Freiheit und Flexibilität, schnell Änderungen am Frontend vorzunehmen, ohne am Backend in Rückstand zu geraten. Gleichzeitig können Marketer weiterhin kontextbezogene Änderungen an Single Page Applications vornehmen, um wiederum die Customer Journey und das Kundenerlebnis zu verbessern.

Fast jedes Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, Entwicklungs- und Marketing-Teams zusammenzubringen und schnell kundenorientierte Web-Erlebnisse zu entwickeln. Eine Headless-Plattform bietet Entwickler*innen die gewünschte Flexibilität und stellt gleichzeitig eine Lösung bereit, mit der sich Technologie- und Marketing-Teams auf die Bereiche konzentrieren können, die für sie am wichtigsten sind. Also die Bereiche, die letztlich zu einem erstklassigen, Content-basierten Erlebnis für jeden einzelnen Anwender und Kunden beitragen.