Augen und Ohren aufgesperrt: Das sind die Adobe Stock Motion und Audio Trends 2021

Die Herausforderungen, aber auch die kreativen Bewältigungsstrategien für Lockdowns, Social Distancing und Co. haben sich in unser kollektives Gedächtnis eingegraben und prägen – wenig überraschend – die Ästhetik des Jahres 2021. Wie das in Sachen Motion und Audio Trends aussieht, das zeigen wir euch heute.

Im vergangenen Sommer haben wir gemeinsam mit den Agenturen Epidemic Sound und Jamendo Adobe Stock Audio gestartet. Mit der kuratierten Sammlung lizenzfreier Musik- und Audiotracks könnt ihr eure Bewegtbilder mit Audio-Inhalten untermalen, die eure Rezipient*innen aufhören lassen. Damit liegt ihr auf jeden Fall im Trend der Zeit, 2020 ging Audio absolut durch die Decke – ein Ende ist nicht in Sicht. Was dieses Jahr ins Ohr geht, haben wir für euch in unseren Audio Trends zusammengefasst.

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Global Rythms

Themen wie soziale Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Diversität und Authentizität sind durch die Entwicklungen des vergangenen Jahres in den Fokus gerückt. Die Musikbranche bildet da keine Ausnahme.

Kathryn Matt, Music Supervisor bei Epidemic Sound, sieht das klar in den Anfragen nach Afrobeat-, Reggaeton- und Fusion-Tracks – insbesondere von Künstlern und Musikern, die einen direkten kulturellen Bezug zu den von ihnen produzierten Werken haben –, bestätigt. „Im letzten Jahr ist das Bewusstsein dafür, wie weit [kulturelle] Aneignung verbreitet ist, gewachsen. Viele Unternehmen reagieren jetzt deutlich sensibler auf das Thema und setzen auf authentische Tracks.“

Dabei kommt es auch auf Nuancen an, weiß David Slitzky, Head of Music Development and Special Projects bei Epidemic Sound. „Für Kreative und Storyteller ist ein Song immer auch ein Risiko. Niemand möchte riskieren, andere Menschen zu brüskieren. Sicherzustellen, dass die eigene Musik wirklich authentisch ist, ist deshalb absolut entscheidend.“

Davon profitieren insbesondere internationale Musiker, von denen einige auf z.T. langjährige Karrieren zurückblicken. Ein Titel des malischen Duos Amadou et Mariam, die in den 1980er Jahren mit ihren Musikaufnahmen begannen, wurde kürzlich in einem Werbespot für Coca Cola verwendet. „Diese Arten von Rhythmen – Afrobeat; Baile Funk; Bossa Nova – sind einfach kulturell relevant“, so Mat. „Und aus der Sicht eines Video-Editors sind sie großartig für den Videoschnitt geeignet.“

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Electronic Spectrum

Die Digitalisierung ist längst in der Musik angekommen. Künstler*innen setzen sich bewusst über die Grenzen des elektronischen – und traditionell analogen – Genres hinweg. „Das Spektrum digitaler Musik ist wirklich beeindrucken“, so Slitzky. Von Elektropop über Synthwave und Funk bis hin zu Klassik ist in der digitalen Szene wirklich alles vertreten.

Das Spectrum in „Electronic Spectrum“ bezieht sich nicht nur auf die Bandbreite der Stile, sondern auch auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Sounds. Ob hochpreisiger Werbespot oder YouTube-Vlog, ob von professionellen Produzenten oder Nachwuchskünstler*innen, die in kleinen Studios oder in Eigenregie arbeiten – das Potential ist enorm. Bestes Beispiel ist Billie Eilish, die ihre ersten Tracks selbst zu Hause produziert und auf Soundcloud hochgeladen hat und inzwischen in einem Kia-Werbespot mitwirkt.

„Den meisten Musikstilen merkt man an, ob sie professionell oder mit Amateurmitteln zu Hause aufgenommen wurden“, weiß Slitzky. „Anders bei elektronischer Musik, wir sehen hier – ähnlich wie bei Videoinhalten – eine echte Demokratisierung. Beide Welten ergänzen und beeinflussen einander.“

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Pod Tracks

Podcasts haben einen ähnlichen Suchtfaktor wie Serien. Kein Wunder also, dass ihr endgültiger Durchbruch in die Zeit des ersten Lockdowns fällt. Ob Krimiserien, Kultur- oder Nachrichtenformate: das einstige Nischenphänomen ist endgültig im Mainstream angekommen.

„Die Zahl der Podcasts geht inzwischen in die Hundertausende, die der Zuhörer*innen in die Millionen“, so Tom Spota, Head of Motion and Audio bei Adobe Stock. „Das schlägt sich auch wirtschaftlich nieder, manche Podcast-Inhalte sind mehrere Millionen Dollar wert. Große Streaming-Plattformen wie Spotify, Audible, iTunes oder Amazon Music setzen deshalb in ihrem Angebot längst nicht mehr nur auf Musik, sondern auch auf Podcasts.“

Die Herausforderung: Für einen gelungenen Podcast muss nicht nur der Inhalt stimmen. Erst die passende musikalische Untermalung rundet das Format ab. „Pod Tracks, d.h. Intro, Outro, Hintergrundmusik und der Jingle, der Werbespots ankündigt, entscheiden darüber, ob der Podcast wirklich stimmig klingt, erklärt Spota.

Musik für Podcasts muss ein Gleichgewicht herstellen, sowohl im Kontext des Themas als auch des Mediums selbst. Als Paradebeispiel bezieht sich Mat auf das, was sie als „NPR-Sound“ bezeichnet: „Elektronisch mit einem Schwerpunkt auf der Marimba, sehr minimalistisch, aber mit etwas Rhythmus“, so Mat. „Dynamik, aber nicht zu dramatisch, schließlich darf das Voice-Over nicht in den Vordergrund gedrängt werden.“

Doch woher nimmt man die entsprechenden Tracks am besten? Kosten und Lizenzen, aber auch die Zeit für die Recherche können ein echtes Hindernis sein. Hier kommen unsere Pod Tracks ins Spiel: sortiert nach Genres (Horror, Drama, Comedy) sowie ihrer spezifischen Anwendung (Intros, Outros) macht die Auswahl des perfekten Sounds richtig Spaß.

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Media Replacement

Euer Wunsch ist unser Auftrag: MoGRTs (Motion Graphics Templates) unterstützen demnächst das Hinzufügen von Foto- und Videoinhalten zu Animationsvorlagen. Ihr zieht das entsprechende Element einfach in euer Template, passt es an und das wars!

„Media Replacement“ bedeutet für euch eine enorme Zeitersparnis, insbesondere wenn es um komplexe Grafiken mit aufwändigen Bearbeitungen, etwa Logoeinblendungen, geht. „Content Creation ist längst nicht mehr nur den Profis vorbehalten – und auch die können mit ihrer Zeit besseres anfangen, als kleinteilige Routinearbeiten zu erledigen“, so Spota.

Innerhalb der Content Creation entstehen immer wieder neue Trends, die Anwender*innen austauschbare Drag-and-Drop-Lösungen anbieten. Ein wesentlicher Treiber sind Social Media Plattformen, weiß Spota: „Fotomosaike, quasi eine animierte Bildwand, sind ein solcher Trend. Aber auch digitale Grußkarten, Fotorahmen oder Logoeinblendungen sind per Template und Media Replacement ganz einfach möglich.“

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Handheld

Die Verwendung von selbst erstelltem Filmmaterial (oder Filmmaterial, das wie selbst erstellt aussieht) war bis vor kurzen ein echtes No Go (Flashback-Sequenzen und „Blair Witch Project“ einmal ausgenommen) – heute setzen selbst Global Player wie Apple und Microsoft auf User-Generated Content (UGC).

Spota ist überzeugt: COVID-19 hat hier als entscheidender Treiber gewirkt. Was erst der Situation geschuldet war – aufwändige Produktionen sind angesichts von Kontaktbeschränkungen und Social Distancing einfach nicht möglich –, erweist sich als effektive Strategie, um auf Augenhöhe mit Zuschauer*innen zu kommunizieren. Der Content kommt an, einfach, weil sich viele Menschen in den Aufnahmen wiederfinden. Vielen, die sich angesichts von Kontaktbeschränkungen und Social Distancing einsam fühlen, gibt „Handheld“-Content zudem ein Gefühl der Zugehörigkeit.

Diese Authentizität macht den Reiz des User Generated Content aus. „Unternehmen haben jahrelang sehr viel Geld in High-End-Produktionen gesteckt, um Lebensnähe nachzuahmen. Mit UGC lässt sich der gleiche Effekt erheblich günstiger erzielen, einfach, weil hier Menschen wie du und ich einen ganz persönlichen Blickwinkel eröffnen“, so Ramin Talaie, Video Curator bei Adobe Stock.

Viele Unternehmen haben durch UGC ihre Unterstützung für Menschen in systemrelevanten Berufen ausgedrückt: Pflegekräfte und Ärzt*innen am Ende ihrer Kräfte, Eltern, die versuchen Beruf, Alltag und Homeschooling unter einen Hut zu bekommen – solche Szenen entsprechen der Realität und kommen daher einfach an. „Unternehmen wollten sich ins Gespräch bringen“, so Talaie. „Doch statt Hochglanzbilder zu inszenieren, verwendeten sie Videos, die auf TikTok, YouTube oder Twitter kursieren.“

Und der Trend hält weiter an. „User Generated Content wirkt in einer Weise, die aufwändig produzierte Sequenzen kaum nachahmen können. Diese authentischen, aus dem Leben gegriffenen Aufnahmen ermöglichen es uns, Teil einer Bewegung zu werden. Marken nutzen diese Wirkung geschickt für ihre Zwecke, um Kundennähe aufzubauen und sich zu Fragen der sozialen Gerechtigkeit zu positionieren.ׅ“

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Transformative Transitions

Übergänge sind kurz, aber wirkungsvoll. Richtig gemacht, intensivieren sie die Wirkung jeder Werbung, jedes Trailers, jeder Präsentation und jedes Videos. Ein dynamischer Übergang mit dem eigenen Branding, beispielsweise, hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Die Mechanismen eines transformativen Übergangs mögen variieren, doch ihr Ziel ist stets dasselbe: ein konsistentes Branding etablieren und Botschaften clever zu vermitteln. Dabei kann es sich um eine sorgfältig geschnittene Logoanimation handeln – beispielsweise die Animation des roten Filmstreifens, die für Netflix entwickelt wurde, oder einfach die Verwendung des Farbschemas einer Marke, wie sie Rahmin in einem aktuellen Spot für die Online-Dating-Plattform eHarmony entdeckte. „Diese kleinen Details verändern, wie eine Botschaft wirkt“, erklärt er.

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Gradient

Ähnlich wirkungsvoll wie Übergänge sind auch Farbverläufe. Die verlaufenden, nahtlosen Farben rufen in ihrer Bewegung eine vollkommene visuelle Entspannung hervor. „Das ist Farbpsychologie“, erklärt Spota. „Helle Farben und Pastelltöne haben eine beruhigende Wirkung, knalligere Farben wirken mutig und energetisch.“

Unternehmen integrieren Farbverläufe in ihre Produktlinien, sowohl für kleine Details wie die überarbeiteten Symbole (siehe Facebook Messenger), aber auch an prominenter Stelle. Apple hat beispielsweise kürzlich den Lichtskulptur-Künstler Craig Dortey damit beauftragt, neue iPhone-Hintergründe zu erstellen – in seinem ätherischen, stark von Farbverläufen geprägten Stil.

Und auch in den sozialen Netzwerken sind Farbverläufe allgegenwärtig. Besonders clever machen das Facebook und Instagram: Nutzer*innen können für ihre Postings und Stories farblich passende Hintergründe auswählen.

Farbverläufe können aber auch für sich alleine stehen oder Hauptbestandteil des visuellen Erlebnisses werden. Der kühne, aber verträumte Look des in Kooperation mit Fortnite entstandenen jüngsten virtuellen Konzerts des Rappers Travis Scott ist da nur ein Beispiel.

Der Auftakt ist gemacht. In den kommenden Monaten werden wir tief in die verschiedenen Trends eintauchen – bleibt dran und lasst euch inspirieren!