Fünf Wege, um die digitale Kreativität von Schüler*innen zu fördern

Kreative digitale Kompetenzen werden in der Arbeitswelt immer wertvoller – hier sind einige Tipps, wie man sie bereits in der Schule fördern kann.

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Kreative digitale Kompetenzen werden in der Arbeitswelt immer wertvoller – hier sind einige Tipps, wie man sie bereits in der Schule fördern kann.

Junge Menschen leben heute in einer digitalen Welt, in der Branchen und Einzelpersonen ständig neue Technologien erforschen und entwickeln. Einem aktuellen Bericht von Nesta zufolge mangelt es jedoch bereits jetzt an kreativen digitalen Fähigkeiten für einer Reihe von Schlüsselindustrien. Junge Generationen könnten damit in den Hintergrund geraten.

Kreative digitale Kompetenzen werden immer wichtiger, um im Arbeitsleben von morgen Fuß zu fassen und aktiv an der Gesellschaft teilzunehmen. Unsere zunehmende Abhängigkeit von der Technologie während der Pandemie hat noch deutlicher gemacht, wie wichtig diese Fähigkeiten sind und welche entscheidende Rolle sie weiterhin spielen werden.

Wenn wir also wissen, dass der Aufbau digitaler Kompetenzen entscheidend ist, um jungen Menschen den Weg in die zukünftige Arbeitswelt zu ebnen, wie können wir diesen Mangel effektiv beheben? Einige der größten Hindernisse, die von Lehrenden genannt werden, sind der fehlende Zugang zu zuverlässiger Technologie, überfüllte Lehrpläne und Zeitmangel mit der Betonung auf die Prüfungsvorbereitung.

Digitale Kompetenzen im Unterricht entwickeln

Hier sind fünf Strategien, um diesen Herausforderungen zu begegnen und die kreativen digitalen Kompetenzen junger Menschen anzuregen:

1. Nutze das vorhandene technische Wissen der Schüler*innen

Die Förderung digitaler Kreativität von Schüler*innen muss nicht bedeuten, dass der ohnehin schon anspruchsvolle Lehrplan zusätzlich belastet wird. „Unsere jungen Leute sind bereits Expert*innen auf dem Gebiet sozialer Medien”, sagt Christian Mba, Leiter der Medienwissenschaften und Englischlehrer an der Kettering Buccleuch Academy. „Aber wir nutzen das als Pädagogen nicht immer aus.“ Mba schlägt vor, den Schüler*innen eine ”200-Wörter-Challenge” zu stellen, bei der sie ein Thema – zum Beispiel Plastikmüll oder mentale Gesundheit – auswählen und ihre Meinung dazu in 200 Wörtern über ein digitales Medium ausdrücken. Die Schüler*innen nutzen dabei häufig bereits die ihnen bekannten digitalen Kommunikationswege wie Bloggen, Twittern, Hochladen eines Videos auf YouTube oder manchmal eine Mischung aus all diesen Möglichkeiten. Eine Lernmethode, die Mba regelmäßig einsetzt, um Themen lebendiger zu gestalten und eine kreative Reflektion anzuregen.

„Die Schüler*innen nutzen diese Tools bereits in ihrer Freizeit, warum also nicht auch im Klassenzimmer?“, sagt Cheryl Shirley, leitende Lehrerin für Lerntechnologie an der LEO Academy Trust. „Genau das macht ihnen Spaß, dafür können sie sich begeistern.“ Dominic Traynor, Education Evangelist bei Adobe, stimmt zu: „Stift und Papier müssen nicht abgeschafft werden – sie können aber durch das digitale Medium zum Leben erweckt werden.“ In der Tat haben Shirleys Schüler*innen in den letzten fünf Jahren digitale Buchbesprechungen mit Adobe Spark erstellt, anstatt sie in ihren Heften zu verfassen. Laut Shirley ist die Vielfalt der App sehr nützlich, da die Schüler*innen eine Vielzahl von Vorlagen verwenden können, um Webseiten, Grafiken oder Videos individuell zu gestalten – und das alles auf einer einzigen Plattform. „Adobe Spark ist so benutzerfreundlich, dass selbst technisch unerfahrene Lehrer*innen und Schüler*innen sich damit sicher fühlen“, fügt sie hinzu.

2. Sinnvolle Verbindungen herstellen

Junge Menschen setzen sich leidenschaftlich gern für Veränderungen ein: Immer häufiger stehen sie an der Spitze gesellschaftlicher und politischer Bewegungen und nutzen vor allem digitale Anwendungen, um ihre Kampagnen voranzutreiben. Warum also nicht diesen Enthusiasmus nutzen und Schüler*innen dabei unterstützen, ihre Ideen mit Hilfe der ihnen vertrauten Technologie in die Tat umzusetzen? Mithilfe sozialer Medien, Dokumentarfilmen oder Vlogging Bewusstsein zu schaffen – all dies sind Fähigkeiten, die im Klassenzimmer gefördert werden können.

Genau das bietet auch die von Adobe und Sky ins Leben gerufene digitale Storytelling-Kampagne: „The Edit“. Hier werden Schüler*innen aufgefordert eine Reportage zu schreiben, sie anschließend zu bearbeiten, produzieren und auszustrahlen. Dafür erhalten die Teilnehmer*innen professionelle Schulungen und erfahren außerdem wie sie digitale Anwendungen sinnvoll nutzen können. Darüber hinaus wird ihr Bewusstsein für den Klimawandel geschärft. Damit vermittelt das Programm den Schüler*innen nicht nur digitale Schlüsselkompetenzen, sondern hilft ihnen gleichzeitig, ihre kreative Stimme für ein gesellschaftlich relevantes Thema einzusetzen.

„Digitale Werkzeuge sind die mächtigsten und effektivsten Instrumente, um die Welt positiv zu verändern“, sagt Dan Sutch, Direktor des CAST (Centre for the Acceleration of Social Technology). „Junge Menschen, die sie sich für etwas einsetzen, das ihnen wirklich wichtig ist, können digitale Werkzeuge nutzen, um ihre Motivationen besser umzusetzen.“

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3. Digital – in mehr als einem Fach

Das Schöne an digitaler Kreativität ist, dass sie in nahezu jedes Fach eingebettet werden kann. Sutch hat Schüler*innen und Lehrer*innen, mit denen er zusammengearbeitet hat, dazu ermutigt, ihre Lernfortschritte online zu präsentieren und andere daran teilhaben zu lassen. Auch Traynor empfiehlt, Schüler*innen damit zu beauftragen, ihre wissenschaftlichen Experimente in Form eines Videotagebuchs oder multimedialer digitaler Präsentationen zu dokumentieren, um die digitale Kreativität in die MINT-Fächer einzuführen.

Ähnlich wie Shirley schlägt auch Traynor vor, Anwendungen wie Adobe Spark für Projektaufgaben zu nutzen, da die Verwendung von Text-, Bild-, Audio- und Videovorlagen die Lerninhalte zum Leben erwecken kann. Traynor sagt, dass dies besonders effektiv ist, weil „die Verwendung einer so breiten Palette von mehrdimensionalen digitalen Medien es ermöglicht, die Inhalte tiefer im Langzeitgedächtnis zu verankern“ – und das ist ein Gewinn für Schüler*innen und Lehrer*innen.

Auch die Teilnahme an Laienforschungsprojekten bietet interessierten Bürger*innen die Möglichkeit, einen wertvollen Beitrag zur Forschung zu leisten und die digitale Kreativität zu fördern. Schüler*innen können hier an realen wissenschaftlichen Problemen arbeiten und kleine Aufgaben lösen, die oft eine digitale Zusammenarbeit erfordern, indem sie Daten sammeln oder analysieren und ihre Ergebnisse anschließend hochladen.

4. Digitale Zusammenarbeit fördern

Zusammenarbeit ist eine der Schlüsselstrategien, die Sutch vorschlägt, um die digitale Kreativität der Schüler zu fördern: „Die Tools, die Sie verwenden, können sehr einfach und dennoch äußerst kreativ sein“, sagt er. Zum Beispiel der „Flipped Classroom“, eine Methode, bei der die Schüler*innen zu Hause eigenständig Lerninhalte erstellen und anschließend im Unterricht zusammen mit der Klasse online lösen. Der Ansatz ist besonders effektiv, da die Schüler*innen hier gemeinsam an einer “Choose your own adventure story” arbeiten und sich dadurch eine Vielzahl kreativer Möglichkeiten ergeben können.

Im Unterricht besprechen die Schüler*innen komplexe Konzepte wie die Struktur einer Geschichte, die Erzählweise und die Analyse der Charaktere und schreiben dann zu Hause jeweils ein Kapitel. Im Unterricht werden anschließend alle Kapitel in einem einzigen Dokument zusammengefasst, um eine umfangreiche Abenteuergeschichte mit mehreren Handlungswegen zu erstellen.

Das gemeinsame Schreiben von Notizen ist ähnlich effektiv. Hier können die Schüler*innen die verschiedenen Sichtweisen in Bezug auf den Unterrichtsstoff veranschaulichen, indem sie ihre Notizen in einem gemeinsamen Online-Dokument ablegen. Im nächsten Schritt können Lehrer*innen und Schüler*innen Kommentare zu den Notizen der anderen hinterlassen und damit eine spannende digitale Diskussion anregen.

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5. Zugänglich bleiben

Damit die Schüler*innen ihre Kreativität frei entfalten und ausleben können, muss die Technologie zugänglich sein. Mba rät, Anwendungen zu nutzen, die intuitiv und mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche ausgestattet sind, damit Schüler*innen sie leicht erkunden können und Lehrkräfte mehr Zeit haben, sich auf die Pädagogik zu konzentrieren. Seiner Meinung nach erleichtern Anwendungen wie die von Adobe den Schüler*innen die Erstellung hochwertiger Arbeiten in verschiedenen Medien mit nur einer einzigen Software.

Traynor empfiehlt den Einsatz von Cloud-basierten Werkzeugen, um Schüler*innen und Lehrer*innen den Zugriff auf alle Inhalte an einem Ort zu erleichtern und das Weiterlernen im individuellen Tempo zu ermöglichen. Bei der Auswahl einer zuverlässigen und bewährten Technologie ist es hilfreich, sich mit anderen Schulen und Pädagogen auszutauschen. Sutch schlägt vor, sich untereinander zu vernetzen, um herauszufinden, welche Technologien sich bewährt haben und sich als besonders transformativ erweisen.

Laut Shirley ist die Förderung digitaler Kreativität jedoch nicht nur ein Mittel zum Zweck. „Durch [digitale Kreativität] verbessern die Schüler*innen ihre Fähigkeiten in allen Bereichen: Sie können besser zusammenarbeiten, überzeugen und kommunizieren. Diese Fähigkeiten sind wichtig, wenn junge Menschen in der modernen Welt erfolgreich sein wollen.“

Verfasserin Payal Mohta ist freiberufliche Autorin für die Bereiche Bildungstechnologie, Wirtschaft und Design. Ihre Arbeiten wurden bereits im The Guardian, der Washington Post und auf Al Jazeera veröffentlicht. Hier findest du den Originalartikel “5 ways to boost your students’ digital creativity”.

Weitere Informationen darüber, wie Adobe Creative Cloud die Entwicklung digitaler kreativer Fähigkeiten im Bildungsbereich unterstützen kann, findest du hier.