Die 5 wichtigsten Erkenntnisse aus einer neuen Vertragsstudie: Die meisten Menschen lesen nicht, bevor sie unterschreiben

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Verträge und Vereinbarungen sind ein notwendiger Bestandteil des Lebens, sei es der Abschluss einer Mitgliedschaft im Fitnessstudio, der Beginn eines neuen Jobs oder der Geschäftsabschluss. Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass 52 % der Verbraucher*innen und 77 % der Wissensarbeiter*innen in Deutschland mindestens einmal im Monat mit Verträgen zu tun haben.

Aber mal ehrlich: Wie oft lest und versteht ihr wirklich jedes Wort, bevor ihr einen Vertrag unterschreibt oder den „Zustimmen-Button“ klickt? Wenn die Antwort „nicht oft“ lautet, seid ihr nicht allein.

Die von Adobe Acrobat in Auftrag gegebene Studie untersuchte, wie Menschen im beruflichen und privaten Kontext mit Verträgen umgehen. Die Fragen reichten von: „Habt ihr schon einmal einen Vertrag unterschrieben, ohne genau zu wissen, was drinsteht?“ über „Wie fühlt ihr euch beim Lesen eines Vertrags?“ bis hin zu „Würde euch eine KI-gestützte Lösung helfen, Verträge besser zu verstehen, zu vergleichen und Unterschiede leichter zu erkennen?“

Über die Zielgruppen hinweg lassen sich mehrere Muster erkennen. Hier sind die fünf wichtigsten Erkenntnisse:

  1. Verträge sind ein fester Bestandteil des beruflichen und privaten Alltags.
  2. Die meisten von uns unterschreiben Verträge, ohne genau zu wissen, was darinsteht.
  3. Die Hauptgründe dafür sind, dass Verträge zu lang und kompliziert sind.
  4. Unsicherheit in Bezug auf Verträge verursacht Stress und kann sich auf unsere Arbeit auswirken.
  5. KI kann uns helfen, Verträge besser zu verstehen und mehr Sicherheit im Umgang mit ihnen zu gewinnen.

Obwohl die allgemeinen Erkenntnisse über alle befragten Gruppen hinweg ähnlich waren, gab es interessante Unterschiede in den Antworten. Hier eine detaillierte Analyse je Zielgruppe:

Verbraucher*innen

Das Lesen von Verträgen löst negative Gefühle aus. 50 % der befragten Deutschen glauben, dass die Verträge unnötig kompliziert sind und viel einfacher sein könnten. 65 % der Verbraucher*innen gaben zu, bereits einen Vertrag unterschrieben zu haben, ohne alle Details zu kennen. 55 % fühlten sich danach „unwohl“, 21 % sogar „verängstigt“ und rund zwei Drittel (64 %) haben nach Unterzeichnung von Verträgen unerwartete Klauseln entdeckt.

Von sozialen Medien über Musik-Playlists bis hin zu Chatbots – Verbraucher*innen interagieren häufiger, denn je mit KI. Es ist daher nicht überraschend, dass 72 % der Befragten glauben, dass KI ihnen bei Dingen wie der Zusammenfassung und dem Vergleich von Verträgen helfen könnte. Dadurch hätten sie mehr Vertrauen in ihre Fähigkeit, die Vielzahl von Verträgen, mit denen sie regelmäßig zu tun haben, besser zu verstehen. Bei der Überprüfung eines Mietvertrags für eine Wohnung können KI-Tools beispielsweise wichtige Details wie Kautionsregeln und Haustierrichtlinien hervorheben. Fitnessstudio-Verträge können durch Erklärungen zu den Kündigungsbedingungen transparenter werden. Bei Telefonverträgen kann die KI lästige Gebühren schnell erkennen. Sogar bei der Prüfung eines Stellenangebots kann KI komplexe Bedingungen wie Gehalt, Sozialleistungen und Wettbewerbsverbote aufschlüsseln und so das Vertrauen der Verbraucher*innen stärken.

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU)

Inhaber kleiner Unternehmen haben häufiger mit Verträgen zu tun als jede andere befragte Gruppe. Obwohl Verträge ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit sind, gaben 69 % der Kleinunternehmer zu, Verträge zu unterzeichnen, ohne die Einzelheiten zu kennen, was bei den Befragten negative Gefühle auslöste, die von Unbehagen (49 %) bis zu Angst (25 %) reichten. Die Mehrheit (62 %) gab zu, dass sie nach der Unterzeichnung eines Vertrags, den sie nicht vollständig gelesen hatten, überraschende Bedingungen entdeckt haben. Darüber hinaus gaben 69 % der Führungskräfte kleiner Unternehmen an, dass sie die Unterzeichnung eines Vertrags vermieden haben, weil sie sich nicht sicher waren, ob sie die Bedingungen verstanden hatten.

Während einige Kleinunternehmer*innen bei der Einführung neuer Technologien zurückhaltend sind, sind sie auch sehr daran interessiert, neue Wege auszuprobieren, die ihrem Unternehmen zu mehr Effizienz und Wachstum verhelfen. Wenn es um Verträge geht, glaubt mit 68 % eine deutliche Mehrheit, dass KI-Tools ihnen helfen können, die Details und Unterschiede besser zu verstehen – und sie haben Recht. KI kann es zum Beispiel einfacher machen, Lieferantenverträge zu vergleichen, um herauszufinden, welcher Vertrag die besten Konditionen bietet, oder sich darauf vorzubereiten, neue Partnerschaftsverträge mit ihren Anwält*innen zu überprüfen.

Wissensarbeiter*innen

In großen Unternehmen ist es üblich, dass Mitarbeiter*innen und Führungskräfte Verträge und Vereinbarungen prüfen und abschließen, um das Unternehmen am Laufen zu halten. Die meisten Wissensarbeiter*innen (67 %) geben jedoch zu, dass sie am Arbeitsplatz Verträge unterzeichnet haben, ohne die Details vollständig zu verstehen. 27 % der Befragten gaben dabei an, dass sie aufgrund der Unterzeichnung von Verträgen, die sie nicht vollständig gelesen hatten, mit negativen Konsequenzen am Arbeitsplatz konfrontiert waren, einschließlich disziplinarischer Maßnahmen.

Da sie eher damit vertraut sind, wie KI funktioniert und wo sie am hilfreichsten eingesetzt werden kann, geben 79 % der Wissensarbeiter*innen an, dass KI ihnen mehr Vertrauen in ihre Fähigkeit geben würde, Verträge zu verstehen und verantwortungsvoll auszuführen. Beispielsweise können Vermarkter so Unterschiede oder Änderungen zwischen Arbeitsumfängen leicht erkennen und schnell die Details von Marken- und Werbepartnerschaften finden. Finanzteams können die Überprüfung von Verkaufsverträgen und Lieferantenvereinbarungen beschleunigen.

Einführung der neuen Vertragsintelligenz in Acrobat KI-Assistent

Adobe hat vor kurzem die Vertragsintelligenz in Acrobat KI-Assistent eingeführt, um die Navigation und das Verständnis von Informationen in Verträgen und Vereinbarungen zu erleichtern und zu beschleunigen. Zu den Funktionen gehören:

Adobe Acrobat bietet auch die Möglichkeit der sicheren Freigabe und Unterzeichnung, so dass Kund*innen in einer einzigen Anwendung auf einfache Weise Verträge mit Beteiligten abstimmen und elektronische Unterschriften anfordern können.

Mehr Informationen findet ihr hier.

Der Weg in die Zukunft: KI für mehr Verständnis nutzen

Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die Art und Weise zu verändern, wie Menschen die Informationen in den Verträgen mit denen sie arbeiten, verstehen. Mithilfe von KI können Privatpersonen und Unternehmen Verträge mit größerer Transparenz angehen und das, was früher eine Quelle von Stress war, in eine Chance für Nachforschungen, Klarheit und Vertrauen verwandeln.

Methodik der Studie

Adobe hat gemeinsam mit Advanis 1004 DE-Verbraucher*innen, 255 KMU-Führungskräfte und 366 Wissensarbeiter*innen befragt. Die Daten wurden zwischen dem 6. und 12. Januar 2025 erhoben.