Die Welt aus unserer Sicht: Der Aufstieg des User-Generated Content

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Wie viele andere Trends findet auch die Verwendung von Handheld-Inhalten, in Deutschland auch als Freihandaufnahmen oder User-Generated Content (UGC) bekannt, seinen Ursprung in den sozialen Medien. Als das Coronavirus die Erstellung kreativer Produktionen verhinderte und Firmen weltweit schließen mussten, wurden Inhalte von Amateur*innen zur neuen Norm.

„Was die Popularität des Handheld-Trends angeht, war es vorrangig die Pandemie, die diese gefördert hat. Sämtliche Film- und Fernsehproduktionen wurden stillgelegt, Sets und Budgets vielen weg und persönliche Zusammenarbeiten waren nicht mehr möglich“, erklärt Tom Spota, Head of Motion und Audio bei Adobe Stock.

Einfallsreiche Produktionsfirmen profitieren von dieser Methode, indem sie die vielfältige Bandbreite von Video-Inhalten, die Content-Creator*innen auf ihren Smartphones gedreht haben, für sich nutzen. Für die Fernseh- und Videobranche schafft der Handheld-Trend so eine moderate Lösung für die Produktion von Inhalten während der Covid-19-Beschränkungen. Die Videoproduktion arbeitet zwar schon lange digital, doch mit den neuen Möglichkeiten des Remote-Working haben sich Arbeitsprozesse von der Vorproduktion bis zur Fertigstellung weiter transformiert. Handheld liefert als einer der Adobe Stock Motion Trends 2021 ein nahtloses Praxisbeispiel für sichere und intelligente Fernarbeit.

https://www.youtube.com/watch?v=21dvdKAZ7nE&list=PLD8AMy73ZVxUYfaMWzxCfSnKAv7r3gldX

UGC besitzt den einzigartigen Vorteil, vollständig ferngesteuerte Arbeitsprozesse zu ermöglichen: Vom Casting bis zur Produktion kann alles ohne die persönliche Beteiligung eines Inhouse-Profis durchgeführt werden,“

Der Handheld Trend, zeichnet sich besonders durch die unmittelbare Intimität aus, die von der Bildsprache hausgemachter Inhalte vermittelt wird. Ihre Wirksamkeit ist gerade in den Zeiten besonders stark, die wenig Gelegenheit für soziale Interaktionen bieten, da sie ein Gefühl von persönlicher Nähe schaffen. Unmittelbar bezieht sich in diesem Fall auch darauf, wie schnell Marken mit nutzergenerierten Inhalten auf Trends und Situationen reagieren können.

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Wie Handheld unsere Verbundenheit stärkt

Einige Handheld-Videos sind besonders durch ihre emotionale Nähe hervorgestochen, z. B. Google mit ihrer Anzeige “thank you, teachers.” Das im Jahr 2020 veröffentlichte Video zeigt selbstgedrehte Aufnahmen von Kindern und Eltern im Fernunterricht und wird mit herzlichen Aussagen an die Lehrer*innen gerichtet. Auch Facebook nahm die Pandemie als Aufhänger und schaltete die Anzeige „Never Lost” (Niemals verloren), in der Handheld-Filmmaterial mit gesprochenen Zeilen der Autorin Kate Tempest unterlegt wurde. Dieser Film bietet bewegende Einblicke in die Leben zahlreicher Menschen weltweit unter den Bedingungen der Pandemie. Gleichzeitig demonstrierte Facebook damit auch das Verständnis für die Marke und ihre Kund*innen in diese Zeit.

„Handheld-Produktionen verbinden uns mit anderen Menschen und wir fühlen uns weniger allein. UGC präsentiert authentische menschliche Beziehungen. Wir sehen andere Menschen in ähnlichen Situationen und fühlen uns als Teil von Etwas“, erklärt Spota.

Persönliche Verbindung gilt als Schlüssel für erfolgreiche Handheld-Inhalte.

Handhelds sind besonders durch ihre unbestreitbare Glaubwürdigkeit ein Erfolg, sie zeigen ungefiltert das echte Leben, dabei müssen aber nicht zwangsläufig Emotionen dargestellt werden. Microsofts Werbung für ihre Kommunikationsplattform Teams basierte beispielsweise auf einem simplen Zusammenspiel von Screenshare-Aufnahmen und Videos mit Erfahrungsberichten von User*innen, die beschreiben, wie die Anwendung ihre Remote-Arbeit unterstützt.

„Die Authentizität von User-generated Content ist unvergleichlich. Echter geht es nicht“, beschreibt Ramin Talaie, Videokurator bei Adobe Stock den Trend.

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Social Proof

Dieser Effekt der Glaubwürdigkeit hat bereits einen Namen: Social Proof. Dabei handelt es sich um einen Begriff, der erstmals 1984 von Robert Cialdini einem Wirtschafts- und Psychologieprofessor verwendet wurde. Das Konzept, welches er in seinem Buch „Influence“ beschreibt, basiert auf der Idee, dass Personen eine Handlung, wie den Kauf eines Produktes für logischer erachten, wenn sie mitbekommen, dass andere Menschen diese Handlung ebenfalls durchführen. Handheld-Material erfüllt dieses Bedürfnis nahtlos.

„UGC spielt mit dem mächtigen Phänomen Social Proof. Wir Menschen sind so veranlagt, dass wir von Erfahrungen anderer lernen, etwas von jemandem, den wir kennen oder Marken, denen wir vertrauen. UGC ist zu einer wichtigen Marketingstrategie geworden. Der Einsatz von alltäglichen Menschen, mit denen sich der Verbraucher identifizieren kann, werden Vertrauen und Authentizität einer Marke erhöht“, äußert Jasmine Giuliani letzten Sommer gegenüber dem Australischen Marketing Mag.

Abgesehen von dem pandemiebedingten Bedarf wird es mehr als deutlich, dass der Trend zu Handheld-Filmen einen langen Atem hat. Marken und Creator*innen sind sich dem positiven Effekt bewusst und konzentrieren sich auf Filmmaterial mit hohem Produktionswert, aber ohne die aalglatte Optik einer High-End Produktion. „Unternehmen möchten mit Menschen zusammenarbeiten und in Kontakt treten, deren Lebensstil authentisch und Nutzung eines Produktes der Realität entspricht. Das Ideal von ‚so könnte es sein‘ wird durch ‚so ist es tatsächlich‘ ersetzt“, schreibt Rebecca Kowalewicz im Forbes letzten Herbst.

Die Zahlen erzählen die gleiche Geschichte: Allein auf Facebook, so berichtet Max Willens letzten Herbst gegenüber Digiday, „sind die Videoaufrufe von Inhalten, die nicht von Marken oder Medienunternehmen produziert wurden, das Jahr über stetig gewachsen. So zeigten die Datenergebnisse von Tubular im Januar 223 Milliarden Aufrufe und im August einen Anstieg auf 495 Milliarden Aufrufen.“

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Vielfältige Inhalte mit Stock Video

Die Beschaffung von Handheld-Material kann zur kniffeligen Angelegenheit werden, denn nicht jeder ist angetan, private Aufnahmen von tränenreichen Erinnerungen oder singenden Kindern mit der Welt zu teilen.

2017 berichtet die Global Marketing Alliance (GMA) über die Nutzung von geistigem Eigentum: „Wie eine Marke User-generated Content nutzt, kann sich als Minenfeld herausstellen, da sich Gesetze rund um die Lizensierung und Urheberrecht als teils undurchsichtig erweisen“, so Simon Banks von GMA. „Viele Verbraucher*innen sind heute gut informiert, kennen ihre Rechte und scheuen bei unrechtmäßiger Nutzung nicht vor Maßnahmen zurück.“

Glücklicherweise helfen an dieser Stelle Stock-Plattformen, eine große Auswahl passender Inhalte legal und sicher verfügbar zu machen. Videogalerien mit Handheld-Produktionen erweitern sich stetig und lassen Studioproduktionen hinter sich.

„Ich denke, die Art von Fernsehwerbung wird sich dauerhaft verändern, es wird immer Bedarf an High-end Produktionen geben, aber UGC und Handheld haben sich mittlerweile in das Sendeformat hineingedrängt“, so Tom Spota.

Entdeckt den Handheld Motion Trend in unseren Adobe Stock Galerie.