Content Creation als Ventil: Mehr als 165 Millionen Menschen zieht es in die Kreativwirtschaft

303 Millionen Menschen arbeiten weltweit in der Kreativwirtschaft und es werden immer mehr. Allein in den vergangenen zwei Jahren sind 165 Millionen neue Creator*innen dazugekommen, das zeigt die „Future of Creativity“-Studie von Adobe. Davon profitieren auch soziale und gesellschaftliche Themen: Kreative weltweit stoßen Debatten rund um soziale Gerechtigkeit und psychische Gesundheit an und geben den Themen so die dringend benötigte Aufmerksamkeit.

Weltweites Wachstum

Die „Future of Creativity“-Studie gibt einen umfassenden Überblick über die Kreativwirtschaft und ihre Entwicklung in den USA, Großbritannien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Australien, Japan, Südkorea und Brasilien. Die Studie definiert Kreative als Profis und Amateure, die beruflich oder privat Content erstellen. Dazu zählen beispielsweise Designer*innen, Fotograf*innen, Filmemacher*innen, Illustrator*innen und viele mehr. Influencer*innen bilden eine eigene Unterkategorie, ihnen gehören per Definition Personen mit mehr als 5.000 Follower*innen in den sozialen Netzwerken an.

Die Studie zeigt, dass die Kreativwirtschaft seit 2020 in allen Märkten weltweit exponentiell gewachsen ist. Besonders die Märkte im EMEA-Raum zeigen ein signifikantes Wachstum, allen voran Spanien mit einem Zuwachs von zehn Millionen Creator*innen. Doch auch Deutschland mit neun sowie Frankreich und Großbritannien mit jeweils acht Millionen neuen Kreativen verzeichnen eine deutliche Zunahme.

Die Kreativwirtschaft boomt

Mehr als zwei Fünftel (42 Prozent) der Kreativen weltweit gehört zur Gruppe der Millenials, in Großbritannien stieg ihr Anteil auf 45, in Deutschland auf 44 Prozent. Im Vergleich dazu machte die Generation Z weltweit 14 Prozent der Kreativen aus. Frankreich verzeichnet hier eine Zunahme auf 16 Prozent, Deutschland hingegen einen Rückgang auf 12 Prozent.

Knapp jede vierte Person (23 Prozent) gestaltet als Creator*in die Online-Welt aktiv mit. Fast die Hälfte nennt Meinungsfreiheit als ihren treibenden Faktor, gut ein Viertel zieht ihre Motivation aus dem Verdienst (26 Prozent).

Influencer machen nur 14 Prozent der weltweiten Kreativ-Community aus. Ihr Anteil sinkt in Spanien auf neun Prozent, in Deutschland hingegen steigt er auf 15 und im Vereinigten Königreich auf 17 Prozent.

Die Zukunft der Arbeit neu definieren

Die Kreativwirtschaft ermöglicht eine Reihe neuer Vollzeit- und Teilzeitkarrieren. Das spricht insbesondere die Generation Z und Millennials an, die sich zu weniger traditionellen Berufen hingezogen fühlen. Klar ist aber auch: Content Creation kann eine lukrative Einnahmequelle sein, doch der Weg dorthin kostet Zeit und Engagement. Die meisten Kreativen sehen Content Creation entsprechend eher als Nebenjob an, sechs von zehn arbeiten in regulären Vollzeitjobs. Die Methode „all in“ kann jedoch Früchte tragen: 17 Prozent der Kreativen sind Unternehmensinhaber*innen, 39 Prozent wollen es eines Tages werden.

Content Creator*innen treiben soziale Themen im Netz voran

Kreative nutzen die Möglichkeit, auf Social Media Debatten über soziale Themen anzustoßen und zu teilen. Nahezu alle Kreativen (95 Prozent) engagieren sich für Themen, die ihnen wichtig sind. Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen Nahrungs- und Wohnungssicherheit (62 Prozent), soziale Gerechtigkeit (59 Prozent) und Klimawandel (58 Prozent). Mit ihrem kreativen Einsatz erhoffen sich die Content Creator*innen, das Bewusstsein ihrer Follower*innen zu schärfen (51 Prozent) und denjenigen eine Stimme zu geben, die sonst keine hätten (49 Prozent). Zudem ist knapp die Hälfte (47 Prozent) überzeugt, dass soziale Netzwerke es deutlich leichter machen, sich für soziale Belange zu engagieren.

Kreative und psychische Gesundheit

Jede*r weiß: Dinge selbst machen, macht glücklich. Das gilt auch in der digitalen Sphäre. Je mehr Zeit Kreative mit Erstellung und Teilen von Inhalten verbringen, desto glücklicher fühlen sie sich. Ihre Empfänger*innen profitieren davon jedoch nicht, Studien zufolge beeinflusst der Konsum von Social Media-Inhalten viele Nutzer*innen negativ.

Am glücklichsten ist, wer täglich oder mindestens zehn Stunden die Woche in Content Creation steckt. Für die meisten Kreativen (69 Prozent) und Influencer*innen (84 Prozent) ist das Erstellen und Teilen von Online-Inhalten ein kreatives Ventil. Jede*r zweite Influencer*in gibt an, dass die Nutzung sozialer Medien oder die Erstellung sozialer Inhalte für die geistige Gesundheit wichtiger ist als Sport (30 Prozent), Musik hören (31 Prozent) und der Aufenthalt in der Natur (27 Prozent).

„Ob Solo-Selbstständige, Kleinunternehmer*innen oder Einzelpersonen, das beispiellose Wachstum der Kreativwirtschaft bietet für jede*n eine Plattform, um kreative und künstlerische Ausdrucksweisen zu erkunden und neue Karrierewege einzuschlagen“, so Scott Belsky, Chief Product Officer und Executive Vice President, Adobe Creative Cloud. „Mit den Kreativ-Anwendungen und -Tools von Adobe wollen wir Menschen darin unterstützen.“

Den vollständigen Report findet ihr hier.